Retail Verpackungen - günstig und gleich gut

vom 12.06.2009, 18:46 Uhr

Hallo,

ja ich bin am Sparen aber gleichzeitig am Geld ausgeben - heißt in der Summe: weniger Geld für gleiche Qualität. Ich bin jetzt beim Lesen über Retail Verpackungen gestolpert, die ja gerade im PC Bereich damit auftrumpfen, dass das gleiche Produkt zum günstigeren Preis angeboten wird, aber dafür meist mit weniger Ausstattung die man in der Regel sowieso nicht braucht. bzw. nur abgespeckt (keine tolle bunte Verpackung usw.).

Liege ich damit richtig oder nicht? Und sind Retail Verpackungen soviel günstiger oder nicht? Lohnen sie sich wirklich? Mit welchen Nachteilen und Abstrichen muss man in der Regel rechnen und wie stark sind diese zu verschmerzen bzw. nicht. Ich bin nicht ganz blöd was Computer angeht und die Verpackung an sich landet eh meist zeitnah im Müll.

» Septocus » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »



Also Retail-Verpackungen sind vor allem erstmal eines: nämlich Verpackungen. Das ganze sagt gar nichts über das Produkt aus. Bei Ebay werden ja gerne eben die Kartons ohne den Inhalt angeboten. Die sind logischerweise etwas günstiger. :roll:

Ansonsten gibt es ja noch Produkte für den OEM-Markt, die nicht in der Originalverpackung verkauft werden. Die sind aber meistens etwas günstiger, da dabei meistens auch Zubehör oder Software fehlt. Bei Grafikkarten sind ja beispielsweise meistens Spiele dabei.

» Weasel_ » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »


Naja, ich meine ja nicht nur die Verpackungen sondern auch den Inhalt :wink:.

Also habe ich da etwas verdreht oder nicht, also dass die von Dir angesprochenen OEM Verpackungen günstiger sind und die Retailverpackungen die teuren? Oder nicht? Wenn ja, gleiche Fragestellung: Welche Unterschiede bestehen denn allgemein, wenn jetzt auch nicht zu 100 % passend und wo sind die Haken wenn es welche gibt?

» Septocus » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »



Mittlerweile gibt es fünf Arten von Ware, die verkauft wird (wo ist nur die gute alte Zeit hin?).

Die bekannteste dürfte die normale Retailverpackung sein und deren Inhalt, alles wie gewohnt zu dem meistens teuerstem Preis in gesamten Gefüge, dafür aber auch mit allen CDs, Kabeln, Adaptern und eventuellen Zugaben wie Spiele, Gutscheincodes oder sonstigen. Diese Verkaufswaren bekommst du eigentlich überall und sind die gängigsten Waren.

Danach gibt es mittlerweile (eingeführt vom Hersteller Sapphire) die sogenannten Lite-Retail Verpackungen, der Unterschied zur Full-Retail ist hier einfach, das in der Verpackung neben der Hauptkomponente meistens nur noch die Treiber CD vorhanden ist, mit sehr viel Glück vielleicht noch ein Adapter (VGA-DVI oder Strom), aber im Regelfall beschränkt sich das ganze nur auf das wirklich wesentliche). Daher sollten diese Verpackungen auch etwas günstiger sein, mittlerweile ist es aber so, das Full-Retail hin und wieder günstiger sind als die Lite-Retail (Angebot und Nachfrage :roll: ).

Dann gibt es die sogenannte OEM-Ware, die ursprünglich nur für PC-Systembauer gedacht war (Acer oder Fujitsu Siemens als Beispiel), diese Ware trifft man immer häufiger an, allerdings gibt es auf diese Artikel in den meisten Fälle keine Herstellergarantie (oder nur die berühmten sechs Monate), die Gewährleistung bleibt davon erstmal unangetastet, aber da man nach sechs Monaten eine Beweislastumkehr auferlegt bekommt, ist das ganze schon sehr uninteressant. Hier bekommt man neben der Ware in einer Antistatikfolie in den meisten Fällen noch nicht mal eine CD oder einen Adapter, wenn wirklich was dabei liegt, ist das reiner Zufall.

