Hunde - Bekommen zwei Rüden irgendwann Streit?

vom 08.06.2009, 09:03 Uhr

Hallo zusammen!

Ich habe schon einen kleinen Rüden, der nicht kastriert ist. Ich habe dafür keinen Grund gesehen. Nun habe ich letztes Jahr einen süßen Rüden, der gleichen Rasse entdeckt und er suchte auch ein neues zu Hause. Er war schon 7 Monate alt und seine bisherigen Besitzer wollten ihn doch nicht mehr haben und haben ihn zu der Züchterin zurück gebracht.

Ich habe lange hin und her überlegt, ob ich diesen Hund nicht nehmen soll. Allerdings habe ich so viele verschiedene Meinungen gehört, was die Haltung von zwei Rüden angeht, dass ich verunsichert war und den Hund nicht genommen habe. Er hat aber ein schönes zu Hause bei einer Familie bekommen.

Die einen behaupteten, dass es zwischen zwei Rüden schon mal Streit geben kann, aber sie sich meisten gut verstehen und es kein Problem wäre, zwei Rüden zusammen zu halten. Andere meinten wieder, dass wenigstens einer der Rüden kastriert sein sollte, damit es keine Streitigkeiten oder Beißereien gibt. Wieder andere meinten, dass es über Kurz oder Lang immer zu Streit führt, wenn zwei Rüden zusammenleben. Was stimmt denn nun?

Kann man zwei Rüden problemlos zusammenhalten? Oder wäre ein Rüde und eine Hündin besser? Kommt es auf den Charakter der Hunde an?

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» Nelchen » Beiträge: 32238 » Talkpoints: -0,25 » Auszeichnung für 32000 Beiträge



Hallo!

Ds ist völliger Quatasch. Zwei Rüden vertragen sich oft besser als zwei Hündinnen. Denn auch in der freien Natur ist meist das Alphatier ein Weibchen und diese sind viel streitlustiger als Rüden.

Ich würde es einfach mal ausprobieren und wenn die zwei sich vertragen, dann wird es auch später in den seltensten Fällen zum handfesten Streit kommen. Auch ohne Kastration können Rüden zusammenleben und sich vertragen und der erste Moment ist bei beiden entscheidend. Du musst sie langsam zuzammenführen und deinem "alten" Hund das Gefühl geben, dass er immer noch deine Nummer eins ist. Er darf sich nicht zurückgesetzt fühlen. Du solltest den zwei Hunden die Möglichkeit geben, sich auf neutralem Boden kennenzulernen. Neutraler Boden für beide Hunde und dann wird es auch klappen.

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» Diamante » Beiträge: 41749 » Talkpoints: -4,74 » Auszeichnung für 41000 Beiträge


Bei zwei Rüden sollte man nach meiner Erfahrung her immer beide kastrieren damit sich keiner von beiden unterwerfen muss. Bei Rüden ist es wie in der Natur das es einen Anführer gibt. Das muss man versuchen zu unterbinden, den eigentlich ist das Herrchen oder Frauchen der Anführer.

Wenn man nur einen kastriert ist der quasi kein Mann mehr und der andere versucht die Herrschaft wieder an sich zu reißen, daher beide ab zum Onkel Doktor. Dann ist man auf der sicheren Seite. Man muss das aber mal anders sehen, auch zwei Frauen streiten mal, genauso auch zwei Männer.

» kirsche678 » Beiträge: 519 » Talkpoints: -2,50 » Auszeichnung für 500 Beiträge



kirsche678 hat geschrieben:Bei zwei Rüden sollte man nach meiner Erfahrung her immer beide kastrieren damit sich keiner von beiden unterwerfen muss.

Bei einer Kastration werden die Klöten abgeschnitten und nicht das Gehirn amputiert. Auch Kastraten wollen wissen wo ihr Platz im Rudel ist. Nur weil sie kastriert sind heisst es nicht, dass für sie keine Ränge mehr bestehen. Diese machen sie unter sich aus also muss sich einer dem anderen unterwerfen.

kirsche678 hat geschrieben:Bei Rüden ist es wie in der Natur das es einen Anführer gibt. Das muss man versuchen zu unterbinden, den eigentlich ist das Herrchen oder Frauchen der Anführer.

Nicht nur bei Rüden sondern allen Hunden. Klar sollte der Mensch der Anführer sein aber es gibt nicht nur eine Nr. 1 und den folgsamen Rest. In einem Rudel wird jeder einzelne Platz festgelegt. Einer der beiden Rüden wird höher sein müssen. Es gibt keine Gleichberechtigung.

Als Mensch sollte man nicht eingreifen wenn Hunde ihre Rangordnung klären. Das verschlimmert die Stimmung zwischen den Beiden nur und irgendwann geht einer hoch. Ein klar strukturiertes Rudel ist ein Muss. Eingegriffen wird nur, wenn es Ernst wird und das passiert bei Rüden selten.

Zum EP: Ich seh da kein Problem zwei Rüden zu halten. Es läuft in den meisten Fällen besser als mit zwei Weibern. :wink: Wichtig ist nur, dass deren erstes Treffen irgendwo auf dem Feld, Wiese oder so ist und beide Hund frei sind damit sie vernünftig kommunizieren können. Im Haus oder Garten, wo der Ersthund bereits sein Revier hat, würde es nur unnötigen Stress geben, weil dieser sein Reich verteidigen will. Auf neutralem Boden fällt diese Spannung schon mal weg und die Beiden können sich entspannt beschnuppern.

Wir haben hier einige intakte Rüdenduos und es kommt nicht ständig zu Kämpfen. Ein Bekannter hält zwei mit großem Altersunterschied und obwohl der ältere nicht mehr so fit ist, versucht der Andere ihm nicht den Rang streitig zu machen. Dass der Rang geklärt wird liegt in deren Natur und ist nichts negatives. Bei einigen hört es sich an als würden Hunde versuchen die Weltherrschaft an sich zu reißen. :roll:

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» Sonty » Beiträge: 1997 » Talkpoints: 20,24 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Eine Garantie kann dir niemand geben, egal um welche Konstellation es sich handelt. Auch ein Paar kann sich unheimlich zoffen.

Erfahrungsgemäß ist es so, dass die Rangordnung relativ schnell geklärt ist und wenn die mal ausgemacht wurde, besteht die meistens auch längere Zeit. Und Zähne fletschen und knurren heißt nicht, dass sie sich fetzen bis einer nicht mehr kann. Es kommt natürlich auch auf den Charackter der Tiere an. Wenn du zwei sehr dominante Tiere hast, ist es sicher immer noch ein bischen anstrengender für dich und die Tiere, als wenn das nicht der Fall wäre.

Und katrieren hilft natürlich herzlich wenig, Ausnahme mag eventuell ein Frühkastrat sein. Wenn die ein Weibchen sehen, wissen sie genau was sie wollen mit dem Unterschied, dass sie ihr Erbgut nicht mehr weitergeben können. So einfach ist das. Eine Kastration würde ich sowieso nur machen lassen, wenn es medizinisch notwenidig ist.

Ein Zweithund kann eine unheimliche Bereicherung sein. Mein Vater hat 4 Hunde (allerdings 3 Weiber und einen Kastraten) und die kamen logischerweise nach und nach und die haben sich gut ins Rudel eingegliedert und haben ihren festen Platz. Ab und zu wird mal Zahn gezeigt, aber das ist lediglich eine Drohgebärde, die der betroffene Hund durchaus ernst nimmt.

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» winny2311 » Beiträge: 15159 » Talkpoints: 4,91 » Auszeichnung für 15000 Beiträge


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