Konzentrationsschwäche in der 1. Klasse

Mein Sohn Kai wird im August 7 Jahre alt und hat das erste Schuljahr nun beinahe hinter sich gebracht. Er ist durchschnittlich gut im lesen und schreiben und rechen. Weder noch super gut, noch schlecht. Nur er hat ein Problem und das sagen mir seine Lehrerinnen immer wieder.

Kai kann sich nicht wirklich konzentrieren. Die Lehrerin erklärt z.B. was an der Tafel und Kai fühlt sich dann nicht angesprochen und passt gar nicht auf. Kai versteht es dann erst, wenn die Lehrerin zu ihm geht, ihn in den Arm nimmt und nochmal alles erklärt. Dann macht Kai das auch super. Aber das kann doch nicht sein. Selbst in Sport ist es so. Sie erklärt was sie machen sollen, also erst Strecksprung dann Hampelmann und dann zum Abschluss einen Purzelbaum als Beispiel und wenn Kai dran ist weiß er nicht was er tun soll. Dumm wäre Kai nicht, denn er kann den Stoff ja, aber er kann sich überhaupt nicht konzentrieren.

Ich habe meinen Sohn selber natürlich auch schon angesprochen was denn los wäre. Naja, Kai meinte: Es ist immer so laut und alle stören mich. Naja, die Klasse besteht aus 5 Jungs und 12 Mädchen. Arg laut kann es da nicht sein, denn Mädchen sind nicht laut. Er muß es doch auch können wenn andere in der Klasse sind. Daheim beherrscht er alles ganz gut. Gut, ich darf dann auch nicht kochen oder putzen oder um ihn rumlaufen. Kai braucht auch daheim Ruhe, denn sonst ist er auch daheim schnell abgelenkt. Wie kann Kai lernen sich zu konzentrieren? Gibt es Übungshefte oder hömopathische Mittel für sowas oder ist ein Arztbesuch ratsam?

Nur zum Kinderarzt brauche ich da nicht, denn der nimmt sowas nicht Ernst. Wenn ich nur wüsste was mit ihm los ist. Schlau ist er, aber was nützt das wenn er immerzu am träumen ist (besonders in der Schule). Die Lehrer lügen mich da sicher nicht an.

Du könntest mal zu einem Schulpsychologen gehen. Es gibt da Übungen, die die mit den Kindern machen, die die Konzentration fördern. Dein Sohn ist da nicht alleine, durch die ständigen Reize, die die Kinder in der heutigen Zeit ausgesetzt sind, können sie sich oft nicht mehr auf das Wesentliche konzentrieren und werden zu schnell abgelenkt, weil sie sich nicht (im Unterbewusstsein) entscheiden können, was jetzt wichtig ist. Und täusch dich da mal nicht, wenn du meinst, dass Mädchen nicht laut sein können.

Ich würde auch solche Übungen nicht ergoogln und alleine mit meinem Kind machen, sondern wirklich damit zu einem Psychologen gehen. Ersteinmal ist eine andere Person immer besser, wenn Übungen gemacht werden sollen, als die eigenen Eltern und dann kann so eine Person auch beobachten, in welchen Situationen dein Sohn die Konzentration verliert und bei welchen er dabei bleibt, weil es ihn interessiert.

Mein Sohn hat auch das Problem dass er sich nicht konzentrieren kann und sich von allem und jeden ablenken lässt. Ich hab auch schon etwas Bedenken, wie das bei ihm wird, wenn er in die Schule kommt.

Was wir machen ist, uns am Tag ne halbe Stunde Zeit zu nehmen und Konzentrationsübungen zu machen. In Vorschulheften (das ist jetzt vielleicht bei deinem vom lernen her nicht mehr ganz so altersgemäss, für die Konzentration sicherlich aber auch gut) gibt es öfters so Übungen wie Labyrinthe, Linien verbinden, Fehler in 2 Bildern finden und so. Dabei wird spielerisch die Konzentration gefördert. Vielleicht kannst du auch irgendwann dann mal versuchen nebenbei leise Musik anzumachen oder eben normale Tätigkeiten weiter ausführen.

Haben die Lehrer denn vielleicht Tipps für dich gehabt, denn sicher ist dein Kai nicht das erste Kind, welches solche Probleme hat.

Hallöchen,

die Erzieherinnen im Kindergarten meines Sohnes Léon meinten auch, das León große Konzentrationsprobleme hätte. Ich habe dies auch zuhause bemerkt, sodass ich zum Kinderarzt in unserem Ort ging. Er nahm dies anfangs absolut nicht ernst und wimmelte mich ab mit Übungsblättern, die absolut nichts brachten. Ich bin sie anfangs tagtäglich eine halbe Stunde mit Léon durchgegangen, doch es brachte auf lange Sicht gesehen nichts.

