Dimmerlampe - Stromverbrauch

vom 01.06.2009, 21:50 Uhr

Hallo!

Wenn man einen Dimmer an einer Lampe hat und diesen runterfährt, so dass die Lampe nur noch ein gemütliches Schummerlicht hat, braucht die Lampe dann genauso viel Strom, als wenn man die Lampe mit vollem Dimmer, also grell leuchten hat?

Mein Mann meint, dass die Lampe dann genauso viel Strom frisst. Aber ich kannmir das nicht vorstellen. Denn sie leuchtet ja nicht so hell. Irre ich mich da so sehr? Lohnt sich dann überhaupt eine Lampe mit Dimmer?

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» Diamante » Beiträge: 41749 » Talkpoints: -4,74 » Auszeichnung für 41000 Beiträge



Genau diegleiche Frage stelle ich mir seit ein paar Tagen auch. Ich habe ebenso einen Deckenfluter mit anhängender Leselampe, den ich dimmen kann und meistens auch nicht auf voller Leistung laufen habe. Die Glühlampe darin ist eine 300 Watt Lampe. Wenn die nun wirklich immer die vollen 300 Watt braucht, auch wenn sie gedimmt ist, dann weiss ich, wo meine Stromrechnung herkommt, aber ich kann mir das auch nicht vorstellen, denn damit wäre ja der Sinn des Dimmens irgendwie ad absurdum geführt.

Ein Bekannter von mir meinte heute, dass er auch denkt, dass sie immer die volle Leistung zieht, auch wenn sie gedimmt ist. Er meinte, dass sie volle Leistung zieht und die Dimmung dann durch einen Widerstand geregelt wird. Ganz ehrlich: ich weiss noch so gerade, dass der Widerstand mit R bezeichnet wird und in Ohm gemessen wird, aber dann hören meine physikalischen Kenntnisse aus der Schule auch schon auf.

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» diezeuxis » Beiträge: 1207 » Talkpoints: 964,75 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


Hallo Diamante,

nein, die Lampe verbraucht dann nicht weniger Strom, wenn sie gedimmt ist, es kommt nur weniger am Leuchtmittel an, aber der Rest der Leistung wird irgendwo im Dimmer durch einen Widerstand gedrosselt. Wie das genau funktioniert, kann ich dir auch nicht sagen, da ich kein Elektriker bin. Aber eben diesen könntest du deswegen mal fragen, wenn du es genau erklärt haben möchtest.

Aber ich hab nach kurzer Suche auch noch folgendes gefunden, vielleicht hilft dir dein eigener Beitrag von letztem Jahr weiter: Frage zu Lampe mit Dimmer und Stromverbrauch

LG P-P

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» P-P » Beiträge: 3246 » Talkpoints: 1,58 » Auszeichnung für 3000 Beiträge



Ihr liegt alle völlig daneben. Leider weiß da auch ein Elektriker meist nicht bescheid, weil sie (provokativ gesagt) nur lernen, wie man die Kabel verlegt und nicht wirklich viel über die physikalischen Hintergründe.

Die überschüssige Energie wird nicht einfach nur sinnlos verbraten. Ich spare mir jetzt mal die physikalische bzw. technische Erkärung. Wer sie wissen will, kann es ja gerne sagen, dann schreibe ich das ganze noch etwas ausführlicher. Ganz einfach gesagt ist es so, dass ein Dimmer quasi auf einem schnellen Schalter basiert, der automatisch so schnell ein und ausschaltet, dass es nicht sichtbar ist, aber trotzdem einen geringere Leuchtkraft in der Glühbirne erzeugt. Wer es genauer wissen will, kann ja mal das Stichwort "Phasenanschnittssteuerung" googeln.

Aber es ist ganz einfach nachzuvollziehen. Wenn man sich überlegt, wie heiß eine solche Glühbirne wird und man sich dann überlegt, dass die selbe Energie in einem Dimmer verheizt werden soll, wird ziemlich schnell klar, dass das gar nicht möglich ist. Der Dimmer wird nur leicht warm und kann deshalb gar nicht die ganze Energie vernichten.

Es ist aber richtig, dass ein Dimmer nicht verlustfrei ist. Allerdings trifft dies auch zu, wenn der Dimmer voll aufgedreht ist. Dort hat man sogar absolut eher höhere Verluste. Bei einem Schalter hat man dort natürlich keine Verluste, aber der Unterschied zwischen einem voll aufgedrehtem Dimmer und einem niedrig eingestelltem Dimmer ist relativ gering.

