Nacktscanner am Flughafen - entdeckt der auch das Handy usw?

vom 07.07.2009, 21:35 Uhr

Jetzt soll es ja an vielen Flughäfen wegen der Terrorismusgefahr solche Nacktscanner geben (gibt es die schon), die einen so durchleuchten, dass man nicht mehr ohne Weiteres etwas versteckt mit an Bord nehmen kann.

Aber wie nackt ist man denn bei einem solchem Nacktscanner, also was wird da alles entdeckt? Wenn man z. B. ein Handy in der Tasche hat, wird sowas gesehen, oder nur metallische Gegenstände und so Zeug, was als Waffe dienen kann?

» Piratenjäger » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »



Hallo Piratenjäger.

Soviel ich weiß, gibt es sogenannte Nacktscanner nicht an deutschen Flughäfen. Ein Politiker (Name entfallen) wollte dies zwar, jedoch wurde der Vorschlag abgelehnt. Ich bin mir da ziemlich sicher, da mein Ethiklehrer immer meckert, wie man auf solche Idee kommen kann und wie glücklich er ist, dass der Vorschlag abgelehnt wurde. :lol:.

Wie es mit Nackscannern im Ausland aussieht, weiß ich nicht. Jedoch könnte ich mir gut vorstellen, dass es in den USA sowas gibt. Wieviel man sieht kann ich dir auch nicht sagen. Aber ich denke mal, dass die Geräte darauf ausgerichtet sind Dinge in den Taschen oder unter anderen Kleidungsstücken zu entdecken. Deshalb denke ich, dass es wie ein Röntgengerät arbeitet (ich hoffe du kannst die vorstellen wie ich das meine).

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» nickyleinchen » Beiträge: 387 » Talkpoints: 3,87 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Wenn die so wie Röntgengeräte funktionieren, dann müsste man sowas ja eigentlich sehen, oder?

Ich dachte immer, die funktionieren anders, obwohl ich das mit dem röntgen lassen auch logisch finde - nur man muss ja schon beim normalen Röntgen Sachen anziehen, um sich vor den Strahlen zu schützen, wie soll denn das beim Flughafen funktionieren? Geschäftsreisende wären da ja nach ein paar Flügen total verstrahlt...

» Piratenjäger » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »



Bei sogenannten "Nacktscannern" sieht man eigentlich so ziemlich alles. Rein sicherheitstechnisch gesehen sind die Geräte wirklich ein Quantensprung und würden es wirklich schwer machen noch etwas durchzuschmuggeln, dass die Zivilluftfahrt wirklich gefährden könnte. Natürlich ist das, zumindest in Europa, politisch kaum durchzusetzen.

Vielleicht eine technische Ergänzung, man sollte bei den Körperscannern die beiden Funktionsweisen kennen und unterscheiden können. Da gibt es zunächst einmal die Röntgenmethode. Dabei werden Röntgenstrahlen von einem Gerät ausgesendet. Ein Teil dieser Strahlung wird dabei vom Körper reflektiert (eigentlich bisher ein unerwünschter Nebeneffekt beim Röntgen, daher die Bleischürzen beim Röntgenpersonal, die stehen ja nicht in der "Schussrichtung" der Röntgenstrahlen). Diese Rückstrahlung kann gemessen und zu einem Bild verarbeitet werden. Die Röntgenbelastung ist kleiner als bei einer normalen Röntgenaufnahme, aber es ist ein aktives System.

Die andere Methode heisst Terahertzmethode. Die gibt es aktiv (also da strahlt ein Sender Teraherzstrahlen, mehr dazu weiter unten) oder passiv, das heisst es wird keine Strahlung ausgesendet, sondern nur passiv natürlich vorkommende Strahlung (also einfach eine andere Wellenlänge als normales Licht) gemessen. Diese elektromagnetische Strahlung liegt irgendwo zwischen Mikrowellenstrahlung und Infrarot (also Wärme). Da diese Strahlung völlig harmlos ist, dürfte diese Terahertzmethode in der Bevölkerung die grössere Akzeptanz finden als die Röntgenmethode.

Bei allen Körperscannern ist es so, dass Frauen nur von Frauen und Männer nur von Männern gescannt werden. Zudem macht der Computer die delikaten Bereiche des menschlichen Anatomie unkenntlich. Ebenfalls wird darauf geachtet, dass der Operator nicht in Kontakt mit der Person kommt, die er eben am Bildschirm kontrolliert hat. Er entscheidet einfach ob gut oder nicht, wenn nicht gut, dann wird manuell nachkontrolliert, aber von einer anderen Person. Der Operator sollte die gescannte Person nie zu Gesicht bekommen.

Ob diese Technik eingesetzt werden soll oder nicht ist eine politische Frage. Wenn die Sicherheit mit anderen Methoden gewährleistet werden kann, dann sollte man sich es gut überlegen, ob der Eingriff in die Privatsphäre erlaubt werden soll oder nicht. Aber wenn damit ein grosser Schritt in Sachen Sicherheit gemacht werden kann, und die Bedrohungslage kritisch wird/ist, dann sollte man es wohl in Erwägung ziehen. Wieviele Tote ist und dieses Quentchen an Privatsphäre wert? Wenn ein Attentat verhindert werden kann, ist es uns das wert? Oder zwei Attentate? Oder drei? Schwierig zu beantworten. Klar kann man kategorisch Nein sagen, dass man solche Sachen nicht will, aber es gibt nun mal verblendete Extremisten mit menschenfeindlichen Absichten.

» thisnamewasfree » Beiträge: 1102 » Talkpoints: 2,63 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



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