Mutter lässt totem Sohn Sperma entnehmen

vom 02.06.2009, 23:44 Uhr

Nikolas Colton Evans ist am 27. März 2009 vor einer Kneipe in der Hauptstadt des US-Bundesstaates Texas, in Austin, in eine Schlägerei verwickelt worden, deren Verletzungen der junge Amerikaner nicht überlebte. Acht Tage nach dem vernichtenden Schlag seines Gegenübers starb er im Krankenhaus an seinen Kopfverletzungen.

Nun soll genau dieser junge Mann ein Kind zeugen ! Seine Mutter "Missy" Evans veranlasste ihrem Jungen Sperma zu entnehmen, damit man dieses in einer künstlichen Befruchtung verwenden kann, um ein Kind zu zeugen. Die Leiche ihres Sohnes soll also Vater werden. Der Fall endete vor Gericht, wo ein Bezirksrichter der Mutter Recht gab und sie ihr Vorhaben nun rechtens in die Tat umsetzen darf. Sie selbst rechtfertigt ihr Vorhaben damit, dass ihr Sohn schon immer Kinder haben wollte und sie ihm diesen Kinderwunsch erfüllen möchte.

Meiner Meinung nach ist das vollkommen absurd ein Kind in die Welt zu setzen, wenn man ganz genau weiß, dass es seinen Vater nie zu Gesicht bekommen wird. Es ist etwas anderes, wenn beispielsweise ein Soldat seine Frau schwängert und dann einige Wochen später im Krieg umkommt, sodass das Kind ohne Vater aufwachsen muss, bevor man es abtreibt.

Aber was die Mutter dort vor hat, ist moralisch meiner Meinung nach nicht zu vertreten. Ihr Sohn hat weder irgendetetwas bewilligt oder unterschrieben, sie weiß ja nicht mal, ob er es so gewollt hätte. Weiterhin geht man so nicht ehrenvoll mit einem Leichnam um. Dem jungen Mann jetzt noch Sperma zu entnehmen wird einen Eingriff an der Leiche nach sich ziehen, was ich persönlich nicht für gut heißen kann.

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» HSV91 » Beiträge: 190 » Talkpoints: 3,86 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Ich finde das total krank. Praktisch entnimmt sie ihm Sperma, gegen seinen Willen, und tut etwas, was er vielleicht gar nicht möchte. Das finde ich erstens moralisch sehr verwerflich und zweitens frage ich mich, wieso das Gericht so entschieden hat. Man kann doch nicht mit einer toten Person tun und lassen, was man möchte, oder?! Man kann doch nicht einfach wem Sperma entnehmen und sich schwängern lassen, der schon tot ist und gar nichts mehr dazu sagen kann, der das gar nicht möchte vielleicht.

Also ich kapiere das nicht, wieso das Gericht da so entschieden hat. Das ist total verwerflich und eine Unverschämtheit. Ich finde diese Frau einfach nur total krank.

» Sippschaft » Beiträge: 7575 » Talkpoints: 1,14 » Auszeichnung für 7000 Beiträge


Sippschaft hat geschrieben:Ich finde diese Frau einfach nur total krank.

Ich denke auch, dass sie sich mit dem Kind, was dann geboren wird und von ihrem Sohn stammt, vielleicht einen "Ersatz-Sohn" anschaffen möchte. Denn so wie ich es verstanden habe, möchte sie dann das Kind großziehen und das nimmt dann ja praktisch die Lücke ein, die durch den Tod des Sohnes entstanden ist.

Sie sollte sich vielleicht mal mit dem Tod ihres Kindes auseinandersetzen und nicht nur an sich selbst denken, denn das Argument, dass der Sohn es wohl so haben hätte wollen, ist nichtig, wenn er es nirgendwo festgehalten hat. Zudem rechnet man ja in so jungen Jahren nicht damit, irgendwann mal in eine solche Situation zu geraten.

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» HSV91 » Beiträge: 190 » Talkpoints: 3,86 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Ich finde das auch nicht gut, dass die Mutter ihrem toten Sohn, Sperma entnehmen ließ. Ich denke auch, dass der junge Mann ja gar keine Chance hatte, zu sagen, ob er das überhaupt möchte. Vor allem muss es ja auch eine Frau geben, die sich das Sperma einsetzten lassen würde.

