Mit Freunden gemeinsam kochen - Katastrophe?

Am vergangenen Wochenende haben drei Freunde und ich uns zusammen verabredet um gemeinsam zu kochen. Das fand alles im Haus eines Freundes statt. Wir haben dei Aufgaben nicht direkt verteilt. Für die Vorspeise war ich zuständig, die machte ich zu Hause allerdings schon und brachte sie dann nur noch mit im Topf um etwas Zeit und Chaos zu sparen. Die zweite Vorspeise und die Hauptspeise wollten wir 4 dann in Teamarbeit machen. Es sollte Fleisch mit selbstgemachten Nudeln und Pilzen geben, eigentlich nicht besonders anspruchsvoll, außer vielleicht die Sauce dazu.

Nun habe ich mir das eigentlich ganz lustig vorgestellt, aber es endete im totalen Chaos. Eigentlich schmeckte am Ende nur die Vorspeise, die ich mitbrachte, der Rest ist total misslungen. Wir standen meistens zu viert in der Küche rum, jeder hat gerade dorthin gemusst wo jemand anders gerade stand, jeder war ständig auf der Suche nach etwas, was jemand anders gerade hatte und so weiter. An der Sauce fummelten dann insgesamt alle mal rum und jeder hat noch was dazu getan und nochmal verfeinert und am Ende schmeckte es uns allen wirklich überhaupt nicht. Es war wirklich die reinste Katastrophe, vom Schlachtfeld in der Küche mal abgesehen.

Endet sowas bei euch immer ganz gut oder kann das gar nicht gut werden, wenn so viele Leute zusammen kochen?

Wir kochen oft gemeinsam, es ist eine gute Möglichkeit sich ausgiebig zu unterhalten und einen doch recht kostengünstigen Abend gemeinsam zu verbringen. Wir wechseln reihum ab, immer abwechselnd in einer der 4 Küchen. Wir sind 6 Leute, davon zwei Paare, deswegen nur 4 Küchen

Chaos gibt es dabei eigentlich nie und bisher haben wir auch noch nichts richtig verkocht. Das liegt aber wohl daran, dass wir uns eher ergänzen als im Weg stehen. Es ist immer gut aufgeteilt, zwei schneiden die Zutaten klein, da wird auch genau gesagt wie man sie für welches Rezept gerne hätte, ein anderer kümmert sich um den Nachtisch, wiederum jemand anders betreut den Herd und zwei versorgen uns mit der flüssigen Nahrung Natürlich wird auch mal kurz gemeckert, wenn zwei gleichzeitig zur Spüle müssen, aber sonst haben wir eigentlich nie Stress sondern nur Spaß. Der gesellige Abend wird dann beim Essen fortgesetzt.

Ich denke es ist immer eine Frage der Organisation. Die Gerichte überlegen sich immer die, in deren Küche gekocht werden und sie besorgen auch die Zutaten - anschließend legen wir zusammen, so dass alle den gleichen Anteil bezahlen. Es wird kurz besprochen in welcher Reihenfolge was gemacht wird und dann gehts los Vielleicht beim nächsten Mal einfach vorher kurz durchsprechen was man wann machen möchte und dann sollte es eigentlich erholsam und nett werden

Richtig geplant gemeinsam kochen tun wir in unserem Freundeskreis nicht, aber es hat sich so eingebürgert, dass die jeweiligen Gastgeber nie mit dem Kochen fertig sind, wenn die Gäste kommen, also kriegen die Gäste spontan die Aufgaben zugeteilt. Je nachdem, wer sich als erster an den Küchentisch setzt, bekommt eben ein Brettchen zum Tomate schneiden und so. Da stehen sich eigentlich immer alle im Weg rum, aber das würde ich jetzt nicht direkt als Chaos bezeichnen.

Für mich ist am gemeinsamen Kochen das "gemeinsam" wesentlich wichtiger als der gute Geschmack später. Natürlich macht ein perfektes Essen den Abend perfekt, aber wenn das Essen zum kotzen schmeckt, hat man meistens wesentlich mehr zu lachen.

Eines der schlimmsten Gerichte, die ich je gegessen habe, war ein Kuchen, den ich mal zum Nachtisch mit Freundinnen in deren WG gebacken habe. Vor lauter Tratschen müssen wir bei der Zubereitung irgendwas falsch gemacht haben (wir wissen bis heute nicht, was) und der Kuchen hatte eine Gummi-artige Konsistenz und hat wirklich ekelhaft geschmeckt. Wir haben dann einfach einen Kuchen von der Tankstelle geholt und lachen noch heute über den Gummikuchen.