Unwohles Gefühl beim Autofahren
Natürlich kann man etwas gegen Reflexe tun, siehe den Würgereflex von Schwertschluckern, so etwas kann man sich abtrainieren. Als aufmerksamer und erfahrener Autofahrer bringt einen deutlich weniger aus der Fassung, als den schreckhaften Wenigfahrer.
Ich behaupte nun einmal, dass ich nach zehn Jahren Vielfahrerei und einigen brenzligen Situationen und auch einigen Unfällen (keine von mir verschuldet) einen ganz anderen Blick für die Strasse habe und mich deutlich weniger leicht erschrecken lasse, beziehungsweise bei einem Schreck sehr viel entspannter reagiere. Auch kann ich aufgrund von Erfahrung und Routine so manche brenzlige Lage im Voraus sehen und mich entsprechend verhalten.
Als aufmerksamer und erfahrener Autofahrer bringt einen deutlich weniger aus der Fassung, als den schreckhaften Wenigfahrer.
Genau darum geht es, um Erfahrungen auf der Straße zu sammeln, je erfahrener man dann ist, desto gelassener und sinnvoller reagiert man in diesen Schrecksituationen. Dies setzt aber voraus, dass man nach diesen Ereignissen nicht aufhört zu fahren oder ängstlich unterwegs ist, denn so wird man die Fahrsicherheit eher nicht zurückerlangen beziehungsweise wird viel länger dauern. Vielleicht hilft es dir auch diese Situation als eine Lehrstunde anzusehen, sodass du bei leichtem Regen zukünftig vorsichtiger und vorausschauender fahren wirst. Nicht als ein schreckliches Ereignis, sondern vielmehr in positiver Art und Weise Gedanken für die Zukunft mitzunehmen.
Wenn du dafür empfänglich bist dann richte dich schon mal auf ein jahrelanges Traumata ein. Ich hatte mal mit einer Kollegin eine Fahrgemeinschaft die richtige Panikzustände bekam wenn ich ihrer Meinung nach meinem Vorfahrer zu dicht auf die Pelle rückte oder wenn dessen Bremslicht aufleuchtete, auch wenn es eine absolut harmlose Situation war. Sie begründete es damit dass sie einen Auffahrunfall hatte der allerdings auch schon Jahre zurücklag und bei dem auch niemand richtig zu Schaden kam, mal von dem üblichen Schleudertrauma abgesehen.
Vielleicht solltes du garnicht erst versuchen darüber nachzudenken, genau betrachtet handelt es sich um eine völlig normale Situation im Straßenverkehr mit der jeder Autofahrer ständig rechnen muss und die er meistens auch nicht beeinflussen kann. Vielleicht solltest du die Oberflächlichket der meisten männlichen Autofahrer zum Beispiel nehmen und die ganze Angelegenheit versuchen zu vergessen.
Ich denke, das Wichtigste ist, dass Du erstmal Deine Sicherheit beim Autofahren (ob nun als Beifahrerin oder wenn Du selbst am Steuer sitzt) zurückgewinnst.
Such Dir, sozusagen zum Üben, eine Strecke aus, die Du gut kennst und wo nicht viel los ist und Du alles gut überblicken kannst. Und fahre nicht, wenn Du sowieso schon angespannt oder gestresst bist, sondern in einem Moment, in dem Du Dich wirklich wohl fühlst. Vielleicht hilft es Dir auch, wenn Du vorher in Gedanken die Situation durchspielst, Dir vorstellst, wie Du ohne Probleme die Kurve fährst.
Gar nicht mehr zu fahren, wäre falsch, denn damit löst Du das Problem ja nicht und eventuell wird die Angst dadurch sogar größer. Also lieber mit kleinen Schritten, bzw. Strecken anfangen. Wenn es Dir mehr Sicherheit gibt, nimm eine Person mit, der Du vertraust (Deinen Mann, eine enge Freundin oder Verwandte). Und nicht die Geduld verlieren, wenn es nicht sofort klappt. Nur nicht aufgeben.
Ein Fahrsicherheitstraining, wie von einigen hier schon vorgeschlagen, wäre für Dich vielleicht auch gut. Zum einen für die Sicherheit zum Fahren, zum anderen hättest Du so eventuell auch Kontakt zu Leuten, die in einer ähnlichen Situation waren, wie die, in der Du Dich jetzt befindest.
Hallo Nipfi,
ich kann dich gut verstehen. Mir ist vor einiger Zeit etwas ähnliches passiert. Ich habe meinen Führerschein auch schon länger und besitze viel Fahrpraxis. Dennoch kam ich in der Kurve ins schleudern, weil sich auf der Fahrbahn durch ein kleines Regenschauer, ein nasser Film gebildet hat, der mich zum Rutschen brachte. Ich habe dies schlicht weg unterschätzt.
Mir ist zwar auch nichts passiert, nur Blechschaden, aber dennoch hatte ich anfangs angst gehabt mich hinters Steuer zu setzen. Aber ich habe es dennoch getan. Und das war gut so, denn nur so konnte ich dieses komische Gefühl los werden. Es dauerte etwa 4 Wochen, aber nun kann ich wieder unbeschwert Auto fahren. Eines hat sich bei mir aber geändert, nämlich mein Fahrstil. Ich fahre jetzt aufmerksamer und vorsichtiger! Mit etwas Geduld wird sich das komisch Gefühl auch bei Dir wieder legen! Ich drücke Dir die Daumen!
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