Helping Hands - Affen helfen kranken Menschen

vom 15.06.2009, 12:12 Uhr

Von Therapiehunden hört man ja einiges. Sie helfen behinderten Menschen im Alltag und bewältigen Aufgaben, die der Mensch nicht mehr erledigen kann.

Eben kam aber ein Bericht über einen Affen (Kapuzieneräffchen), welcher einem Querschnittsgelähmten Mann zur Hand geht. Er macht Essen, bringt ihm Gegenständen usw. Eigentlich wollte Creg einen Hund, da er aber allergisch ist, wurde daraus nichts und so wurde er auf "helping hands" aufmerksam, welche derzeit 40 Äffchen in Ausbildung haben. Diese werden 40 Jahre, 10 davon dauert die Ausbildung. Im Vergleich zum Hund ist das natürlich praktisch, weil dieser ja nur ca. 10 Jahre beim Menschen verweilen kann.

Was haltet ihr von den Therapieäffchen?

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» winny2311 » Beiträge: 15159 » Talkpoints: 4,91 » Auszeichnung für 15000 Beiträge



Hallo.

Ich habe auch gerade diesen Beitrag gesehen. Ich finde es sehr gut, dass es soetwas gibt. Das kann behinderten Menschen das Leben sehr erleichtern und zwar ohne, dass sie auf andere Menschen angewiesen sind. Finde ich wirklich klasse.

Was ich nur die ganze Zeit bedenke: Wie teuer ist sowas? Kann sich ein durchschnittlicher, behinderter Mensch so etwas überhaupt leisten? Oder werden Krankenkassen sowas übernehmen?

Ich kenne viele körperlich behinderte Menschen, einige aus meinem Freundeskreis und ich glaube kaum, dass die sich nebenbei einfach so ein ausgebildetes Äffchen leisten können. Und zum anderen, wo überall findet man diese Organisation? Ich lebe hier mitten auf dem Land. Ein behinderter Mensch kann auch nicht so einfach dann mal quer durch halb Deutschland reisen, um sich so ein Äffchen zu holen. Meine Freundin zum Beispiel, die im Rollstuhl sitzt wird immer schnell müde und kann gar nicht lange unterwegs sein. Und wer bezahlt die Fahrtkosten?

Alles in allem finde ich das eine gute Idee mit den Affen, aber ich denke, es wird sich wohl kaum jemand mit mittelmäßigem Gehalt ein solches kapuziener Äffchen leisten können.

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» Brini » Beiträge: 543 » Talkpoints: 3,73 » Auszeichnung für 500 Beiträge


Hallo!

Davon habe ich ja noch nie gehört. So einen Affen könnte ich bei mir zu Hause auch gut gebrauchen. :D Zur Therapie sind sie wahrscheinlich weniger geeignet (zum Beispiel bei Demenzerkrankten). Hier sind Katzten und Hunde geeigneter, da sie einfühlsamer und ruhiger sind.

Ich habe nur Bedenken, dass die Affen in einer Wohnung nicht Artgerecht gehalten werden können. Affen haben in Häusern meiner Ansicht nach, nichts zu suchen. Eine derartige Haltung grenzt an Tierquälerei. Affen sind auch recht eigensinnige Tiere, die nicht unbedingt das tun, was der Mensch von ihnen will.

Ich bin eher skeptisch. Warum sollte ein Affe diese Arbeiten erledigen? Ein Mensch könnte das doch viel besser. Wahrscheinlich wäre eine menschliche Pflegekraft sogar wesentlich günstiger. Ein Affe kann zum Beispiel nicht in den Straßenverkehr eingebunden werden oder dem Patienten Pflege zukommen lassen.

» TruppsRT » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »

Zuletzt geändert von Midgaardslang am 15.06.2009, 20:31, insgesamt 1-mal geändert. Zeige Beitragsversionen


Hallo!

Ich habe den Beitrag auch gesehen. Ich finde das wirklich gut. Nur finde ich nicht gut, dass die Äffchen höchstens 20 Jahre bei dem Besitzer bleiben dürfen. Ihr Rentendasein müssen die Äffchen wieder in dem Institut verbringen wo sie ihre Fähigkeiten zu helfen erlernt haben. Das finde ich weder für den Menschen, der sein Äffchen liebgewonnen hat noch für den Affen gut. Denn ich denke, dass es dem Affen nichts ausmacht, wenn er bis an sein Lebensende bei dem kranken Menschen bleibt.

