Angst vor einer Blasenentzündung

vom 21.11.2008, 19:15 Uhr

Ich möchte dies Thema gerne hier besprechen (wegen der Anonymität) und habe es deswegen mal hier plaziert. Wenn das falsch sein sollte, sagt mir Bescheid.

Wie schon in der Überschrift erwähnt, habe ich ständig Angst, eine Blasenentzündung zu bekommen. Kurz zur Vorgeschichte: Als Baby hatte ich eine Harnröhrenverengung und wurde operiert. Seit dem sagten die Ärzte meinen Eltern, sie sollten bloß darauf achten, dass ich keine Blasenentzündung bekomme und mich immer warm halte. Hat auch geklappt, meine erste Blasenentzündung hatte ich erst mit 18 Jahren. Ist also auch schon eine Zeit her.

Dann hatte ich jahrelang keine mehr und seit letztem Jahr öfters mal eine. Öfters heißt ca. 3-4 Mal im Jahr, das ist ja eigentlich normal... Die letzte hatte ich im Mai diesen Jahres. Und da ging es los, die Schmerzen bekam ich natürlich an einem Sonntag Abend, bin also ins Krankenhaus gefahren, um ein Antibiotikum zu bekommen. Da der Arzt aber keinen Befund hatte, bekam ich keines und musste so wieder nach Hause. Dort saß ich einen Tag mit ziemlichen Schmerzen rum, bis es etwas besser wurde.

Bei mir ist es so, dass eine Blasenentzündung nur mit Antibiotika weggeht, mit viel trinken etc. verschiebe ich sie nur. So brach diese Blasenentzündung nach 2 Tagen auch richtig heftig wieder aus und musste mit einem Antibiotikum behandelt werden. Einige Wochen später bin ich für 3 1/2 Wochen ins Ausland geflogen und habe von meinem Hausarzt vorsorglich ein Antibiotikum mitbekommen, falls dort etwas passiert. Gut, dachte ich, kann mir ja nichts passieren, aber auf dem Hinflug stellte ich fest, dass ich Trottel das Antibiotika natürlich zu Hause vergessen hatte.

In der Zeit wo ich weg war hatte ich immer Angst, mir eine Blasenentzündung zu holen, ohne jeglichen Anlass. Generell ging es mir dort aus verschiedenen Gründen seelisch nicht sehr gut und eine Blasenentzündung, mich an die Toilette gefesselt und Schmerzen verursacht hätte, wäre die Hölle gewesen. Es ist mir aber Gott sei Dank nichts passiert, ich bin gesund nach hause zurückgekehrt und hatte seitdem auch nichts mehr.

Trotzdem habe ich eine panische Angst davor, eine Blasenentzündung zu bekommen. Ich weiß nicht, wieso. Ich meine, hier zu Hause habe ich alles, was ich brauche, selbst ein Antibiotikum, wenn es allzu schlimm wird.
Ich nehme Tabletten zur Urinansäuerung, die sollen eine BE auch verhindern. Ich habe für den Ernstfall Blasentee da, trinke generell sehr viel, 3-4 Liter täglich, halte mich warm etc. Es kann zwar schon passieren, aber es ist halt unwahrscheinlich, aber ich habe manchmal richtige Panik davor.

Mein Arzt meinte mal, ich sei einfach empfindlich an der Blase, d.h. ich bekomme nicht öfters als andere Frauen eine Blasenentzündung, sondern bemerke sie einfach sofort. Andere Frauen würden die Schmerzen erst merken, wenn sie an den Nieren seien. Keine Ahnung, ob das stimmt. Wie ist es bei euch? Wenn ihr eine Blasenentzündung habt, merkt ihr die Schmerzen sofort oder fällt euch das erst später auf, wenn ihr wirklich schon Nierenschmerzen habt?

Es nervt mich selbst total, weil es rational auch unbegründet ist, dass ich so eine Panik davor habe. Und selbst wenn es passieren sollte, müsste ich nicht mal zum Arzt maschieren. Das musste ich einfach mal loswerden, schon das Aufschreiben tut gut. Irgendwie nerve ich mich selbst. Rational ist das alles Mist.

