Verfilmte Bücher

vom 16.06.2009, 08:43 Uhr

Ich mag Literaturverfilmungen sehr gerne, dazu zählen die hier genannten Filme allerding nicht, denn da kenne ich weder Buch noch Film, abgesehen von "Das Parfum" und den Film fand ich komplett missraten.

Welche Verfilmungen ich sehr gelungen finde, sind die BBC- Klassikerfilme, welche ja schon echten Kultstatus besitzen. Besonders "North &South" mochte ich sehr gerne. Was mir an diesen Verfilmungen sehr gefällt sind neben den Kulissen die Schauspieler, außerdem sind sie atmosphärisch meist sehr stimmig und um Längen besser als entsprechende Hollywoodadaptionen.

Im Bereich der Kinderfilme finde ich die alten Defamärchen sehr gut und immer wieder schön anzuschauen.

Als Beispiel für einen Film, der besser als das Buch ist, kann man "Children of men" mit Clive Owen anführen. Das gleichnamige Buch von P.D. James (deutscher Titel: Im Land der leeren Häuser) war eher durchschnittlich und ohne bedeutsamen Interpretionsspielraum. Der Film hat aber die zentralen Visionen aufgegriffen und stark verändert, so dass durch passenden Stilmittelgebrauch ein sehr beeindruckender Film zustande kam, den man prima in die europäische Geschichte verorten kann.

Ebenso gefallen hat mir die jüngste Verfilmung von Effi Briest. Die beim Buch oft bemängelte unaktuelle Spannungskurve wurde im Film sehr gut verjüngt, man spürte der Filmeffi gradezu die sexuelle Revolution an, die dort unaktuelle Schwachstellen passend ergänzt hat. Das "neue" Ende hat mir auch sehr gut gefallen.

Filmadaptionen und auch Bühnenadaptionen von populärer Literatur sind generell aber extrem schwer umzusetzen und gehen meist daneben. Dass zum Beispiel Charlotte Roches "Feuchtgebiete" nun auf vielen Theaterbühnen Einzug gehalten hat, finde ich sehr merkwürdig und ordne dies nur der Notwendigkeit zu, massenweise Publikum zu gewinnen. Adaptionen von Literatur macht meiner Ansicht nach meist nur Sinn, wenn die literale Grundlage schon etwas unmodern geworden ist oder sich diesbezüglich neue Aspekte ergeben haben, sodass eine medialeAuffrischung notwendig geworden ist. Eine 1zu1 Verfilmung finde ich hingegen inhaltlich meist überflüssig.

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» Feuerputz » Beiträge: 1415 » Talkpoints: 7,29 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Ich bin ja an sich ein Fann vom Buch zum Film oder von Film zum Buch. Das mache ich an sich schon seit Kindheitstagen so.

Meine erste Erfahrung durfte ich an sich mit Momo machen. Die Unendliche Geschichte hatte ich vorher im Kino gesehen und danach das Buch gelesen und mir war das Buch nach dem Film zu umfangreich. Momo las ich dann zu erst. Den Film sah ich mir mal mit einer Freundin und deren Eltern an auf Video. Da war soviel gar nicht erwähnt und ich erzählte quasi die Stellen aus dem Buch nach die im Film fehlten. Da war die Handlung dann auch den Eltern schlüssig.

Was ich ganz gut umgesetzt fand war 100 Karat/ Diamanten Dynastie von Sidney Sheldon. Das lief in den 80er Jahren mal als Sechsteiler. Und das Buch lese ich noch heute immer wieder gerne. Die Serie habe ich allderings nie wieder gesehen. Gibt es wohl auch nicht auf DVD.

Schindlers Liste hat mir als Film besser gefallen. Ich hatte damals auch das Buch zurerst gelesen. Wobei ich mich vorher generell schon mit Holocaust- Literatur auseinander gesetzt hatte. Ich fand Schindler kam in dem Buch als richtiges Arschloch rüber. Und bin an sich mit wenig Begeisterung an den Film. Aber der ist in meinen Augen wirklich gut gelungen. Da wurde auch für mich Schindler zum Held. Das Buch habe ich vor ein paar Monaten mal wieder gelesen. Zwischen dem ersten Lesen und dem letzten Lesen lagen Jahre. Den Film habe ich mittlerweile unzählige Male gesehen. Besonders gut gefallen hat mir im Film immer Itzak Stern. Der ja im Film auch eine wichtige Rolle spielt. Der taucht im Buch in einer entfernten Nebenrolle auf.

Harry Potter liebe ich. Ob nun als Buch oder Film. Bei irgendeinem Teil war ich im Kino furchtbar enttäuscht. Im nachhinein sehe ich ein, das man in einem Kinofilm einfach nicht alles unterbringen kann. Ich gehe mittlerweile auch mit Abstand an die Filme ran. Sehe das Buch und die Filme ein wenig getrennt. Das klappt an sich ganz gut.

Absolut enttäuscht war ich von der Verfilmung von: Suche impotenten Mann fürs Leben. Eindeutig eines meiner Lieblingsbücher. Allerdings war ich vorgewarnt, bevor ich den Film im Kino ansah. Und ich sah dann auch Beides von einander getrennt. Trotzdem hätte man aus dem Buch mehr machen können. Und an sich wurde die komplette Grundhandlung des Buches umgeschrieben. Schade.

Zuletzt habe ich Twillight gesehen. Das Buch war natürlich eindeutig besser. Ich fand den Film irgendwie langweilig. Er plätscherte vor sich hin. Aber vielleicht bin ich auch einfach zu alt für den Film (und das Buch). Und ich gehöre auch eindeutig nicht mehr zur Zielgruppe.

Zuletzt gesehen haben ich auch Krabat. Ich fand die Beschreibung auf der Rückseite des DVD- Covers recht gut. Und ich hatte Mühe der Handlung zu folgen. Ich glaube ich sollte das Buch mal lesen.

Ach ja Sakrileg fand ich auch als Buch besser. Und ich habe auch die Feststellung gemacht, das man dem Film nur schwer folgen kann, wenn man das Buch nicht kennt. Und an sich ist das ja nicht der Sinn eines (Kino-) films.

» LittleSister » Beiträge: 10426 » Talkpoints: -11,85 » Auszeichnung für 10000 Beiträge


Huhu!

Ich muss gleich zu Anfang leider dem / der Threadersteller/in widersprechen. Denn ich fand die Verfilmung von Vollidiot wirklich gut! Klar, an das Niveau des Buches zu kommen ist wirklich schwer! Aber in meinen Augen kommt der Film nah dran! Und ja, ich habe das Buch gelesen.

Ich denke, speziell bei dem Film kommt es auch darauf an, ob man den / die Schauspieler (in dem Fall Oliver Pocher) mag oder nicht. Und ich finde ihn nunmal richtig gut! Enttäuscht war ich von der Verfilmung des Buches Crazy von Benjamin Lebert. Der Film war an einigen Stellen so dermaßen anders. Es fehlten wichtige Parts und es kam einfach nie die Stimmung rüber wie bei dem Buch.

» Pingulein » Beiträge: 14 » Talkpoints: 0,15 »



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