Wie die Kräppel-Heisemeise zu ihrem Namen kamen

Hallo

Ich habe da noch eine lustige Sache zu erzählen. Sie betrifft den speziellen Namen, den Kräppel, Krapfen oder auch Berliner bei uns in der Rhön manchmal haben, und entstand in der Besatzungszeit durch die Amerikaner kurz nach dem zweiten Weltkrieg.

Ein amerikanischer Sergeant war in einem kleinen Dorf in der Nähe unserer Stadt einqartiert und interessierte sich sehr für die heimische Küche. Er probierte vom hausgemachten Schwartemagen über die selbstgemachten Nudeln und die örtlichen Spezialitäten alles gern aus und war ein netter und angenehmer Zeitgenosse.

Eines Tages setzte ihm die Bauersfrau zum Kaffee Kräppel vor, die kannte er noch nicht. Also fragte er, was das sei. Die Bäuerin, eine echte Rhönerin, antwortete in ihrem Dialekt: "Kräppel heiße mei se", also auf Hochdeutsch: Kräppel nennen wir sie. Der Sergeant nahm das so hin, nickte und probierte die Kräppel und sie haben ihm auch geschmeckt.

Am Sonntag danach war er wieder zum Kaffee eingeladen und fragte, ob es denn wieder Kräppel-Heisemeise gäbe. Natürlich gab es erst mal ein ordentliches Gelächter und schließlich wurde der Sergeant aufgeklärt, dass er das wohl ein bisschen falsch verstanden hatte.

Aber diese kleine Anekdote ist bis heute in den Köpfen meiner Landsleute hängengeblieben und wir nennen die Kräppel ab und zu halt noch so wie der Sergeant damals: Kräppel-Heisemeise!