Vielleicht hat die ein oder andere ja auch einen Rat für mich oder ähnliche Erfahrungen

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» fantastique » Beiträge: 576 » Talkpoints: -8,81 » Auszeichnung für 500 Beiträge



Ich finde 3 bis 4 Mal im Jahr eine Blasenentzündung zu bekommen schon sehr häufig. Ich weiß aber auch, dass es einige Frauen gibt, die leichter Blasenentzündung bekommen und andere, die weniger Probleme damit haben. Ich selbst hatte erst einmal eine Blasenentzündung, aber die musste auch gleich mit Antibiotika behandelt werden, weil sie so schlimm wurde, obwohl ich Tee trank, mich warm hielt etc., dass sie an die Nieren ging.

Gibt es nicht vielleicht eine Art Immuntherapie bei solchen Fällen, wie dir, wo so häufig etwas auftritt? Vor allem ist 3 bis 4 Mal im Jahr eine Therapie mit Antibiotika auch kritisch für den Körper, da sich eine Antibiotika-Resistenz entwickeln könnte, die irgendwann aus einer recht harmlosen Entzündung etwas wirklich bedrohliches machen könnte. Hast du grundsätzlich vielleicht Dinge im Leben, die dich stark unter Druck setzen?

Eine gute Freundin von mir hatte ständig Unterleibsschmerzen und dachte, es käme auch von der Blase her, bis ein Arzt sie fragte, ob sie Beziehungprobleme hätte. Das konnte sie herzlich bejahen, weil sie seit mehreren Jahren mit einem Mann zusammen war, der verheiratet war in offener Ehe und andere Frauen neben ihr hatte. Das wusste sie zwar, als sie die Beziehung einging, aber letztlich wurde es doch zum Problem. In der entscheidenden Phase in der es eben darum ging, ob er sich für sie oder für seine Vielweiberei entscheidet, hatte sie ständig diese Phantom-Blasenentzündung.

Was die Angst angeht, hilft sie dir zwar, dich immer schön warm anzuziehen und entsprechend zu pflegen, was einer BE ja eigentlich vorbeugt, aber auf der anderen Seite ist das auch viel Stress. Ich will dir da nicht gleich etwas großes empfehlen wie eine Therapie oder sowas, weil ich denke, dass sich das bei dir auch anders normalisieren lassen würde, bzw. du vielleicht auch mit der Angst leben kannst. Auf der anderen Seite wäre es vielleicht sinnvoll, wenn du dich in einem Gesundheitsforum anmeldest und diese Frage dort noch einmal stellst. Vielleicht ist da die Konzentration und auch der Expertenrat ergiebiger, als hier.

» Glaswandlerin » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »

Zuletzt geändert von Gio am 22.10.2013, 06:14, insgesamt 1-mal geändert. Zeige Beitragsversionen

Um auf deine letzte Frage zu kommen, ja ich hatte schon eine Blasenentzündung. Sie kam ohne Vorwarnung, ich sah das Blut in der Toilette und in dem Moment kam auch der unbändige Schmerz und das ständige Wasserlassen. Der Weg ins Krankenhaus (es war natürlich ein Sonntag) war die Hölle. Seither habe ich auch keine Blasenentzündung mehr gehabt.

3-4 Mal im Jahr eine Antibiotika-Therapie zu machen finde ich schon arg bedenklich. Dein Körper hat gar keine Chance mehr, sich einmal richtig zu regenerieren und eine eigene Abwehr aufzubauen. Hast du einmal den Arzt gewechselt? Anstatt die Krankheit immer wieder zu behandeln, sollte vielleicht einmal an der Ursache gearbeitet werden. Du schreibst zwar, du nimmst vorsorglich Tabletten, ich denke aber, das kann ja keine Dauerlösung sein. Ist nicht noch eine weitere OP möglich?

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» merlinda » Beiträge: 530 » Talkpoints: 0,41 » Auszeichnung für 500 Beiträge



Ich hatte schon 2x eine Blasenentzündung. Das erste Mal war sie echt schmerzhaft und kam auch Sonntags. Nachdem ich gegoogelt hatte, was zu tun ist, habe ich meine Schwester in die Apotheke geschickt und literweise Blasentee und rote Säfte getrunken. Am Montag wars dann schon besser, ich habe vom Arzt aber trotzdem Antibiotika bekommen. Beim 2. Mal war es nicht so schlimm und ging durch viel Saft trinken wieder weg.

Eine Blasenentzündung bedeutet ja nicht nur Schmerzen sondern auch diesen ständigen Harndrang. Ich kann mir nicht vorstellen, dass man nicht merkt, dass man eine Blasenentzündung hat. Ich kenne nur zwei Frauen, die mehr als zweimal in ihrem Leben eine Blasenentzündung hatten. Viele hatten noch nie eine.

