Japaner 17 Jahre unschuldig hinter Gittern
Vor 17 Jahren soll ein Busfahrer aus Japan ein 4-jähriges Mädchen entführt und getötet haben. Nun forderten seine Anwälte einen erneuten DNA-Test, welcher seine Unschuld bestätigte ("Unschuld ist sehr wahrscheinlich"). Jetzt wird der Fall neu aufgerollt und der mittlerweile 66-jährige Mann hat die Chance auf ein Leben in Freiheit.
Also wenn ihr mich fragt, dann ist das schon heftig, wenn man 17 Jahre gefangen ist und weiß, dass man unschuldig ist. Besonders wenn jeder glaubt, was man getan hat. Wenn sich Familie und Freunde von einem trennen, weil sie glauben man hat einem Kind etwas angetan. Ich wüsste nicht wie ich mit diesem Gedanken leben sollte.
Ich finde so etwas auch schlimm, wenn man unschuldig so lange im Knast sitzen muss und vor allem gut für den Täter, da er sich dahinter verstecken konnte. Aber heutzutage kommt so etwas schonmal vor, weil sich die Polizei entschieden hatte, dass diese Leute ins Gefängnis kommen, obwohl sie keine festen Beweise haben. Aber jetzt ist es leider zu spät für den Mann, da es viel zu spät gemerkt wurde.
Auch ich finde es unglaublich, was in so manchen rechtsverbindlichen Urteilen steckt. Manch einer kommt frei, obwohl er es war und man es leider aufgrund mangelnder Indizien nicht beweisen kann. Ein anderer wird verknackt, weil die Polizei unter solch einem hohen Druck steht, endlich einen Täter zu präsentieren.
Meist warten die Angeklagten noch jahrelang auf ihren Prozess. Bei solch einem Prozess stellt sich dann nach langer Zeit endlich heraus, "hups" der Angeklagte, der seit Jahren seine Unschuld kund tut, hatte die ganze Zeit recht. Während dieser ganzen schrecklichen Wartezeit hat sich aber meist auch die Technik verbessert, wie zum Beispiel die DNA-Forschung.
Mich würde einmal interessieren, wie es den Menschen ergeht, wenn sie wieder in Freiheit sind. Damit meine ich, ob es denn einfach ist, nach so vielen Jahren sein Leben selbst wieder in die Hand zu nehmen. Schließlich gab es im Gefängnis ja einen vorgeschriebenen Tagesablauf.
Auch ich finde das sehr schlimm. Zugleich bin ich sehr froh, dass auch in diesem Fall letztendlich die Gerechtigkeit siegt, und der Mann dann doch die Chance auf ein leben in Freiheit bekommt, auch wenn man wohl nie von einem "normalen Leben" sprechen kann.
Mir stellt sich nun auch die Frage ob man den echten Täter noch findet, da es für die Angehörigen des Opfers wahrscheinlich eine weitere Belastung darstellt zu wissen, dass der Mörder ihrer Tochter noch auf freiem Fuß ist. Ich kann nur hoffen, dass sich diese Angelegenheit so bald wie möglich aufklärt.
Wenn man einen Unschuldigen ins Gefängnis steckt, der immer wieder seine Unschuld beteuert und das glaubhaft, müßte die Möglichkeit bestehen, den Fall nach Prüfung durch einen Psychologen einer Sonderkommission zu übergeben. Durch eine nochmalige Überprüfung aller Fakten hat sich schon oft die Unschuld eines Verurteilten herausgestellt.
17 Jahre unschuldig hinter Gefängnismauern, das ist verdammt hart. Das wünsche ich niemandem. Und doch könnte es jeden von uns treffen, wenn wir zur falschen Zeit am falschen Ort sind. Wie soll und kann man manchmal seine Unschuld beweisen?
Wenn dieser Japaner nach den vielen Jahren aus dem Gefängnis kommt, steht er vor dem Nichts. Seine Familie hat das Gesicht verloren, sie wurde durch die Verurteilung ihres Familienmitglieds mit betroffen. Seinen Beruf wird er nicht mehr ausüben können nach der langen Zeit. Alles um ihn herum hat sich verändert, ein neues Gesicht bekommen. Wenn er keine Freunde mehr haben sollte, die ihm helfen, wird er nicht mehr auf die Beine kommen. Sein Leben, das er sicher mal geliebt hat, ist vorbei, weil ihm niemand geglaubt hat.
Also so etwas finde ich immer wieder aufs Neue sehr schockierend. Ich stelle es mir schrecklich vor, wenn ich 17 Jahre unschuldig hinter Gittern sitzen würde. Niemand glaubt einem, dass man unschuldig ist und selbst die engsten Verwandten wollen nichts mehr von einem wissen. Ich habe totales Mitleid mit dem Mann.
Leider ist dieser Fall kein Einzelfall mehr. Schon mehreren Menschen ist es so ergangen wie ihm und ich finde so etwas einfach nur grauenvoll. Meist ist das Ganze auf falsche Identifizierungen zurückzuführen was das Ganze trotzdem nicht entschuldigt.
Zum Glück ist seine Unschuld dann am Ende doch noch bewiesen wurden, wobei das auch nicht mehr viel hilft. Sein halbes Leben ist nun mal jetzt versaut und das Leben ist nicht wie im Film, man kann nicht einfach zurückspulen.
Maglite hat geschrieben:Aber heutzutage kommt so etwas schonmal vor, weil sich die Polizei entschieden hatte, dass diese Leute ins Gefängnis kommen, obwohl sie keine festen Beweise haben.
