Finger gequetscht
Ich hab gestern einen kleinen Unfall mit meinem Fahrrad gebaut... bin mir einem anderen seitlich zusammengestoßen. War nicht weiter schlimm, ich hab mir nur einen Finger gequetscht, was auch höllisch weh getan hat. Der Finger ist dann geschwollen, der Schmerz (von Druckschmerz mal abgesehen) ist aber nach einer viertel Stunde weg gewesen. Beim Arzt war ich nicht; ich konnte den Finger ganz normal bewegen.
Das war wie gesagt gestern. Heute kann ich den Finger weiterhin normal bewegen, er ist noch ein bisschen geschwollen (so quasi mit einem kleinen Hügel drauf), weh tut es nur, wenn ich drauf drück und auch dann nicht so doll. Was mich jetzt aber verunsichert, und was ich jetzt eben erst bemerkt hab, als ich am Rechner saß und irgendeinen Artikel las, wobei ich mein Kinn auf meine Hand gestützt habe und die Finger quasi im Gesicht hatte.
Der Finger ist total kalt, also wirklich so, während die anderen Finger warm sind. Das macht mir jetzt irgendwie Angst. Wenn man versucht zu googlen (das mach ich ja ganz gern), findet man lauter Horrorgeschichten (aber da konnten die Leute den Finger auch nicht mehr bewegen, oder er war richtig doll geschwollen oder sowas in der Richtung).
Hat irgendwer hier Ahnung von Medizin? Ist das nur eine kleine Durchblutungsstörung, die sich wieder gibt, oder kann da noch was Gefährliches draus werden? Ich will echt nur ungern ins Klinikum fahren jetzt; zumal ich den Finger ja wirklich normal bewegen kann. taub ist er auch nicht. Nur halt kalt.
Eins vorweg, bin kein Arzt oder kein Krankenpfleger, sondern nur ehemaliger Zivi, der als 100%iger Krankenpflegerersatz missbraucht wurde (also wie die meisten), also hol Dir auf jeden Fall noch Rat vom Arzt.
Klar das der Schmerz weggeht, eben durch den Druck, den die Quetschverletzung aufgrund der Flüssigkeitsansammlung ausübt, der dann Nerven oder Adern "abklemmt", das kann auch das fehlende Gefühl erklären. Die Kälte kann auch von einer mangelnden Durchblutung infolge einer verengten Ader infolge einer Flüssigkeitsansammlung herrühren. Solange sich dein Finger nicht bläulich verfärbt, hast Du vielleicht nur nen Nerv eingeklemmt oder temporär eingeklemmt, hatte das auch schon paarmal, ging dann wieder weg. Bei mir lag es aber an ner Diclofenacüberdosierung. Wenn Du Dir unsicher bist, geh zum Arzt, ist letztendlich immer der bessere Schritt, als es zu bereuen.
Quetschwunden sind allgemein z. B. gefährlicher als offene Wunden einzustufen, weil z. B. Pferdebisse deshalb so gefährlich sind, weil sie nicht zu offenen Wunden, sondern zu schweren Quetschwunden führen und sich so Flüssigkeitsansammlungen subcutan bilden. Naja, führt jetzt aber bisschen zu weit.
Geht so eine Flüssigkeitsansammlung bzw die verengte Ader denn dann allein wieder weg, also so nach x Tagen? Und wenn ja, wie groß ist x, also wie lange dauert das in etwa?
Der Finger ist halt auch nicht permanent kalt. Aber gerade eben hab ich es wieder gemerkt... bin vor ein paar Minuten heim gekommen; alle Finger warm nur der eine gequetschte eiskalt. Geschwollen ist aber nichts mehr, bewegen geht auch ganz normal.
Ich hätte ähnliche Erscheinungen bei ner Schmerzmittelüberdosis (hab wider besseres Wissen viel zuviel Para gefuttert), also mit Diclo und Paracatemol, weil ich mal so einen üblen Hexenschuss hatte, das ging dann wieder weg.
Bei mir war alles nach 3 - 4 Tagen wieder normal. Ansonsten würde ich sagen, verhält es sich da wie mit einem "blauen Fleck", der ja auch nur ne geplatzte Ader is, das wird dann nach und nach abtransportiert. Bei einer großen oder dauerhaften Flüssigkeitsansammlung, oder sobald man auch nur meint, es wäre besser zum Arzt zu gehen: ab dahin. Im Grunde punktiert er dann wahrscheinlich oder eröffnet das irgendwie, aber das wenigstens in einer sterilen Umgebung. Solange das punktierte keine erhöhten CRP Werte mitbringt, ist es auch nicht so schlimm, aber -> Größere Flüssigkeitsansammlungen können sich auch infizieren und zum Abszess führen, der wesentlich schmerzhafter und gefährlicher ist!
Im Zweifel, und wenn noch so klein, ab zum Arzt, ich bin eben zum Glück keiner und kann und darf Dir somit auch keinen (echten) verlässlichen Rat geben, sondern nur Erfahrungen von mir wiedergeben. Per Ferndiagnose ist das auch immer so ne Sache.
Ich würde es so sehen, so habe ich es damals auch gemacht bei mir, solange es nicht blau (Blut/Sauerstoffmangel) wird oder sich arg komisch/seltsam anfühlte, hab ich es ausgesessen, auch weil mein Arzt, wo ich wegen dem Hexenschuss war, das nicht einmal aufgenommen hatte, als ich ihn von der Taubheit im Finger erzählte, sondern nur mit einem "hm" bedachte. Dann war es wieder weg.
Zum Arzt will ich halt auch nur ungern. Der nimmt mich dann vielleicht auch nicht ernst. Und ich müsste mir auch erstmal einen Arzt suchen (und jetzt ist Wochenende..); an meinem Studienort (wo ich grad bin) hab ich nicht mal einen Hausarzt, den brauchte ich bisher nicht.
Also müsste ich eh ins Klinikum fahren, also in die Notfallaufnahme quasi, und den Spaß kenne ich schon: 3 Stunden warten und dann auch nur müde belächelt werden. Naja, aber dann warte ich erstmal noch ein bisschen ab, und wenn es nicht weg geht, dann muss ich halt doch in den sauren Apfel beißen und zum Arzt.
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