Eine Kollegin von mir hatte auch 3-4mal im Jahr eine Blasenentzündung und das ist schon sehr viel. Sie hatte teilweise sehr starke Schmerzen und ist auch schon mal nachts ins Krankenhaus deswegen. Ihre Ärztin wollte ihr allerdings nicht dauernd Antibiotika verschreiben und hat deshalb was zur Vorbeugung empfohlen:
1.) So genannten Johannisbeer-Muttersaft trinken. Den Muttersaft bekommt man z.B. in Reformhäusern und er schmeckt grauenhaft. Ich habe ihn bei meiner 2. Blasenentzündung auch getrunken. Meine Kollegin trinkt jetzt alle paar Tage mal ein Glas.
2.) Geschlechtsverkehr nur mit Kondom oder davor soviel trinken, dass man danach direkt auf die Toilette muss und die Bakterien wieder "rausspült". Es hört sich komisch an, aber meine Kollegin meinte, dass sie tatsächlich öfter eine Blasenentzündung hatte, wenn sie am Abend zuvor mit ihrem Mann geschlafen hatte. Dabei kommen ja fremde Bakterien rein.
Seit sie diese beiden Regeln befolgt, hatte sie keine Blasenentzündung mehr (fast ein Jahr jetzt).

Meine Tante hatte auch oft eine Blasenentzündung bis ihr Arzt mal nach langer Fragerei herausgefunden hatte, dass sie die Antibiotika nicht bis zum Ende nimmt, sondern die Einnahme abbricht, sobald sie keine Beschwerden mehr hat. So hat sie die Entzündung nie richtig auskuriert. Nach einer längeren Antibiotika-Einnahme, diesmal bis die Tabletten alle waren, hatte sie nie wieder eine Blasenentzündung, das dürfte etwa 5 Jahre her sein.

Ich würde dir raten, doch nochmal mit deinem Arzt zu sprechen, bzw. einen anderen zu Rate zu ziehen, weil 4 mal Antibiotika im Jahr wirklich nicht so gut sind. Vielleicht liegt die Häufigkeit wirklich einfach an deiner Harnröhrenverengung als Baby und man kann nichts machen. Vielleicht gibt es aber auch eine Möglichkeit, die vielen Blasenentzündungen zu verhindern.

Wegen der Ängste könntest du dich vielleicht wirklich einmal an einen Psychologen wenden. Das scheint ja im Moment auch ein größeres Problem für dich zu sein als die ständigen Blasenentzündungen. Viele Menschen haben vor irgendwas panische Angst und es kann ihnen wirklich geholfen werden. Deine Angst ist zwar in gewisser Weise berechtigt, aber sollte nicht so sehr dein Leben bestimmen.

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» Studia » Beiträge: 1182 » Talkpoints: 2,44 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Ich kenne das Problem. Als Kind hatte ich chronische Blasenentzündung, die durch eine Harnwegsverengung verursacht wurde. Mit 5 Jahren wurde ich operiert danach wurde es besser. Zwar war ich dann auch noch oft krank mit hohem Fieber und allem was dazugehört. Nicht selten sind meine Eltern nachts ins Krankenhaus gefahren um mir mein Antibiotika zu holen weil es bei mir wieder anfing. Sie wussten natürlich was zu tun war. Beim Kinderarzt konnte man meine Akte gleich erkennen, sie war die dickste. ;)

Mittlerweile kommt es nicht mehr so häufig vor, dass ich eine Blasenentzündung bekomme. Wenn dann ist es aber meist schon richtig schlimm, so dass auch schon die Nieren in Mitleidenschafft gezogen sind, da ich meistens die Anzeichen ignoriere, weil es für mich schon so selbstverständlich ist.

Als ich mit meinem zweiten Sohn schwanger war, lag ich ziemlich am Anfang der Schwangerschaft mit einer Nierenbeckenentzündung im Krankenhaus. War recht unangenehm, da das ja auch gerade zu dem Zeitpunkt nicht ganz ungefährlich ist.

Seitdem versuche ich möglichst besser auf meinen Körper zu hören und die Signale bewusster wahrzunehmen und möglichen Gefahren aus dem Weg zu gehen. Meine Nieren schütze ich im Winter, ganz unsexy mit einem Nierenwärmer, sitze nicht auf kalten Böden usw. Ich zwinge mich auch dazu möglichst viel zu trinken und habe auch immer den Blasen und Nierentee zu Hause. Ich hoffe dass ich es damit in den Griff bekomme.

