Tabletop, wie spielt man das?

vom 01.07.2009, 17:03 Uhr

Ich hatte ja schon mehrfach geschrieben dass ich mich für Zinnfiguren interessiere und in diesem Zusammenhang ist mir aufgefallen dass es unheimlich viele Angebote bei Ebay an fantasievollenTabletopfiguren gibt, die man wohl für Rollenspiele benötigt. Die Figuren gibt es fertig oder als Bausatz, auch kann man sie noch nach seinem Geschmack anmalen.

Gibt es irgend einen Tabletopspieler hier im Forum der mir mal erklären kann wie man so etwas spielt? Ich nehme mal an dass es irgendwie ähnlich wie bei den Computerspielen bei Warcraft und Co sein muss aber so richtig kann ich es mir nicht vorstellen. Gibt es da Ereigniskarten wie beim Monopoly oder normale Spielbretter an denen gewürfelt wird oder wie läuft das ab? Spielt man so etwas alleine oder nur in der Gruppe? Sucht man sich einen Charakter aus mit dem man dann die gesamte Spielzeit über das Schlachtfeld zieht und was machen die ganzen Heerscharen von Orks und anderen Massenfiguren dabei? Wird das alles stundenlang vorher aufgebaut, kann man da auch Allianzen bilden und was ist das Ergebnis des Spieles? Muss man alle platt machen oder muss man ein Ziel erfüllen? Wie lange dauern solche Runden?

Ich bin da völlig ahnungslos und würde mich über eine Weiterbildung freuen.

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» hooker » Beiträge: 7217 » Talkpoints: 50,67 » Auszeichnung für 7000 Beiträge



Es gibt in der Tat viele Tabletopsysteme. Die verbreitesten Systeme sind Warhammer (Fantasy/40K)und Confrontation (gut gibt noch Andere, aber ich spiele nur die Erwähnten). Die Spielregeln sind relativ komplex, von daher gebe ich mir Mühe das jetzt gut rüberzubringen. Ein Modell hat ein Profil, welches verschiedene Werte beinhaltet (Kampfgeschick, schießerisches Können, Stärke, Rüstungswerte,...). Jedes Profil hat einen bestimmten Punktwert. Man kann oftmals dieses Profil durch Aufwertungen wie Waffen oder besondere Gegenstände modifiziert werden, wobei sich auch der Punktewert verändert. Zwei Spieler einigen sich auf einen Punktwert und "kaufen" dann entsprechend Modelle ein, die ja alle einen spezifischen Punktwert haben.

Die Modelle bewegt man via Zollstock, wobei jedes Modell eine vorgeschriebene Maximaldistanz pro Runde ablegen kann, diese ist im Profil festgelegt. Für jede Aktion, die ein Modell durchführen will muss ein Würfel geworfen werden, der ein bestimmtes Ergebnis erzielen muss, damit die Aktion erfolgreich durchgeführt werden kann. Beispiel: Der Spieler will ein anderes Modell angreifen und braucht dafür eine 4 oder höher, dann kann er diesen Angriff nur ausführen, wenn er mindestens eine 4 würfelt. Dieses Beispiel war nun stark vereinfacht, aber so funktioniert das Prinzip. Das Gelände, auf dem man spiel kann das Spiel extrem beeinflussen.

Hügelige Landschaften erschweren Bewegungen, Wälder können Sichtlinien bim Schießen versperren und magische Felder Zauber beeinflussen. So ein Spiel kann unterschiedlichste Ziele haben. Das klassische Prinzip ist das Gewinnen. Eine Seite besiegt die Andere. Dann gibt es noch Missionen, in denen Gebiete von einem Spieler Beschützt werden müssen, oder ein bestimmtes Modell muss lebendig irgendwo hin eskortiert werden.

Solche Spiele können zu Zweit gespielt werden, aber auch zu Dritt oder gar mit mehr als zwanzig Spielern, wobei diese Spiele enorm Zeit in Anspruch nehmen. Natürlich muss nicht Jeder gegen Jeden vorgehen, es ist durchaus Üblich, dass mehrere SCs zusammen spielen, als Allianz. Dies kann nützlich sein, wenn sich eine Beschussstarke Armee, die aber schlecht im Nahkampf ist, sich mit einer Nahkampfarmee zusammentut, welche keinen Beschuss ausüben kann.

Wenn du wirklich spielen willst, würde ich dir "Warhammer" von Games Workshop empfehlen. Es gibt da eine Fantasy- und eine Scifivariante. Diese GamesWorkshop sind in jeder größeren Stadt, da kann man mit anderen Leuten spielen, Modelle kaufen und bestellen, Gleichgesinnte treffen und und und. Dort wird man dir auch viele Basteltipps geben, also schau einfach mal rein.

» devdeamon » Beiträge: 63 » Talkpoints: 51,45 »


Hallo devdeamon, danke für den Crashcurs. Das hört sich alles ziemlich kompliziert an aber ich denke das Spielprinzip habe ich so ungefähr verstanden und wie überall gilt sicherlich auch das Übung den Meister macht.. Mal sehen, jetzt im Sommer habe ich immer viel Zeit. Mich hatten vor allem die fantasievollen Figuren fasziniert die es da zu kaufen gibt.

Ich habe aber noch eine Frage, gibt es da auch Anfängergruppen oder wird so etwas ausschließlich über den Punktewert kompensiert?

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» hooker » Beiträge: 7217 » Talkpoints: 50,67 » Auszeichnung für 7000 Beiträge



Diese Punktwerte sagen nur etwas über die "Größe" der Armee aus, die ein Spieler aufstellt, aber nichts über dessen Spielerfahrung. Bei Warhammer ist eine Armee mit 500 Punkten eher klein, aber spielen Profis gern mit solch kleinen Armeen, da man da wirklich extrem taktisch spielen muss um ein gutes Spiel abzuliefern.

Aber Anfängergruppen gibt es überall und auch im TableTop benötigt man seine Zeit um "Meister" zu werden. In solch einem Games Workshop findest du alte Hasen sowie auch blutige Neulinge. Dort kannst du dir Taktiken zeigen lassen und ne ganze Menge lernen. Die geben auch Tipps zum bauen und bemalen.

» devdeamon » Beiträge: 63 » Talkpoints: 51,45 »



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