Ehe und Scheidung - gehört das heute zusammen?
Mit meiner Schulzeit bin ich in einer Clique. Wir alle sind eng befreundet und haben unsere Partner in die Gruppe aufgenommen. Mittlerweile sind wir Mitte 30. Jeder von uns wohnt in einer anderen Stadt aber wir treffen uns regelmäßig zweimal im Jahr.
Ich bin nicht verheiratet und wenn ich das Leben meiner Freunde anschaue, dann ist es wohl auch besser. Sie haben alle früh geheiratet, teilweise Kinder bekommen und bis auf einen sind alle geschiedenen. Ich frage mich, ob in der heutigen Zeit Ehe und Scheidung zusammengehören?
Hallo,
Man kann nie zwangsläufig sagen, dass Ehe und Scheidung zusammen gehören. Natürlich ist Letzteres ohne Ersteres nicht möglich, aber man muss sich ja nicht zwangsläufig scheiden lassen. Es gibt sehrwohl Paare, die sich auch nach vielen Jahren noch sehr gut verstehen.
Ich denke, die Anzahl der Scheidungen ist bloß gestiegen, weil Scheidungen heute kein großes gesellschaftliches Tabu mehr sind, wie noch vor einigen wenigen Jahrzehnten. Früher konnte man sich nicht so einfach scheiden lassen und man wurde gesellschaftlich auch eher dafür "geächtet" als heute. Heute wird doch wohl auch kaum mehr getuschelt, wenn sich irgendwo im Haus ein Paar scheiden lässt.
Auch dass die Religiösität abgenommen hat, könnte ein Grund dafür sein, dass sich mehr Menschen trauen, sich scheiden zu lassen. Als Katholik beispielsweise, und vielleicht auch als Protestant, ich weiß es nicht genau, sollte man sich ja eigentlich durch den Tod scheiden lassen, nicht das eigenständig initiieren. Für die These, dass das Christentum da eine große Rolle spielt, kann ich übrigens diverse Statistiken anführen. Ich habe mich sozialgeschichtlich auch mit diesem Thema mal befassen müssen, wobei sich zeigte, dass auch schon um 1890 mit der Abnahme der Religiosität die Zahl der Scheidungen zunahm.
Dass die Menschen früher glücklicher gewesen wären, darüber bin ich mir nicht so schlüssig. Vielleicht sind sie damals einfach zusammen geblieben, obwohl sie unglücklich waren. Vielleicht sind die Menschen heute aber auch allgemein etwas leichtlebiger und lassen etwas, was nicht so gut läuft, lieber fallen, anstatt sich anzustrengen, um die Situation zu verbessern. Vielleicht hat man heute allgemein eher eine Wegwerfmentalität, auch gegenüber anderen Menschen. Natürlich nicht jeder Mensch, Ausnahmen gibt es immer, aber wohl doch mehr, als früher.
Also zusammen gehört das meiner Meinung nach nicht. Ich denke nur das es manchmal halt nicht klappt und man sich dann schon besser scheiden lassen sollte. Bevor man unglücklich ist. Ich denke auch das man nicht immer eine Scheidung haben muss. Mann muss schon um eine Beziehung kämpfen. Besser noch bevor es dazu kommt am besten um eine Beziehung oder Ehe kümmern, sich um den Partner bemühen.
Ich denke viele verheiratet sehen das so an als sei man sich jetzt sicher den anderen zu haben. Eine Scheidung ist dann mit dieser Einstellung quasi vorprogrammiert meiner Meinung. Aber ich würde nicht so drauf schauen was die anderen erleben. Wenn ihr glücklich seit und euch liebt spricht nichts gegen einen Heirat und eine Scheidung muss ja nicht automatisch dann passieren.
Hallo!
Eheschliessung und Scheidung gehören natürlich nicht zusammen. Nur wissen viele nicht, wenn sie heiraten, dass man auch an einer Ehe arbeiten muss und sie nciht verkommen lassen darf. Rücksicht sollte jeder Partner nehmen, man sollte sich den Freiraum geben, den man braucht und man sollte sich auch immer respektieren. Egal, was kommt. Ausserdem sollte man wirklich über alles reden, was einen bewegt und immer für den partner da sein. Dann kann auch eine Ehe sehr gut funktionieren und dann braucht man auch nicht an Scheidung zu denken.
Ich selber bin zweimal geschieden. Daran sieht man auch, dass man sich sehr viel vornehmen kann und es trotzdem nicht funktionieren braucht. Denn es müssen immer beide daran arbeiten. Wenn ich aber an die Ehe nicht glauben würde, hätte ich es kein drittes Mal gewagt. Ich glaube fest daran, dass Eheschliessung nicht mit einer Scheidung enden muss.
Hallo zusammen!
Ich denke auch, dass Ehe und Scheidung nicht zusammengehören. Bei manchen hält die Ehe eben ein ganzes Leben und bei anderen ist sie schon nach kurzer Zeit zu Ende. Ich denke auch, dass es damit zu tun hat, wie sehr man an der Ehe arbeitet. Und auch, ob man für die Ehe schon bereits und reif genug war.