» Nikky » Beiträge: 815 » Talkpoints: -0,09 » Auszeichnung für 500 Beiträge


Ich bin auch sehr anfällig und bekomme im Schnitt 5 Mal im Jahr eine Blasenentzündung, was auch sehr viel ist. Allerdings meinte mein Arzt, andere Frauen hätten sowas alle 2 Wochen und ich solle mir deshalb keine Gedanken machen. Offenbar habe ich diese empfindliche Blase von meiner Mutter geerbt, die damit als Jugendliche auch immer zu kämpfen hatte und ich kenne auch deine Angst davor, weil es mir genauso geht. Eben gerade wenn man weiss wie weh das tut und was das schon wieder für eine Prozedur ist, wenn man 10 Tage Antibiotika nehmen muss, hat man Panik und bildet sich ein, dass wieder eine kommen könnte.

Ich habe in den letzten Jahren gemerkt, dass ich mir psychisch da auch sehr viel kaputt gemacht habe. Heute denke ich, dass es vielleicht auch deshalb immer wieder kam. Allerdings ist das nur so eine Theorie von mir. Ich habe irgendwann einfach versucht, das etwas lockerer zu sehen, weil ich ja wusste, dass es dafür keine Lösung gibt. Alle Tipps von Bekannten, egal welche, haben nichts gebracht und man konnte sie immer nur mit Antibiotika bekämpfen. Natürliche Medikamente, z.B. Cranberrysaft oder -tabletten, haben nie geholfen. So musste ich mich dann irgendwann damit abfinden, dass es eben so ist.

Am schlimmsten war es immer kurz bevor ich in den Urlaub geflogen bin. Ich hatte schon vor dem Abflug Angst, im Urlaub eine Blasenentzündung zu bekommen, dort dann einen Arzt zu finden, der mir Antibiotika verschreibt und mich richtig behandelt, hatte mir schon vorher immer die deutschen Ärzte rausgesucht, die es dort gibt und letztendlich war es dann immer so, dass ich WIRKLICH eine bekommen habe. Das habe ich eben probiert abzustellen und es gelang mir auch ganz gut.

Seit ich das etwas lockerer gesehen habe, änderte sich der Krankheitsverlauf drastisch.Ich habe jetzt seit einem Jahr keine Blasenentzündung mehr gehabt und das ist Rekord seit etwa 10 Jahren. So lange war ich noch nie gesund am Stück. Vielleicht, wenn du das kannst, probiere das etwas entspannter zu sehen und die Angst etwas loszuwerden.

» Sippschaft » Beiträge: 7575 » Talkpoints: 1,14 » Auszeichnung für 7000 Beiträge


Nachdem ich da einige Jahre Ruhe hatte, habe ich letzte Woche auch schon die den dritten Harnwegsinfekt seit Ende März gehabt. Und bei mir geht das auch immer gleich sehr heftig zur Sache. Im Mai war das so extrem, das ich morgens zu Hause noch nichts hatte und nach knappen 10 km Autofahrt froh war, als die Tankstelle in Sicht kam.

So ein Harnwegsinfekt wird aber grundsätzlich mit Antibiotika behandelt. Was anderes hilft da gar nicht. Allerdings habe ich letzte Woche, als es Abends los ging, gleich eine Kanne Brennesseltee gekocht. Musste ich zwar noch mehr zur Toilette, aber der Gang hat sich immer gelohnt, des schmerzte nicht so viel und ein Großteil der Bakterien wird eben dabei auch gleich gut ausgepült.

Übrigens ist warmhalten nicht die ultimative Lösung. Es gibt so viele Gründe, warum man dafür anfällig ist. Und wenn bei einem selbst keine Ursachen gefunden werden, dann sollte sich auch mal der Partner untersuchen lassen. Männer haben da für gewöhnlich eher keine Schmerzen, aber geben dann halt die Bakterien beim Geschlechtsverkehr an die Frau weiter.

Deswegen sollten Frauen auch nach dem Liebesspiel immer gleich Auf die Toilette gehe, um zu urinieren. Damit eben die Strecke von der Blase bis zum Scheidenausgang gleich gespült ist. Die Tabletten die im EP erwähnt wurden sind kein Anitbiotikum, sondern sollten den Harn ansäuern. Kann man auch mit diversen Säften, wie Cranberrie, erreichen. Dort fühlen sich die Bakterien nämlich dann nicht wohl, welche solche Infekte auslösen.

» Punktedieb » Beiträge: 17970 » Talkpoints: 16,03 » Auszeichnung für 17000 Beiträge



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