» Weasel_ » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »



Hallo Weasel,

wenn ich deine doch recht physikalisch angehauchte Erklärung (und von Physik habe ich so gut wie keine Ahnung!) richtig verstanden habe, dann ist es wohl so, dass die gedimmte Lampe weniger verbraucht, als die voll aufgedrehte Lampe. Aber dennoch wird mehr verbraucht, als das Leuchtmittel selber an Energie braucht, um zu leuchten, oder?!

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» diezeuxis » Beiträge: 1207 » Talkpoints: 964,75 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


Hallo!

Da am Freitag der elektriker hier im Haus war, habe ich den mal gefragt. Es ist ein Elektriker gewesen, den ich noch nie gesehen habe. Ich kenne ihn also nciht und kann auch nicht sagen, wie glaubwürdig er ist.

Er meinte, dass es auf die Lampe und auf den Dimmer ankommt. Eine Stehlampe, welche mit einem Trafoteil ausgestattet ist (so ein gerippter Kasten am Lampenkabel zwischen Lampe und Dimmer) wird auf jeden Fall gedimmt genauso viel Strom verbrauchen, wie die Lampe, die voll angeschaltet ist. Denn der Strom fliesst in den Trafo und dort wird er erst umgewandelt um gedimmt dann in dem Leuchtkörper anzukommen.

Eine Deckenlampe hingegen, die direkt dort gedimmt wird, wo der Strom rauskommt, also am Schalter, verbraucht minimal weniger. Aber so minimal weniger, dass es sich nicht lohnen würde einen dimmer zu nutzen. Der Elektriker empfielt geringer Wattzahlen in die Lampen zu drehen und gegebenenfalls auf Lichtquellen zu verzichten. Also wenn eine Deckenlampe 4 Glühkörper hat einfach 3 rausdrehen.

Ich bin physikalisch auch in der Schule nicht grade eine Leuchte gewesen und würde dennoch die Erklärung von Weasel_ gerne mal wirklich physikalisch bekommen. Denn einleuchtend ist mir das nicht. Ich habe auch schon mal im Netz geschaut, ob es da eine Quelle gibt, der man glauben kann. Aber wenn von Dimmern die Sprache war, dann wurde immer gesagt, dass man keinen Strom spart, wenn man die Lampe dimmt. Und dass grade Hallogenleuchten mit hohem Stromverbrauch auch ständig und sts so viel verbrauchen, auch wenn man den Dimmer auf fast dunkel stehen hat.

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» Diamante » Beiträge: 41749 » Talkpoints: -4,74 » Auszeichnung für 41000 Beiträge


Okay, für die Erklärung muss ich noch etwas ausholen. Also ich gehe mal davon aus, dass ein normaler Dimmer verwendet wird. Dieser arbeitet nach dem Prinzip der Phasenanschnittssteuerung.

Hierbei muss man verstehen, dass an der Steckdose eine Wechselspannung anliegt. Das heißt die Spannung zwischen Außenleiter und Neutralleiter schwankt sinusförmig zwischen ca. +315V und -315V. Der Effektivwert ergibt dann die bekannten 230V.

Ein Dimmer mit Phasenanschnittsteuerung schaltet nicht die volle Sinuswelle durch, sondern eben nur einen Teil. Durch die durchgeschaltete Zeitdauer kann man auf die resultierende Helligkeit schließen.

Logischerweise fließt aber kein Strom, wenn abgeschaltet ist. In diesem Zeitraum wird also keine Energie verbraucht. Es fließt also tatsächlich nur Strom, wenn dieser auch an der Lampe benötigt wird. Deshalb braucht eine gedimmte Lampe auch immer weniger Strom als eine voll aufgedrehte Lampe.

Allerdings hat dieser Schalter, bei dem es sich natürlich um einen Halbleiter handelt und nicht um einen mechanischen Schalter, auch Verluste. Daher verbraucht eine voll aufgedrehte Lampe mit Dimmer etwas mehr Energie oder ist (unmerklich) dunkler als eine Lampe, die direkt an einem Schalter betrieben wird. Es kommt also darauf an, wie häufig und wie stark man die Lampe dimmt, ob sich ein Dimmer lohnt.

Daneben gibt es vielleicht noch Varianten mit einem Drehtrafo. So etwas gibt es möglicherweise im Halogenbereich, ich selbst habe aber in der Praxis noch keine gesehen. Aber auch hier wird nicht die volle Energie "verschwendet". Daneben gibt es inzwischen möglicherweise noch PWM-basierende Dimmer. Das Prinzip ist aber ähnlich wie die Phasenanschnittsteuerung und daher gelten auch bei solchen Systemen das gleiche, wie ich oben geschrieben habe.

» Weasel_ » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »



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