Ich sprach mit der Erzieherin, die ihn tagtäglich sieht und sie meinte, ich solle am Ball bleiben, denn auch ein anderes Kind hätte diese Probleme und bekäme Ergotherapie. Ich bin wieder zum Kinderarzt gegangen und war etwas ernster und direkter. Man machte nun endlich einige Tests (Motorik, Sport usw.), die über mehrere Wochen gingen. Es stellte sich heraus, das eine Konzentrationsstörung hat. Er konnte sich sehr schlecht bei den Tests konzentrieren, sodass der Kinderarzt endlich Ergotherapie verschrieb.

Léon geht nun seit mehreren Monaten (2. Rezept schon) jede Woche 1x zur Ergotherapie und man merkt ganz deutlich, das nicht viel von der Konzentrationsstörung übrig geblieben ist. Er wurde in der Schule bei einer Probeschulstunde von einigen Lehrern beobachtet und wurde extrem gut bewertet. Keiner der Lehrer hätte ihm eine Konzentrationsstörung angesehen. Ich kann nur sagen, das ihm die Ergotherapie sehr gut tut, denn es wird direkt auf seine Probleme eingegangen und ihm geholfen. Ihm machen die Ergotherapiestunden sehr viel Spaß, jedoch findet er es "blöd", das er nur 1x die Woche Ergotherapie hat

Vielleicht wäre dies auch eine Lösung für euern Kai. Léon wird auch über die Grundschuljahre Ergotherapie weiter bekommen, sodass er auch neben der Schule gefördert wird. Jedoch muss man beim Kinderarzt wirklich am Ball bleiben, denn auch andere Mütter berichteten, das es sehr schwer sei, ein Rezept für Ergotherapie zu bekommen!

Ergotherapie habe ich mir auch schon überlegt. Aber der Kinderarzt lacht sich eigentlich immer halb tot. Ich habe dem damals auch schon den Verdacht von ADS beim Kleinen genannt und er hat nur gelacht, denn mein Kleiner war so lieb und ruhig zu ihm. Bei Kai wollte der Arzt mir auch nie was glauben, denn die Kinder wirken super auf ihn.

Naja, ich habe einen Verdacht geäußert heute morgen bei meinem Sohn. Ich sagte zu Kai: Du Kai, ich weiß von Dir ja, dass Du Mathematik im Moment nicht magst. Kann das sein, dass Du nicht zuhörst weil es Dich nicht mehr interessiert. Kai meinte: Ja, genau ich mag kein Mathe mehr und ich weiß ja längst alles was sie da dauernd erklärt. Das ist so langweilig.

Klar, das geht ja nicht, Mathematik begleitet einen ja das ganze Leben und man braucht es immer und so darf Kai nicht reagieren. Aber das ist typisch mein Sohn. Er passte auch früher nur auf wenn ihn was interessiert. Sonst schaltet er einfach ab. Das war schon immer so. Aber das ist ja auch nicht erlaubt in der Schule. In Memory ist er z.B. immer hochkonzentriert und zockte schon mit 3 Jahren seine Mama (also mich) ab.

Hallöchen,

eine ehemalige Arbeitskollegin, mit der ich ab und an noch Kontakt hat, hat 2 Kinder : Eines davon kommt in diesem Jahr in die 2. Klasse und das andere Kind ist schon in der 5. Klasse auf dem Gymnasium. Beides Jungs. Der Ältere ist hochbegabt, lieb und sehr sehr gut in der Schule und der Jüngere ist extrem unkonzentriert, zwar gut in der Schule, aber andauernd gibt es deswegen Elterngespräche. Da er jedoch gut in der Schule ist, wird nichts unternommen.

Ich habe beim 2. Besuch beim Kinderarzt auch mal direkter werden müssen, d.h. das ich den Kindergarten genannt habe, der daselbe festgestellt hat. Dieser bekam dann ein Schreiben, indem die Erzieherin genau erläutern musste, wie man dies bei ihm feststellt usw. Das hat u.a. dazu beigetragen, das wir endlich die Ergotherapie bekommen. Jedoch musste ich für diesen kompletten Test, der über 10 Wochen ging 69 € bezahlen, da dies die Krankenkrasse nicht übernimmt. War mir jedoch wert.

Vielleicht wechselst du mal den Kinderarzt, wenn er dich schon auslacht bei solchen Bedenken oder du sprichst mal mit der Klassenlehrerin um eine Lösung für dieses Problem zu finden. Vielleicht hat sie ja Ratschläge, die Euch helfen könnten.