Erste LAN-Party wegen "Killerspielen" abgesagt

vom 05.07.2009, 16:49 Uhr

Schon in Vergangenheit wurden ja verscheidene Intel friday night games der ESL abgesagt aufgrund von Beschwerden wegen gezeigter Killerspiele. Nun wurde die Convention-X-Treme 14 abgesagt, da dort Killerspiele gespielt werden. Als Killerspiele wurden unter anderem Counter Strike 1.6 aber auch das Strategiespiel Warcraft 3 (Ab 12 Jahren freigegeben). Was haltet ihr davon?

Ich persönlich finde es lächerlich die Schuld der Amokläufe den Killerspielen zu geben. Vor allen dingen wenn Kinder vorher noch bei einem Schützenverein eingeladen werden und dort ordentlich rumballern dürfen. Man sollte mal drüber nachdenken was den Kindern wohl mehr schadet. Am schlimmsten fand ich aber die Behauptung dass Warcraft 3 ein Killerspiel sein soll.

» Jomann » Beiträge: 8 » Talkpoints: 2,66 »



Bei CounterStrike kann ich durchaus nachvollziehen, dass dies als Killerspiel betitelt wird. Terroristen, welche getötet werden müssen ist ja nur eine Seite. Es gibt Modder, welche ihre Schulen nachbauen und Gegnermodelle so umskinnen, dass sie Mitschülern und Lehrern entsprechen. Das müssen nur zwei Leute von tausen machen und schon ist die gesamte Gamerszene eine schlummernde Bombe. Das ist alles andere als fair, aber schon verständlich. Grade als Veranstalter oder Sponsor muss man auf seinen Ruf achten, da kann man sich Negativberichte nicht leisten, weil sonst die Kunden wegbleiben.

Was Warcraft3 allerdings angeht - da kann ich auch nur mit dem Kopf schütteln. Das ist ein Strategiespiel mit einigen RPG -Elementen. Und besonders blutig ist es auch nicht, wenn man mal von der Sichtentfernung zu den Modellen mal absieht.

Allgemein versucht man doch den Spielen nur etwas in die Schuhe zu schieben. Überlegt mal, wie oft sollten diese Spiele schon verboten werden? Was ist tatsächlich geworden? Ihr merkt es ja selbst. Die Politiker posaunen ganz groß herum, dass sie diese Spiele verbieten werden, aber das können und wollen sie nicht. Sie können es nicht, weil sie damit gegen eine riesige Industrie kämpfen würden und bei uns regiert nun mal das Kapital. Und sie wollen es nicht, weil es sie nicht interessiert. Ich erinnere mal an Columbine. Da sagte man, Marylin Manson sei daran Schuld gewesen. Denn dem konnte man es in die Schuhe schieben. Ist ja auch einfacher, als wirkliche Probleme anzugehen. Wie beispielsweise soziale Vereinsamung, Mobbing und unfähiges Schulpersonal.

Ich wohne nahe Erfurt und habe das Gutenbergmassacker sehr nah miterlebt. Und im Endeffekt war alles, was danach folgte eine Farce. Eine superteure Renovierung, wo gegen den geeinten Willen der Schüler herumgepfuscht wurde.

Mag sein, dass exzessives Computerspielen ein Warnzeichen SEIN KANN, aber niemals die Ursache. Es ist ein riesiger Unterschied, ob man einen Knopf drückt und ein "Peng" aus dem Lautsprecher schallt, oder ob man eine Waffe entsichert, abdrückt, den Rückschlag kontrollieren kann und den Tod eines echten Menschen in Kauf nimmt. Denn ein Spiel ist eben ein Spiel. Da gibt es einen Respawn oder die Möglichkeit nochmal von Vorn anzufangen. Aber wenn man nunmal nicht gewillt ist, das Schulsystem zu reformieren oder gute Beratungsstellen einzusetzen, schiebt man die Probleme anderen Sachen zu, die man nicht ändern kann, aber auf die rumgehackt werden kann. Mal wieder lieber Schein als Sein.

» devdeamon » Beiträge: 63 » Talkpoints: 51,45 »


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