Ich weiß ja nicht, wo ihr euer Rechtswissen her habt, aber die Polizei steckt niemanden ins Gefängnis, weil sie es ganz einfach nicht darf. Das entscheidet nun mal immer noch der bzw. die Richter. Aber die Polizei ist für eine Schuldzuweisung immer gut genug, das stimmt.
Mir tut der Mann übrigens auch Leid. Ich finde es schrecklich, dass er im Prinzip 17 Jahre seines Lebens verloren hat. Leider kommt so etwas immer wieder vor. Darum bin ich froh, dass wir hier in Deutschland keine Todesstrafe mehr haben und die Unschuldsvermutung gilt. Ich möchte nicht wissen, wie viele Leute hingerichtet worden sind, obwohl sie unschuldig waren.
Cid hat geschrieben:Wenn man einen Unschuldigen ins Gefängnis steckt, der immer wieder seine Unschuld beteuert und das glaubhaft, müßte die Möglichkeit bestehen, den Fall nach Prüfung durch einen Psychologen einer Sonderkommission zu übergeben.
Was ist denn bitteschön glaubhaft? Die meisten Leute im Gefängnis werden wohl von sich behaupten sie seien unschuldig hinter Gittern. Das ist ja im Prinzip auch natürlich, weil man damit die Schuld von sich weißt und sich nicht mit eigenen Fehlern beschäftigen muss. Und genug von diesen Leuten werden das sicher auch glaubhaft versichern können, völlig unabhängig davon ob es stimmt oder nicht stimmt was sie sagen. Da hilft dir auch der Psychologe nicht. Der kann vielleicht ein paar herausfiltern, aber mit 100%iger Sicherheit kann er doch auch nicht sagen, ob da jemand lügt oder nicht.
Klar finde ich es genauso schlimm, wenn Menschen jahrelang unschuldig hinter Gittern sitzen. Aber meist ist es ja so, dass man nicht bei der Straftat dabei war und man sich dann auf Beweise und Indizien verlassen muss. Die sind manchmal völlig eindeutig, aber manchmal eben auch nicht ganz, sodass man sich vielleicht nur zu 98 oder 99% sicher ist, dass man den wirklichen Täter hat. Stellt sich dann eben die Frage was man in diesen Fällen macht, inhaftieren oder laufen lassen? Rein statistisch würde es ja dann zum Beispiel bedeuten, dass man 98 oder 99 Schuldige laufen lässt nur um 1 oder 2 Leute nicht unschuldig zu inhaftieren.
Sicher ich möchte nicht der eine sein, der dann unschuldig hinter Gittern kommt, aber ich möchte auch anderseits nicht der sein, der das nächste Opfer von einem der 98 oder 99 Schuldigen ist. Ist halt eine schwierige Frage, was da dann wichtiger ist und das wird wohl jeder anders sehen.
Und dann darf man ja auch nicht vergessen, dass sich vieles in den letzten 10 oder 20 Jahren geändert hat. Wenn man da mal an die ganzen DNA-Untersuchungen denkt, mit der man heute vieles nochmal neu untersuchen und beweisen kann. Sowas steckte ja früher noch in den Kinderschuhen und wurde daher oft nicht angewandt. Wir werden nun sehen, was rauskommt in diesem speziellen Fall. Es ist ja noch nicht endgültig sicher, dass er wirklich unschuldig ist. Und wenn doch, dann wird er ja sicher auch eine Entschädigung für die Zeit bekommen. Das bringt ihm dann zwar die 17 Jahre nicht wieder zurück, aber ist zumindest eine gewisse Entlastung.
Die Zeit kann einem keiner mehr zurückgeben und wenn man sich keinen guten anwalt leisten kann, dann wird es wohl öfters vorkommen als man denkt, dass Menschen unschuldig hinter Gittern landen. Richter sind auch nur Menschen und wenn einem was angehangen werden soll, dann ist es in manchen Fällen scheinbar gar nicht so schwer. Es ist schon schlimm, wenn sowas passiert wie in Japan.
Aber auch hier in Deutschland werden genug Menschen unschuldig hinter Gittern sitzen. Genug heißt für mich schon, wenn nur einer unschuldig hinter Gittern sitzt. Denn die Zeit ist einfach weg und wie kostbar die Zeit ist, weiß man erst, wenn man älter ist.
Eine Entschädigung ist zwar gut für den Anfang, aber sie wird sicher nicht hoch genug sein, dass sie 17 Jahre Gefängnis aufwiegt. Auch bringt sie ihm sein verlorenes Leben nicht zurück. Bei dem überwiegenden Teil der Verurteilungen ist sich die Justiz völlig sicher, dass sie zu Recht bestehen. Es sind auch nicht alle Verurteilten, die hinter Gittern schreien unschuldig zu sein, nur wenige werden das sagen.
Bei den meisten wird ja schon während des Prozesses ganz klar die Schuld bewiesen. Und wenn man sich nicht 100 % sicher ist, dass man den Schuldigen hat, sollte eine Sonderkommission von eventuell zwei Ermittlern den Fall nochmals aufrollen, so wie ich schrieb. Wie oft kommt es vor, dass etwas Wichtiges übersehen wird und ein anderer Mitarbeiter findet es. Du hast Recht, es ist gut, dass man durch die DNA-Untersuchungen schon viel weiter gekommen ist als vor 17 Jahren. Ich denke, dass in absehbarer Zeit noch mehr Fälle neu aufgerollt werden.
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