Das Institut erklärt das damit, dass dann ein neues Äffchen zu dem behinderten Menschen kommen kann, was nicht möglich ist, wenn der "Rentner" noch mit im Haus wohnt, weil die sich wohl streiten würden und deswegen kommen die Äffchen dann die letzten 5-10 Jahre wieder ins Institut zurück.

Ich persönlich finde das auch keine Tierquälerei. Denn diese Äffchen sind in Gefangenschaft gezüchtet wie ein Hund und dann werden sie ausgebildet. Sie sind froh, dass sie gefordert werden. Denn diese Äffchen sind ja sehr gelehrig. Ein Unterschied macht es meines Erachtens nicht, ob es ein Hund oder ein Kapuzineraffe ist.

Sicher kann auch das Tier den Pfleger nicht ersetzen. Das soll das Tier auch nicht. Aber das Tier ist rund um die Uhr bei diesem Menschen, was kein Pfleger kann und da finde ich es wirklich gut, dass es sowas gibt.

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» Diamante » Beiträge: 41749 » Talkpoints: -4,74 » Auszeichnung für 41000 Beiträge



Interessant ist wirklich,dass man nichts über die Kosten gesagt hat. Ich denke aber allein die Ausbildung ist unglaublich teuer. Die ist bei Hunden ja schon imens und bei Affen wird das sicherlich noch mal das doppelt oder dreifache sein, wenn das denn reicht.

Ich glaube nicht, dass Hunde unbedingt einfühlsamer sind - das kann man schon allein nicht behaupten,weil man den Vergleich gar nicht hat. Und solche Affen sich nun nicht gerade dumm. Mit der Haltung könntest du aber recht haben.

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» winny2311 » Beiträge: 15159 » Talkpoints: 4,91 » Auszeichnung für 15000 Beiträge


Hallo zusammen,

Ich habe diesen Beitrag leider gesehen, mich hätte das aber auch mal interessiert. Das was hier schon geschrieben wurde hört sich nämlich wirklich interessant an und scheint eine richtige Alternative zum Hund darzustellen. Ich kann es mir nämlich schon recht gut vorstellen, wie sich kranke Menschen ein kleines Äffchen mit im Haus halten dass dann ab und zu hilft, eine nette Idee, wirklich. Auch die Tatsache, dass 30 Jahre wirklich mehr als 10 Jahre sind ist ein enormer Fortschritt und dürfte für viele Menschen wirklich interessant sein.

Wäre da nicht der schon angesprochene Kostenpunkt. Denn es ist auch sicherlich nicht unbedingt billig, sich einen Affen zu halten. Der muss ja bestimmt auch mal zum Tierarzt und ist jetzt nicht unbedingt das typische Haustier. Auch kostet allein die Ausbildung dieser Tiere sicherlich ein Vermögen, denn wer verbringt schon 10 Jahre seines Lebens damit, ein Tier auszubilden und wird dafür dann nicht richtig entlohnt? Doch trotzdem, dem steht ja wieder die Tatsache gegenüber, dass sie auch 20 Jahre länger im Einsatz sein können als Hundebeispielsweise. In meinen Augen also eine gute Sache.

Viele liebe Grüße,
Carolinchen

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» Carolinchen » Beiträge: 347 » Talkpoints: -0,08 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Ich habe den Beitrag nicht gesehen, bin aber auch etwas skeptisch, ob eine artgerechte Haltung bei einem Affen wirklich möglich ist. Ein Hund hat ja beim Spazierengehen die Möglichkeit, Artgenossen zu treffen. Das geht bei einem Äffchen nicht und ich halte es für ziemlich grausam, das Tier sein Leben lang ohne Kontakt zu Artgenossen zu halten. Werden die Affen in diesem Institut in der Gruppe gehalten? Kann man mit dem Tier raus oder würde es da weglaufen? Ich stelle es mir ziemlich gefährlich für die Einrichtung vor, wenn der Affe mal in der Wohnung toben will.

Die Idee an sich ist ja schön. Die behinderten Menschen wären nicht allein und ich denke, so ein Äffchen kann auch hilfreich sein. Sich von dem Tier sein Essen zubereiten zu lassen, ist vermutlich nicht jedermanns Sache. Aber ein Affe ist natürlich schon menschenähnlicher und deshalb gerade für einsame Leute also vielleicht ein besserer Begleiter als ein Hund. Wenn der Affe aber nicht raus kann, eignet er sich wirklich nur für Menschen, die ans Haus gefesselt sind. Ich denke nicht, dass so ein Affe lange allein bleiben sollte.

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» Studia » Beiträge: 1182 » Talkpoints: 2,44 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



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