Verhandlungsbasierte Verrechnungspreise

vom 12.07.2009, 15:53 Uhr

Verhandlungsbasierte Verrechnungspreise entstanden aus der Idee, dass die Vorteile der Marktpreisorientierten Verrechnungspreise und der Kostenorientierten Verrechnungspreise zusammenkommen sollten. Hierbei soll durch Verhandlungen zwischen den Division das mühsame Prozedere der Ermittlung eines realistischen Marktpreises erspart bleiben, andererseits soll eben trotzdem eine Gewinnausweisung auf beiden Seiten möglich sein.

Wichtige Voraussetzungen sind hier, dass beide Divisionen annähernd vollständig informiert sind einerseits über Möglichkeiten und grenzen der anderen Division und andererseits über alternative Liefer/Abnehmermöglichkeiten. Dies setzt in der Regel voraus, dass zumindest ein Markt als Orientierungshilfe existiert, der aber nicht genauestens analysiert werden muss. Ebenso sollte für den Konfliktfall eine Schiedsstelle eingerichtet werden, da Streitkosten extrem schnell ansteigen könnten und allen Beteiligten Divisionen schaden.

Vorteil dieser Lösung ist, dass je nach Branchen- und Beschäftigungslage die Preise relativ flexibel angepasst werden können und dass die Divisionen Ergebnisverantwortlich bleiben wie bei marktpreisorientierter Verrechnung.

Als Nachteil kann die einzurichtende Schiedsstelle angeführt werden, die allerdings bei guter Kooperation und gleichgewichtiger Verhandlungsmacht kaum zum Einsatz kommen braucht. Außerdem ist es wie beschrieben nur eine Kompromisslösung, die weder genau die Spezifikationen der Lenkungszuweisung noch der Erfolgszuweisung genau erfüllt.

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» Herr Lehmann » Beiträge: 558 » Talkpoints: 5,56 » Auszeichnung für 500 Beiträge



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