Ausbildung zum Altenpfleger machen
Meine Freunde wissen schon alle was sie mal werden wollen aber ich bin immer noch am überlegen was ich tun soll. Mich würde auf jeden Fall ein sozialer Beruf interessieren und ich dachte dass ich vielleicht Altenpfleger werden könnte. Der Umgang mit alten Leuten ist nichts neues für mich und ich denke dass ich gut für den Beruf geeignet wäre.
Mir wäre es am liebsten wenn ich das ganze einfach mal ausprobieren könnte damit ich sehe ob es auch in der Praxis geht oder nicht. Wo kann ich mich deswegen mal informieren?
Hallo Samjansk,
ich finde es toll, das du dich für den Beruf des Altenpflegers interessiert denn es ist ein schöner, wenn auch kein einfacher Beruf. Ich habe es vor Jahren auch gemacht, aber ohne Ausbildung, denn ich bin da durch Zufall hin gekommen und mir hat es großen Spaß gemacht.
Warum fragst du nicht einfach mal bei den Altersheimen in deiner Umgebung nach, ob du nicht dort ein Praktikum absolvieren kannst? Dann kannst du in den Beruf "reinschnuppern" und siehst, ob es dir gefällt und das richtige für dich ist.
Wenn du noch kurz vor Schulabschluss stehst, dann steht ja vermutlich auch erst mal Bundeswehr bzw. Zivildienst an. Im Zivildienst hast du sicherlich die Möglichkeit in diesen sehr anspruchsvollen Beruf mal mehr als nur wochen/praktikumsweise hineinzuschnuppern.
Wenn bei dir Zivildienst nicht auf der Liste steht, dann würde ich auch in jedem Fall erst zu einem Praktikum raten. Oder vielleicht gibt es in deinem Bundesland ja auch zweijährige Fachoberschulen für Sozialwesen. Dabei hast du im ersten Jahr nach der Mittleren Reife ein Jahr in dem du an verschiedenen Stellen Praktikum machen kannst und abei auch noch in andere soziale Berufe hereinschnuppern kannst. Das zweite Jahr dient dann der fachgebundenen Hochschulreife. Und mit dem Fachabitur könntest du wenn du es danach noch möchtest auch studieren.
Der Beruf Altenpfleger erfordert neben körperlicher Fitness auch eine sehr hohe Stressresistenz und psychische Belastbarkeit. Oft baut man ja auch eine persönliche Beziehung zu den Menschen auf, die dann eben krank sind und sterben. Oder es gibt vom Staat wegen leider nicht die Hilfsmittel, die der Patient bräuchte und du kannst nichts daran ändern, musst mit dem was geht zurecht kommen. Mein Onkel musste nach 20 Jahren Berufserfahrung umschulen, er war den psychischen Belastungen nicht mehr gewachsen. Eine andere Freundin hat bereits nach 6 Jahren umgeschult. Sie ist jetzt Kauffrau im Gesundheitswesen und hat nicht mehr so direkt mit den Enzelschicksalen zu tun, arbeitet in einem Spezialgeschäft für rehabilitationsmittel und ist zufriedener als zuvor.
Andererseits kommt natürlich gerade wenn man mit Menschen arbeitet, denen man etwas gutes tut, viel zurück. Und dieser beruf - examinierte Altenpfleger - ist gesucht. Leider für die Anforderungen nicht so toll bezahlt.
Aber feststellen ob dir das liegt, kannst du tatsächlich am besten in einem Praktikum.
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