Buch unter dem Kopfkissen bringt Lernerfolg
Ich weiß nicht, ob ihr es auch kennt. Mir wurde früher immer gesagt, dass ich eine bessere Arbeit schreibe, wenn ich mir in der Nacht davor ein Buch (z.B. bei der Mathearbeit das Mathebuch) unter das Kopfkissen lege. Ich dachte immer, dass wäre nur ein dummer Scherz. Als ich dann die Arbeit wiederbekam, war ich sogar eine Note besser, als in der Arbeit davor. Da war ich ziemlich glücklich und ich wusste nun nicht, ob es wirklich etwas damit zu tun hatte.
Was glaubt ihr? Kann ein Buch unter dem Kopfkissen helfen, eine gute Arbeit zu schreiben oder ist es nur ein Mythos? Wie erklärt sich dann meine gute Arbeit? War es Zufall oder hat der Gedanke, dass ich dadurch alles weiß, mir den Stress genommen? Bringt es nun etwas, dass Buch unter das Kopfkissen zu legen und wenn ja, warum? Kennt ihr auch diesen Mythos aus der Kindheit?
Das ist meines Erachtens ein Mythos aus der Kindheit um den Schüler irgendwie sicherer zu machen. Meine Mutter hat das auch immer behauptet und wir haben es als Kind auch gemacht. Wir haben abends im Bett immer noch mal das durchgelesen, was im Kopf hängenbleiben sollte und dann wurde das Buch unters Kopfkissen getan.
Man ging morgens in die Schule mit dem Gefühl, dass ncihts passieren konnte. Denn man hat ja gelernt und das Buch war die ganze Nacht nahe an unserem Gehirn. Ich glaube nicht, dass es wirklich hilft und es ist wie ein PlaceboEffekt bei Medikamenten. Man hat einfach ein besseres Gefühl und dann klappt es auch.
Ein Buch unter dem Kopfkissen sorgt wahrscheinlich in erster Linie für einen unbequemen Schlaf. Was aber beim Lernen helfen kann ist das durchlesen vor dem Schlafen gehen, denn das Gehirn ist ja auch im Schlaf aktiv und dann werden oft auch Sachen aufgegriffen, die vor dem Schlafengehen aktuell waren.
Ich denke das werden viele schon mal erlebt haben, dass sie am Abend einen Film geschaut haben oder ein Buch gelesen haben und dass sie dann etwas geträumt haben was damit zu tun hatte. Und ich denke wenn man von Mathe Formeln träumt oder von geschichtlichen Ereignissen oder sowas ist das auch eine Art Wiederholung des Stoffes, auch wenn man sich an die meisten Träume natürlich nicht erinnern kann.
Aber wohin man sein Buch nach dem Lernen legt spielt mit Sicherheit keine Rolle. Wie sollte es auch?
Eine einzelne Arbeit, die du mal besser geschrieben hast, ist natürlich nicht gerade repräsentativ. Das ist ja ganz normal, dass mal eine Arbeit besser läuft und das muss dann nichts mit dem Buch unter deinem Kopfkissen zu tun haben.
Natürlich kannst du durch das Buch unter dem Kopfkissen nicht das Wissen dieses Buches aufsaugen, das ist eigentlich völliger Quatsch. Das ganze beruht höchstens auf einer Art Placeboeffekt. Das heißt du fühlst dich sicher in der Prüfung, weil du daran glaubst, dass dir das Buch unter dem Kopfkissen etwas bringt. Ohne diesen Glauben funktioniert die Methode höchstwahrscheinlich nicht. Klar, du hattest ja auch Zweifel, aber vielleicht hast du unterbewusst irgendwie doch daran geglaubt, oder zumindest auf eine Wirkung gehofft.
