Strafzölle für Energiesparlampen
Mal wieder eine Randnotiz aus der Zeitung, von der wahrscheinlich niemand wußte, daß es das überhaupt gibt...
Der EU-Ministerrrat hat am Montag beschlossen, daß die seit Sommer 2001 geltenden Strafzölle auf Energiesparlampen aus China um noch ein weiteres Jahr verlängert werden. Zudem werden die Strafzölle in Höhe von 66,1 % jetzt auch auf Produkte aus Vietnam, Pakistan und den Philippinen erhoben.
Der Grund für die Einführung der Strafzölle war, einheimische Hersteller gegen die Billigprodukte aus Fernost zu schützen. Die Minister begründen ihre Verlängerung mit der Äußerung, daß es in Europa um die Sicherung von Arbeitsplätzen in dieser Branche gehe. Allerdings belasten die Strafzölle den Verbraucher, was dazu führt, daß der gewünschte Gebrauch aufgrund der höheren Kosten ausbleibt, was wiederum zu einem höheren Energieverbrauch führt. Deswegen werden die Strafzölle ja auch "nur noch" um ein Jahr verlängert.
Daß es Strafzölle für Alles mögliche gibt, wußte ich. Aber auch für Energiesparlampen? Das war mir neu. Aber das ist wieder mal der Beweis der Entmündigung des Bürgers durch die Politik. Natürlich, die Stützung der heimischen Wirtschaft ist wichtig. Aber deswegen Produkte, die den Schadstoffausstoß verringern und dem Verbraucher Geld sparen, künstlich verteuern? Ich finde, der Markt reguliert sich schon selbst. Ohne die Strafzölle wäre es sicherlich 2001 und vielleicht noch 2002 zu Umsatzeinbußen bei den heimischen Herstellern von Energiesparlampen gekommen. Aber spätestens, wenn der Verbaucher gemerkt hätte, daß diese Billigimporte nicht die Lebensdauer und den Einspareffekt wie die heimischen Produkte haben, hätte er sicherlich freiwillig den einen oder anderen Euro mehr investiert, um mit Markenqualität "Made in Germany" den gewünschten Effekt zu erzielen.
Aber dazu kam es ja erst gar nicht, weil die Politik mal wieder dem Bürger die Urteilsfähigkeit abgesprochen hat.
Ich finde das richtig, dass hier Strafzölle gelten. Besonders für importe aus asiatischen "Billigexportländern". Das was die sich in letzter Zeit leisten ist eine Frechheit. Siehe Mattel oder die Trinkbecher von Bürgerking. Da fällt ja einem nichts mehr ein. Diese Leute gehen über Leichen, auch über Kinderleichen um ihre Profitgier zu befriedigen. Dann brauchen sie sich nicht wundern, das wenigstens irgend jemand Konsequenzen zieht und sie mit Strafzöllen belegt. Das in diesem Fall Stromsparlampen betroffen sind ist natürlich bedauerlich, aber wer weiß was da passieren kann wenn man das Licht anmacht.
Also ich bezweifele ehrlich gesagt auf's Stärkste, dass "der Markt sich selbst reguliert". Denn der Markt ist nun einmal absolut herzlos und nur auf Profit aus. Von daher werden Unternehmen, die teurere Produkte herstellen, ganz einfach "verarmen" mit der Zeit, weil wir in einer "Geiz ist geil"-Gesellschaft leben, was sich auch nicht mehr ändern wird.
Und gerade bei so Alltäglichem wie Glühlampen denkt niemand darüber nach, ob er damit die einheimische Industrie unterstützt oder nicht. Das macht man eventuell bei Obst und Gemüse, aber sicher nicht bei Glühlampen. Von daher fehlt da auch dem sehr großen Teil der Konsumenten einfach das Feingefühl für diesen Zustand.
Ich finde es also schon sinnvoll, darauf Strafzölle zu verhängen. Es ist eigentlich das Gleiche wie in Afrika, nur eben mit der "Selbstregulierung des Marktes": Die Länder "bombardieren" den afrikanischen Kontinent mit Billig-Lebensmitteln, was der einheimischen Konsumgüter-Industrie es praktisch unmöglich macht, auch nur ein einziges Produkt zu kaufen. Wer bitte kauft beispielsweise Milch vom eigenen Land für 2,50€, wenn es das Gleiche für 0,50€ gibt und man auch nicht gerade viel Geld hat und von dem, was man hat, sich und seine gesamte Familie ernähren muss?
Und genau deshalb finde ich es wichtig und sogar überlebenswichtig für die deutsche Industrie, vor allem Produkte aus Asien und dort vor allem aus China so zu regulieren, dass sie uns absolut überrollen mit ihrer "Demokratie".
Ich zumindest habe keine Lust, dass Deutschland bald gar keinen primären Wirtschaftssektor besitzt, weil es einfach zuviele Leute gibt, die alles immer nur noch billiger wollen und deswegen die Schranken für die Chinesen öffnen und die Arbeiter aus Deutschland dann alle nacheinander arbeitslos werden. Das wiederum treibt uns dann nämlich nur noch weiter in diese Schiene, dass dann auch noch andere Produkte, die bislang noch national produziert werden, aus dem Ausland kommen, weil es noch billiger ist, um die weiter gestiegene Anzahl an Arbeitslosen versorgen zu können.
Also mir zumindest wäre es das nicht wert, dass ganz Deutschland Schritt für Schritt zumindest im primären Sektor wirtschaftlich „vor die Hunde“ geht und „ganz nebenbei“ dann auch noch zu 100% abhängig von den außenpolitischen Beziehungen mit den Import-Ländern wird.
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