Wie ihr im Haushalt helfen?

Ich habe eine Bekannte, welche mit ihrem Haushalt nicht so wirklich klar kommt. Die Wäsche liegt nach ihrer eigenen Aussage wochenlang herum, zum Staubsaugen kommt sie alle 4 Wochen mal, wenn es gut läuft. Ich würde ihr jetzt gerne helfen, aber ich weiß nicht wie. Wenn ich einfach hingehe und die Arbeiten für sie oder mit ihr zusammen erledige, dann lösen wir das Problem doch gar nicht, oder? Dann ist die Arbeit zwar erledigt, allerdings steht dann einige Tage später dasselbe Problem an.

Ich fände es ehrlich gesagt besser, wenn ich sie irgendwie dazu bringen könnte, dass sie selbst wieder besser alles erledigen kann, aber wie soll ich das erreichen? Wer hat Tipps für mich?

Hallo!

Was heißt denn, dass deine Bekannte im Haushalt nicht wirklich klar kommt? Ist sie damit überfordert oder findet sie einfach keine Zeit dazu, weil sie noch arbeiten geht? Wenn sie noch eine Arbeitsstelle hat, wäre es ja verständlich, dass einige liegen bleibt und sie nicht so viel Zeit für die Hausarbeit hat.

Vielleicht fehlt ihr ja auch nur ein Tritt in den Hintern. Manchmal hat man es ja, dass man sich einfach nicht aufraffen kann, etwas im Haushalt zu tun. Ich denke, dass es jedem mal so geht. Aber ich finde schon, dass man in 4 Wochen durchaus mal öfter schaffen sollte, Staub zu saugen. Ich würde vor Dreck nicht mehr treten können, wenn ich nicht jeden zweiten Tage saugen würde. Allerdings habe ich noch Haustiere, die eben Dreck rein bringen und Haare verlieren.

Du solltest mal mit deiner Bekannten reden und sie fragen, woran es liegt, dass sie mit der Hausarbeit so hinterher hängt. Du kannst ihr dann ja ruhig mal deine Hilfe anbieten. Aber sie sollte sich doch selbst nicht wohl fühlen, wenn es bei dir dreckig ist und Chaos durch die Bügelwäsche gibt. Vielleicht wäre eine Haushaltshilfe oder Putzfrau auch eine Unterstützung für sie.

Menschen, die ihren Haushalt nicht erledigen haben meistens ein organisatorisches Problem. Sie schieben die Aufgaben so lange vor sich hin, bis es ihnen über den Kopf wächst und sie dann sowieso gleich kein Ende mehr sehen und so ist das ein Teufelskreis.

Wenn du nun hingehst und das erledigst, ist ihr auch nicht geholfen, denn das Problem wird natürlich weiterhin bestehen. Aber du kannst mit ihr einen Plan aufstellen. Sie muss das auch wirklich schriftlich festhalten und am besten abhaken. Jeden Tag den Abwasch um die gleiche Zeit, an bestimmten Tagen in der Woche wird gewaschen und gebügelt usw. Da muss Routine reinkommen und dann fällt ihr das sicherlich auch sehr viel leichter.

Zeit zum Abschwaschen, Wäschewaschen, Putzen findet man immer. Außerdem sollte man ihr bewusst machen, dass man sich in solch einer Unordnung gar nicht wohl fühlen kann. Das muss sie selber erkennen, wie abartig das ist.

Dass du ihr erstmal unter die Arme greifst finde ich eine gute Idee. Vielleicht könnt ihr euch gemeinsam an einen Tisch setzen und eine Art Plan entwickeln, bei dem du sie zu Beginn noch unterstützt, sofern sie das auch möchte. Manche Leute sind da ja empfindlich und mögen nicht, wenn andere in ihrem Haushalt herumwühlen, ich selbst würde das auch nicht so wollen. Aber wenn sie zustimmt, dann kannst du ihr die ersten paar Wochen ja zeigen wie sie es am besten macht, kannst sie etwas motivieren, indem du ihr hilfst. Ich denke, ihr wird vielleicht auch einfach der Antrieb fehlen. Aber wenn du dann vor der Tür stehst und sagst: Los, wir packen es jetzt an! könnte sie unter Umständen motivierter dazu sein.

Wenn es an ihrer Faulheit liegt, würde ich was anderes probieren. Ich würde dann anrufen und sie fragen, ob sie heute schon Staub gesaugt hat, wenn sie es verneint, würde ich einfach sagen, dass ich erst zu ihr kommen möchte, wenn sie geputzt hat. Im Notfall und wenn sie die finanziellen Mittel dazu hat, würde ich dann auch zu einer Haushaltshilfe raten.

Ich bin was den Haushalt betrifft auch recht chaotisch. Allerdings ist der Punkt, an dem mir Freude hätten helfen können, schon lange überschritten.

Mir hätte "damals" geholfen, wenn ich jemand gehabt hätte, der mir geholfen hätte, eine Grundordnung reinzubringen und ich damit hätte wieder bei Null hätte anfangen können. Also in einer aufgeräumten und sortierten Wohnung. In der man halt nur aufräumen muss.

"Damals" hätte ich gesagt, ich lade mir dann halt ( also wenn die Grundordnung drinne ist) regelmässig Freunde ein. Denn ich habe an sich immer eine einigermassen aufgeräumte Wohnung gehabt, bevor die jemand betreten durfte. Heute würde ich sagen, es hätte wohl auch geholfen, wenn Freunde mit mir einen Art Haushaltsplan aufgestellt hätten. Also zum Beispiel: An dem Tag machst du das und am nächsten Tag das und so weiter. Mit regelmässigen Kontrollen.

Heute habe ich jemand der mir dabei helfen soll, eine gewisse Grundordnung reinzubringen. Was sich aber nicht immer mit meiner Erkrankung verbinden lässt. Trotzdem habe ich es geschafft, das ich an bestimmten Tage bestimmte Sachen mache. Und das ziehe ich zum Teil auch gnadenlos durch.

Ich finde es gut, das du deiner Freundin helfen möchtest. Aus meinen Erfahrungen aus der Seite deiner Freundin aus, würde ich eventuell dazu raten: Helf ihr eine Grundordnung reinzubringen, bevor es zu spät ist. Unterstütze sie dann. Klare Absprachen treffen. Wenn du die Zeit und Lust hast, eventuell auch kontrollieren. Aber auch nur wenn sie dazu bereit ist.