Woher kommt die Idee der Regenbogenbrücke?

Hallo,

Viele Haustierbesitzer kennen sie, die Geschichte von der Regenbogenbrücke. Es gibt verschiedene Geschichten, davon eine wirklich sehr geläufige, darüber, dass Tiere über die "Regenbogenbrücke" in eine Art Paradies gingen, nachdem sie gestorben sind. Da wird quasi eine Art Himmel für Tiere in Analogie zum christlichen Menschenhimmel aufgebaut. Der Zweck dürfte sehr klar sein: Trost für die Tierhalter und eine Trauerhilfe um das verstorbene geliebte Tier.

Bei der bekanntesten Geschichte steht immer dabei: "Autor unbekannt". Woher oder von wem stammt dieser Idee von der Regenbogenbrücke? Wo wurde diese zuerst veröffentlicht, auf einer speziellen Website oder in einem Magazin vielleicht? Stammt die Regenbogenbrücken-Idee vielleicht von Christen, die etwas für ihre toten Haustiere suchten, da der christliche Himmel ja, nach strenggläubiger Meinung, nur Menschen aufnimmt?

Da der Begriff sehr oft im US-amerikanischen Raum auftaucht, als "rainbow bridge", vermute ich, dass dieser Begriff zuerst in den USA auftauchte und dann erst später in andere Länder und Sprachen übertragen wurde. Stimmt das?

Das wichtige an der Regenbogenbrücke ist, dass die Haustiere auf der anderen Seite der Regenbogenbrücke auf ihren Mensch warten, es wird also ein Himmel aufgebaut, in dem Tier und Mensch gemeinsam leben können. Für einen gläubigen Christen ist dies natürlich nicht möglich, aber für jeden Haustierhalter einfach beruhigend.

Die Regenbogenbrücke hat ihren Ursprung in der nordischen Religion, wurde aber natürlich verändert und erweitert worden.

Der Gedanke, die Tiere mit in den Himmel zu nehmen, ist übrigens nicht neu: bereits im Mahabharata, dem Indischen Nationalepos, steht in einer Geschichte geschrieben: "Ich will den Himmel nicht betreten, wenn dieser Hund nicht mit mir kommt." (Quelle: Literarischer Hundekalender 2009)

Ich vermute, dass der Autor unbekannt ist, weil es niemanden gibt, der diese Idee als solche für sich beansprucht. Im Prinzip steht ja nur dahinter, dass die Herrchen und Frauchen ihre Trauer besser bewältigen können, weil sie wissen, dass es dem Tier "drüben" gut geht. Und da de Mensch sich gerne Bilder dazu ausmalt, ist das Bild der Regenbogenbrücke doch geradezu ideal.

Wo steht denn, dass der Himmel nur Menschen aufnimmt? Ehrlich gesagt ist mir das etwas neu.

Hallo Winny,

Im Judentum gibt es beispielsweise die Annahme, dass Menschen als eigenständige Seelen in den Himmel kommen, Tiere hingegen nach dem Tod nur als Art Energiemenge, aber eben nicht mehr als eigenes Individuum. Die genauen Stellen in der Thora kann ich dir jetzt nicht nennen, aber wenn du mal danach suchst, könntest du sicherlich mehr Informationen zu diesem Thema finden.

Im Christentum gibt es ja auch die Auffassung, ob sie von allen christlichen Abspaltungen so angenommen wird, weiß ich allerdings nicht, dass Menschen als Ebenbild Gottes eine Seele hätten, Tiere aber hingegen nicht, da sie keine Ebenbilder Gottes seien. Nur Wesen mit Seele kämen in den Himmel, also die Menschen, aber nicht die Tiere.

Eine andere christliche Theorie, verbreitet durch die Mystikerin Hildegard von Bingen, die auch für ihre kräuterkundlichen Schriften bekannt ist, ist dann auch noch die, dass Tiere einem jeweiligen Element zugehörig seien. Fische gehörten zum Wasser, Vögel zur Luft, und so weiter. Wenn sie sterben, würde nach dieser Theorie ihre "Seele" nicht als Seele wie beim Menschen, sondern als als Energie, in das Element übergehen. Die "Fischseele" würde so ins Wasser übergehen und die von Vögeln in die Luft. In den christlichen Himmel zu den Menschen kämen sie aber nicht.

Allgemein lässt sich sagen, dass es über die Frage, ob Tiere in den Himmel kommen können oder nicht, oder auch allein schon darüber, ob Tiere wie Menschen eine Seele hätte, verschiedene Auffassungen gibt, und es werden auch theologische Dispute darüber geführt. Eine Tatsache ist, dass einige religiöse Gruppen eben meinen, dass Tiere nicht in den Himmel könnten, und ich glaube, gerade für die ist der Glaube, dass die toten Tiere als Ersatz in ein anderes "Paradies" kämen, wenn sie schon nicht zu den Menschen könnten, besonders tröstlich.