Während des Medizinstudiums ins Ausland ?

Ich studiere Medizin und überlege, ob und wann ich Auslandssemester absolvieren soll.

Ich habe schon oft gehört, dass es für die berufliche Laufbahn förderlich ist und dass man viele wertvolle Erfahrungen sammeln kann. Andere sagen wiederum, dass man es sich im Medizinstudium auch sparen kann und dass solche Auslandsaufenthalte z.B. für Wirtschaftsstudiengänge sinnvoller sind.

Es würde mich freuen, mal ein paar Meinungen oder Erfahrungsberichte dazu zu lesen.

Eine meiner besten Freunde studiert Medizin. Begonnen hat sie in Heidelberg, dann hat sie zwei Semester in Lyon eingelegt. Nun ist sie wieder in Heidelberg, wird noch für ein Semester in die USA gehen, und ihren Abschluss dann schließlich in Heidelberg machen. Ihrer Meinung nach lohnt sich der Aufwand und die Mühe auf jeden Fall.

Ich weiß von einer Bekannten, dass sie im Ausland, ich glaube in Bulgarien, Tiermedizin studiert. Das macht sie allerdings nicht unbedingt, um Auslandserfahrung zu sammeln, sondern weil man dort keinen bestimmten Numerus Clausus braucht und sie hier in Deutschland knapp am erforderlichen NC vorbeigerauscht ist.

Also ich studiere zwar nicht Medizin sondern Lehramt, aber ich finde, ein Auslandsstudium ist immer eine gute Sache! Du lernst unglaublich viel über die andere Kultur, über das Arbeiten im anderen Land, über die Umgangsweise mit Menschen.

Was ich aber am allerwichtigsten finde und warum ich auf jeden Fall ein Auslandssemester machen würde: bei deiner späteren Bewerbung werden Auslandserfahrungen immer positiv angerechnet!!! Ich war für ein Semester in Italien und kann nur Gutes berichten! Das studieren war zwar im Prinzip das Selbe, aber der Umgang untereinander, viele neue Eindrücke, die Sprache, das Land, all das war einfach "eine Reise wert"!

Vielleicht kann dich ja so ein positiver Beitrag überzeugen! Wenn nicht, dann wünsch ich dir trotzdem viel Spaß und Erfolg, und bei Medizin vorallem Ausdauer für dein restliches Studium!

Ich hab auch so ne ähnliche Frage: ich steck noch im Gymnasium, und hab dann vor Medizin zu studieren, ich denke inzwischen so ein Auslandsjahr ist für "Ärzte" genau das Richtige! Wenn du es nämlich dann einmal geschafft hast und als Arzt agierst, kannst du immer wieder Wochenendschichten in England hinter dich bringen.

An solchen Wochenenden, z.B. in London, können gute Ärzte ihr "deutsches Gehalt" fast verdoppeln. Somit ist ein Auslandsjahr während der Studienzeit, meiner Meinung nach, eine super Sache. Man kann seine Sprachenkenntnisse um ein Vielfaches erweitern. Und man ermöglicht sich so die Option im Ausland zu praktizieren.

Naja kann man alles machen, aber es hängt auch stark davon ab, wie gut man die Sprache schon beherrscht, damit man auch alles halbwegs versteht und inwiefern die eigene Uni die Scheine aus dem Ausland dann auch anerkennt. Gerade wenn man keine Partneruni wählt, kann es da erhebliche Probleme geben und man kann ein Jahr dran hängen.

Da würde ich einem Mediziner eher dazu raten, entweder eine Famulatur im Ausland zu absolvieren oder im letzten Jahr ein PJ-Tertial. Zum einen ist es in der Famulatur nicht so schlimm, wenn man einige Dinge nicht versteht, da die vermittelten Dinge dort nicht entscheidend sind um eine Prüfung zu schaffen und im PJ hat man genug Zeit sich richtig in eine andere Kultur einzufinden um dann auch viel selbst zu machen.

Aber ein ganzes Semester oder gar ein ganzes Jahr in einer komplett neuen Kultur ist sicher nicht einfach und nicht jeder kann es sich ja leisten, das Jahr zu Hause einfach nochmal zu machen.

Ich würde dir auf jeden Fall zu einem Auslandssemester raten, solange du es dir leisten kannst (finanziell und Notentechnisch) und nicht allzu viel wichtiges zurücklässt (langjährige Freundin oder ähnliches).

Denn das wichtigste am Auslandssemester ist, dass man menschlich gesehen enorm reift. Man wird mit ungeahnten Problemen konfrontiert und wächst an ihnen, das hilft einem später wirklich weiter (deshalb wird es auch bei Jobbewerbungen so hoch honoriert) weil man einfach gelassener ist.

Zudem lernst du neue Menschen kennen und wirst flexibler und offener. Außerdem ist es bei dem Arbeitsbedingungen in Deutschland nicht unwahrscheinlich, dass du später ins Ausland gehen wirst, da ist es schon mal gut, zu wissen, wo man hin kann, hin will und wie das alles funktioniert; überall ticken die Menschen anders.