Der letzte bekannte Vertreter ist der sogenannte "bulk" Status, dieser entspricht in den weitesten Fällen dem der OEM Ware, allerdings mit dem Unterschied, das dieser im Gegensatz zur OEM Ware die volle Garantie mit sich bringt, die der Hersteller normalerweise für dieses Produkt gewährt.

Der nächste Fall ist mittlerweile ein wahrer Exot. Die sogenannten White-Retail Verpackungen, das sind gelabelte Produkte, wo der Hersteller selber nicht möchte, das man nachvollziehen kann, wer das ganze produziert hat. Meistens verbirgt sich dahinter ein namenhafter Hersteller. Der Verpackungsinhalt entspricht hier in den meisten Fällen der einer Full-Retail, die Verpackung selber ist nur ein Pappkarton, üblicherweise in weiß. Vorteil bei diesen Produkten ist, das der Hersteller dem Distributor und somit dem Händler zwei Jahre Garantie (mindestens) gewährt, man aber den günstigen Preis einer OEM / bulk Ware hat.

Hoffe, ich konnte etwas Licht ins Dunkel bringen ;).

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Danke für die umfassende Erklärung! Also soweit ich das verstanden habe ist Bulk, White Retail und OEM das günstigste was man bekommen, wobei Bulk und Retail der reinen OEM Version wegen der Garantie vorzuziehen wären.

Noch eine Frage zum White Retail: Wie kommt man denn als einfacher Käufer hier an die notwendigen Informationen um herauszufinden welcher Hersteller sich dahinter verbirgt und welches Interesse hat denn ein Hersteller, außer mehr Absatz, daran, sich selbst sozusagen Konkurrenz zu machen?

» Septocus » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »


Im Regelfall sollte man immer Retailware kaufen, ohne wenn und aber, da sich viele Garantiebestimmungen doch noch erheblich unterscheiden können zwischen einer Retail und Bulk Ware, gerade bei Festplatten ist es so, das die Retailware häufig bis zu fünf Jahren Garantie haben, die bulk Ware allerdings nur zwei Jahre aufweisen kann (dafür ist sie natürlich günstiger).

Häufig kann es auch sein, das bulk Ware, die zwar als bulk deklariert wird, dennoch OEM Ware ist (da hilft nur, die Ware zu vergleichen und die Seriennummer abzugleichen beim Hersteller auf den Servicewebseiten. Wenn man also weiß, was man will, dann kann man zuschlagen.

Zur Whitebox sei gesagt, das diese Sachen häufig aus Überproduktionen stammen eines Systembuilders, dieser hat zum Beispiel 10.000 Grafikkarten geordert, aber nur 2.000 Rechner verbaut. Um hier nun keinen Verlust zu machen, verkauft er diese Karten an einen Distributor weiter (Weiterverkaufsbestimmungen sind hier mit dem Hersteller immer abgesprochen und häufig auch kein Problem), die benötigten Daten bekommt der Dirstibutor (von welchem Hersteller die Ware stammt) und das kann der Händler dann entscheiden, was er in seinen Produktbeschreibungen aufführt. Der Hersteller hat hier nichts mehr mit zu tun, er hat seine Ware ja verkauft und sein Geld bekommen. Und wenn die Ware auf anderen Weg an die Kundschaft kommt, ist es ihm auch recht.

Schreibt er nichts besonders, kann es sein, das die Karte wie Blei in seinen Regalen liegt, schreibt er aber hinzu, das die Karten in der Whitebox von einem namenhaften Hersteller sind, wird ihm aufgrund des günstigen Preises die Ware aus der Hand gerissen ;).

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