Ich denke, dass heute wohl kaum jemand heiraten würde, wenn alle der Meinung wären, dass es eh zu einer Scheidung kommen wird. Wenn man so denkt, dann sollte man besser erst gar nicht heiraten.
Der Grund für die Scheidung nach kurzer Zeit ist meistens der, dass die Menschen eine solche Entscheidung zu leicht fällen. Für viele ist die Hochzeit doch nichts ernstes, das macht man eben mal, wenn man 2 oder 3 Jahre zusammen ist. Das Problem liegt auch oft darin, wie ich in meinem Umfeld mitbekommen habe, dass zwei Menschen heiraten und dnan zusammenziehen, die zuvor noch nicht zusammen gewohnt haben.
Dann werden sie nach der Hochzeit mit diesen Problemen konfrontiert, die sich in einer gemeinsamen Wohnung so ergeben: Wer ist für was zuständig? Paare, die sich bereits vor der Hochzeit eine zeit lang eine Wohnung geteilt haben, bleiben meiner Erfahrung nach eher zusammen. Man weiß schon, wie der andere sich verhält, man kennt den anderen, bevor man den Bund der Ehe eingeht.
Aber wie gesagt - für viele ist die Hochzeit nichts ernstes mehr. Viele meinen, dass die Hochzeit einfach dazugehört, wenn man schon "so lange" zusammen ist. Wie oft habe ich diesen Satz gehört! Dabei finde ich 2 Jahre für eine Beziehung nicht lange und ich habe selbst nach 5 Jahren glücklicher Beziehung noch nicht geheiratet. Andere wiederum heiraten, weil sie zuvor "versehentlich" ein Kind gezeugt haben und dann des Kindes wegen zusammenbleiben wollen. Dass dies nicht gut gehen kann, steht dabei auf einem anderen Blatt.
Hallo!
Ich bin frisch verlobt und hoffe stark, dass Ehe und Scheidung nicht untrennbar verbunden sind
Also im Ernst: Ich denke, dass die Scheidung heutzutage einfach kein so großes Thema mehr ist. Gesellschaftlich ist es kein Todestoß mehr und, wie schon gesagt wurde, sind die Menschen weit weniger religiös als noch vor eingien Jahrzehnten. Dazu muss man aber auch sagen, dass die Menschen immer länger leben und ich kann mir schon vorstellen, dass man sich nach 30 oder 40 Jahren zusammen in verschieden Richtungen entwickelt hat.
Dass die Menschen heutzutage weniger glücklich sind, kann ich mir nicht vorstellen. Wir haben einfach andere Probleme und vielleicht trauen wir uns eher über Probleme zu sprechen, oder sich eben, wenn die Ehe nicht mehr "funktioniert" scheiden zu lassen.
Ich bin mir auch gar nicht sicher, dass die Menschen heute leichtsinniger heiraten als früher. Sie ziehen nur schneller (oder überhaupt) die Konsequenz, wenn es nicht mehr funktioniert. Früher (weit früher) hat man aus finanziellen Gründen oder aus Prestige-Gründen geheiratet. Heute nehmen sich nur mehr Menschen die Zeit später zu heiraten und deshalb wirken die, die mit 20 heiraten leichtsinniger! Früher war das einfach normal, darum fiel es keinem auf.
Ganz bestimmt gehört zu einer Ehe nicht zwangsweise eine Scheidung, aber ich denke, dass es besser ist diesen Schritt zu gehen, als in einer Beziehung zu bleiben, die keine Zukunft mehr hat. Natürlich sollte man zuvor alles menschenmögliche getan haben, um die Beziehung zu retten!
Ja ich denke, dass eine Scheidung heutzutage aus dem Grund nicht weit von der Ehe entfernt liegt, weil die Ehe nicht das ist, was sich vor allem junge Paare heutzutage vorstellen. Das ist auch der Grund, warum ich nicht heiraten möchte. Es ändert sich nämlich überhaupt nichts und man braucht als Frau heutzutage auch nicht unbedingt mehr den Mann, um durchs Leben zu kommen. Frauen können auch Karriere machen und Geld verdienen und werden auch sehr unterstützt, wenn sie Alleinerziehend durchs Leben gehen.
So gesehen ist es verständlich, dass immer mehr Ehen in die Brüche gehen, weil, vor allem natürlich die Frauen, sich mehr erwarten. Vielleicht erwarten sie, dass die Ehe ein Treueschein ist und der Partner jetzt nicht mehr fremd geht. Passiert das trotzdem, flattern die Scheidungspapiere ins Haus. Es arbeiten beide und immer muss die Frau den Haushalt machen. Da denkt sie sich doch logischerweise: Da bin ich alleine besser dran. Hab nicht so viel Arbeit und mir bleibt außerdem mehr Geld zu meiner eigenen Verfügung.
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