Ich kann die Entscheidung des Gerichts auch nicht nachvollziehen. Aber das ist eben Amerika, dort werden ja schon einige kuriose Dinge mache. Da sollte uns sowas eigentlich nicht wundern. Ich finde es trotzdem nicht in Ordnung und kann nicht verstehen, was sich die Mutter des Verstorbenen dabei denkt.

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» Nelchen » Beiträge: 32238 » Talkpoints: -0,25 » Auszeichnung für 32000 Beiträge



Also dieser Fall fällt für mich eindeutig unter "grenzenlose und übertriebene Mutterliebe". Ich glaube die Frau merkt gar nicht, wie krank ihr Vorhaben eigentlich ist. Es kann schon sein, dass ihr Sohn immer einen Kinderwunsch hatte, aber wie will sie das denn beweisen? Das kann doch jeder behaupten. Und was bringt es ihr, wenn sie ein Kind von ihrem Sohn hat, das sie großziehen kann?

Jeder Mensch ist einzigartig und das Kind wird sicherlich ganz andere Charaktereigenschaften haben und anders aussehen. Sie kann ihren Sohn dadurch sowieso nicht ersetzen. Und welche Frau ist denn bitte dazu bereit sich Sperma von einem toten Mann einsetzen zu lassen? Welche Frau will schon ein Kind von einem Mann der Tot ist?

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» Ketmausal » Beiträge: 346 » Talkpoints: 30,83 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Also ich habe da ein geteiltes Denken. Ich bin selbst Mutter von zwei Söhnen. Und ich denke, das Schlimmste, was einer Mutter passieren kann, ist, eines ihrer Kinder zu verlieren. Ich kann mir nichts schrecklicheres vorstellen. Ich denke, es ist auch normal, dass die Mutter sich nach dem Ableben ihres Sohnes, an irgendetwas klammert und nicht loslassen will. Sie möchte, so denke ich, eben etwas erhalten, sodass ihr der Verlust leichter fallen könnte.

Es gibt eine Menge, verrückter Menschen, die sich dieses Sperma einsetzen lassen würden. Vielleicht hatte der junge Mann ja auch eine Freundin. Ganz klar, dass dieses Kind, wenn es dann entstehen sollte, nicht den Verstorbenen ersetzen kann und dass dieses kleine Wesen von Anfang an ohne Vater aufwächst, aber es gibt auch genügend Frauen, die sich einer künstlichen Befruchtung unterziehen, weil sie ein Kind, aber keinen Mann dazu möchten.

Vielleicht denkt die Mutter auch, dass ihr Sohn in dem Kind "wiedergeboren" wird und in dem Kind "weiter lebt". Ich denke, bei solch einem starken Verlust, nehmen die Emotionen einfach überhand und die Gedanken spielen verrückt.

Ich persönlich finde dieses Vorgehen unwürdig, dem Verstorbenen gegenüber. Aber wissen wir, ob der Sohn das wirklich nicht wollte, oder ob er es doch wollte? Daher kann ich nur von mir sprechen und sagen, dass dies etwas zuviel des Guten ist, um es mal harmlos auszudrücken. Andererseits kann ich die Mutter aber auch ein bisschen verstehen, in Verzweiflung handeln viele Menschen so, dass es für Außenstehende unfassbar ist.

Es ist eben schwierig, zu urteilen, ohne genaueres oder die Familie selbst zu kennen, auch die Hintergründe sind eben nicht, bis ins Detail bekannt, aber generell ist es meiner Meinung nach eine ungewöhnliche und unwürdige Art, den verstorbenen Sohn zu verewigen und in Erinnerung zu behalten.

» Diana253 » Beiträge: 70 » Talkpoints: 3,66 »


Das ist ja wirklich richtig krank! Man kann doch nicht mit einem toten Menschen tun und lassen, was man möchte. Vielleicht wollte es der Junge/Mann gar nicht, und außerdem finde ich das völlig absurd, einer Leiche Sperma zu entnehmen.

Wenn dann später mal das Kind die Mutter fragt: "Meine Freundin hat einen Papa, wo ist denn meiner!?", ist es ja wohl total peinlich zu sagen: "Och, der ist vor 7 Jahren gestorben". Wenn das Kind dann erst mal weiß, WIE es auf die Welt gekommen ist, wird es ihm/ihr bestimmt auch sehr peinlich sein! Also, ich finde das total krank und verstehe nicht, wieso das Gericht das erlaubt hat!

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» Lilliane » Beiträge: 45 » Talkpoints: 0,43 »



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