Wenn Azubis auf den Arm genommen werden

vom 12.07.2009, 21:06 Uhr

Ein Freund von mir studiert bei der Bundeswehr und dort werden die Erstsemester am ersten Tag von denen, die schon ein Jahr weiter sind, böse ins Boxhorn gejagt. Man erklärt ihnen, dass ihr erster Tag aus diversen Qualifikationsprüfungen bestehe, mit denen man noch mal aussieben wolle, wer nun auch wirklich studieren dürfe und wer doch nicht, weil er die nötigen Vorbedingungen nicht mitbringt.

Diese Prüfungen sind dann übertrieben schwer und sie müssen einige davon absolvieren. Teilweise werden ihnen Aufgaben aus den Examensprüfungen vorgelegt von denen auch die guten Anwärter, die ein paar Vorkenntnisse haben, kaum eine beanworten können. Da macht sich dann natürlich Panik breit unter den frischgebackenen Studenten und viele fangen an zu überlegen auf welches Fach sie am besten wechseln sollen, um doch nicht studieren zu können. Am Abend dieses Einführungstages wird das Geheimnis dann gelüftet und allen gesagt, dass sie auf den Arm genommen wurden und selbstverständlich trotzdem ganz normal studieren dürfen. Und dann steigt die große Party mit allen anderen Studenten des Studienganges und am darauffolgenden Tag ist erstmal frei.

Das klingt jetzt extrem fies, und etliche machen sich wirklich große Sorgen, wenn sie die ersten "Prüfungen" vergeigt haben. Aber wenn es dann aufgelöst wird, lachen doch immer fast alle und freuen sich aufs nächste Jahr wenn sie es den nachfolgenden Erstsemestern geben dürfen. Für schwache Nerven ist das natürlich nichts, aber man muss auch bedenken, dass die Betroffenen alle Offiziere sind, die zuvor vier Jahre Offiziersausbildung durchlaufen haben. Denen wird eben zugetraut, dass sie etwas stärkere Nerven haben und sie so etwas wegstecken, ohne es übel zu nehmen.

» Sorcya » Beiträge: 2904 » Talkpoints: 0,01 » Auszeichnung für 2000 Beiträge



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