Duale Ausbildung - Erfahrungen

Unsere Tochter muss sich um eine Lehrstelle bewerben. Nun gibt es ja wie auf allen Gebieten auch hier ein breites Angebot. Hat jemand Erfahrungen mit einer duale Ausbildung gemacht. Ich halte ja diese Ausbildungsform für gar nicht so schlecht. Sie geht irgendwo im Umkreis zur Schule und macht parallel dazu eine betriebliche praktische Ausbildung.

Das heißt sie lernt gleich, welche Anforderungen der Praxisbetrieb stellt, und wie der Arbeitsalltag aussieht. Oder führt das dazu, dass sie im Praxisbetrieb nur als verbilligte Arbeitskraft ausgenutzt wird. Sollte sie sich vielleicht doch erst mal nur auf eine schulische Ausbildung konzentrieren und die Praxis später lernen?

Eine duale Ausbildung ist ja eigentlich in Deutschland in den meisten Ausbildungsberufen Standard. Es heisst ja lediglich, dass man zu seiner Berufsausbildung die Berufsschule besucht. Das ist in Deutschland Standard, in den meisten anderen europäischen Ländern längst nicht.

Ich hatte während meiner Ausbildung jede Woche mindestens einmal Schule. Es ist eine Abwechslung zur normalen Arbeit und man lernt natürlich auch viel Theorie. Natürlich gibt es auch den Blockunterricht, bei dem man ein paar Wochen zur Schule geht und den Rest der Zeit dann im betrieb ist. Ich finde es sollte jeder selbst entscheiden, was ihm besser liegt.

Wie mein Vorredner bereits sagte, werden heutzutage die meisten Ausbildungsberufe im dualen System angeboten. Entweder man besucht einmal oder mehrmals wöchentlich die Berufsschule oder man hat mehrere Blöcke im Jahr, in denen man über einige Wochen ausschließlich die Berufsschule besucht.

Ich habe vor ungefähr einem Jahr meine Ausbildung als Kauffrau für Bürokommunikation beendet, welche ebenfalls im dualen System stattgefunden hat. Zwei Mal wöchentlich musste ich zur Berufsschule und an den verbliebenen Tagen in den Betrieb. Dies hatte den Vorteil, dass man das in der Berufsschule gelernte gleich im Ausbildungsbetrieb umsetzen und somit vertiefen konnte. Wenn ich Probleme mit dem Berufsschulstoff hatte, konnte ich ihn mir außerdem gleich im Betrieb von einer fachkundigen Person aus der jeweiligen Abteilung erklären lassen und hatte beispielsweise einige Nachhilfestunden in Rechnungswesen in unserer Finanzbuchhaltung. Beim Blocksystem kommt man nach der Schule nicht mehr in den Betrieb und hat diese Möglichkeit deshalb nicht. Dafür ist da die Urlaubsplanung einfacher, da man an Berufsschultagen im Normalfall keinen Urlaub nehmen darf und ich deshalb meistens auf die Schulferien ausweichen oder einzelne Tage zwischen den Berufsschultagen nehmen musste.

Im Allgemeinen bin ich der Meinung, dass duale Ausbildung eine wirklich gute Sache ist - egal ob Block- oder wöchentlicher Unterricht.