Wenn ich nicht lerne (bei einer Arbeit wo das nötig gewesen wäre) und mir das Buch unters Kopfkissen lege, dann werde ich davon natürlich auch nicht schlauer. Wenn ich allerdings gelernt habe, mir das Buch unters Kissen lege, dann führt das vielleicht dazu, dass ich weniger aufgeregt bin (wenn ich an so was glaube) und dann schreibe ich die bessere Arbeit.
Anders kann ich mir das aber nicht erklären und ich würde es auch nicht gerne riskieren, so was mal in einer Klausur auszuprobieren. Das ein Buch einem das Wissen in den Kopf projiziert, wenn man draufliegt ist natürlich absoluter Quatsch.
Auch wenn ich sehr sehr gern an solche Geschichten glauben möchte, kann auch ich mir nicht vorstellen, dass deine gute Note tatsächlich damit zu tun hatte, dass du dein Buch unter dein Kopfkissen gesteckt hast. Letztenendes ist wirklich nur dein Wissen von Bedeutung und wie du es in der Arbeit anwenden kannst es wird sich sicher nicht im Schlaf in dein Gehirn brennen oder Ähnliches.
Das Einzige, was ich mir in diesem Fall vorstellen kann, ist dass du wirklich entspannter an die Arbeit gegangen bist, weil du vielleicht an den Mythos geglaubt hast. Trotzdem hast du schließlich mit deinem eigenen Wissen und Fähigkeiten die Arbeit geschrieben und hast die gute Note allein dir zu verdanken.
Also diesen Mythos kenne ich auch noch aus Schulzeiten und habe ihn auch ausgiebig getestet. Mit dem Ergebnis, dass das Buch unterm Kopfkissen keinen Lernerfolg bringt, sondern Einschlafstörungen sowie Kopfschmerzen! Auch bin ich mit dem Buch öfter mal nachts aufgewacht, weil es mich einfach gestört hat, manchmal habe ich es auch nachts aus dem Bett geschmissen.
Wenn man sich erfolgreich suggeriert, dass das Buch unter dem Kissen dafür sorgt, dass man sich besonders gut erinnern kann, dann mag da vielleicht ein Erfolg feststellbar sein, allerdings kann man das wesentlich wirksamer mit erfolgreichem Lernen erreichen, denke ich, es dürfte damit in etwa die Wirksamkeit eines Placebo haben.
Ich glaube nicht, dass es etwas bringt sein Buch unter das Kopfkissen zu legen, denn dadurch lernt man ja auch nichts. Man wird ja beispielsweise auch nicht schlauer, wenn man ein Buch nur anguckt. Entweder kann man den Stoff und hat ihn gut gelernt oder man kann ihn nicht, da hilft ein Buch was man unter dem Kopfkissen wohl auch nichts mehr.
Ich habe das zwar auch schon einige Male ausprobiert und ja es macht schon ein besseres Gewissen, besonders wenn man dann glaubt, dass es etwas bringt und man hat dadurch einfach ein besseres Gefühl, wenn man die Arbeit schreibt. Das Endresultat war bei mir allerdings immer, dass ich wenn ich nicht gelernt hatte auch mit Buch unter dem Kopfkissen meine schlechte Note erhielt und somit weiß ich, dass es zu mindestens bei mir gar nichts bringt.
Als Ritual kann man das ja durchaus machen, aber effektiv bringt es wirklich nichts. Du gehst dann einfach mit einem relaxten Gefühl in die Klausur und verkrampfst nicht, was wiederum bewirkt, dass du nicht so schnell einen Blackout bekommst.
Den Mythos kann mal wohl so erklären, dass man vor dem Einschlafen besonders gut Sachen merken kann, die man kurz bevor gelernt bzw gelesen hat. Das Gehirn verarbeitet in einer gewissen Weise dann die Informationen im Schlaf bis zu einer Grenze weiter.
Wenn man nun das Buch also kurz vor dem Schlafengehen liest und dann unter dem Kissen versteckt, kann man durchaus auf den Gedanken kommen, dass das zweitere geholfen hat.
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