Versicherungen - was ist notwendig, was ist übertrieben?

Hallo

Wir haben kürzlich beschlossen, unsere Finanzlage zu überprüfen und haben zu diesem Zweck auch mal alle Versicherungspolizzen genau angeschaut und kontrolliert. Und jetzt fragen wir uns schon, ob all diese Versicherungen eigentlich notwendig sind.

Wir haben derzeit:

Lebensversicherung
Zusatzversicherung zur Krankenversicherung
Haushaltsversicherung
Elektrogeräteversicherung
Unfallversicherung mit Invalidenpension
Autohaftpflichtversicherung
Autovollkaskoversicherung
Insassenunfallversicherung
Rechtsschutzversicherung
Taggeldversicherung
Ausbildungsversicherung für die Kinder
Private Pensionsversicherung

Was ist davon jetzt wirklich notwendig? Welche Versicherungen habt ihr? Ist z.B. eine zusätzlich Elektrogeräteversicherung notwendig? Diese zahlt halt auch einen Ersatz, wenn das Gerät durch einen Bedienungsfehler kaputt geht. Wir haben sie seit nunmehr 10 Jahren und nie benötigt, um dasselbe Geld könnte ich schon einige Geräte kaufen. Weiters ist zwar ein Computer inkludiert, da wir aber mittlerweile auf zwei Laptops umgestiegen sind, würden wir im Fall der Fälle nichts bekommen, da Laptops nicht inkludiert sind. Dasselbe gilt für eine Digitalkamera.

Wie sinnvoll ist eine Taggeldversicherung? Wer von euch hat eine Taggeldversicherung? Ich habe vor Jahren schon mal an eine Kündigung gedacht, es aber dann nicht gemacht, weil ein Selbstbehalt für Krankenhausaufenthalte eingeführt wurde. Anderseits wird der Selbstbehalt von der Zusatzkrankenversicherung übernommen. Also stellt sich für mich die Frage, Taggeldversicherung kündigen oder nicht?

Ich hätte gerne ein bisschen Vergleichsmöglichkeiten und würde mich daher freuen, wenn ihr mir dazu schreibt, welche Versicherungen ihr abgeschlossen habt, und welche Versicherungen ihr vielleicht früher noch hattet, aber mittlerweile gekündigt habt und warum.

Danke!

So pauschal lässt sich das aus meiner Sicht nicht beantworten. Z.B. halte ich eine Vollkaskoversicherung bei einem alten Auto nicht für sinnvoll, bei einem neuen hingegen schon. Bei der Lebensversicherung müsste man wissen, ob es sich um eine Kapitallebensversicherung (inklusive Risikolebensversicherung) oder ausschließlich um eine Risikolebensversicherung handelt. Letztere halte ich auf jeden Fall sinnvoll, für den Fall, dass die Versorgung der Familie im Unglücksfall gesichert werden muss. Bei einem Single sieht das wieder anders aus... Bei einer Kapitallebensversicherung bin ich grundsätzlich eher skeptisch. Aber das hängt auch vom konkreten Angebot ab. Wenn man schon eine hat, kommt man zumeist nur mit erheblichen Verlusten raus.

Eine Autohaftpflichtversicherung ist eh gesetzlich vorgeschrieben.

Bei der Elektorgeräteversicherung bin ich eher skeptisch. Das gleiche gilt für die Insassenunfallversicherung. Aber auch hier müsste man die konkrete Situation kennen.

Aber eine wichtige Versicherung fehlt mir in der Aufstellung, nämlich die Berufsunfähigkeitsversicherung. Diese gilt als eine der wichtigsten Versicherungen, außer man ist schon älter und fällt in die alte gesetzliche Regelung.

Hallo!

Ich habe weniger Versicherungen als du. Welche man wirklich braucht, muss man aber wohl für sich selbst entscheiden. Viele, die einen oft empfohlen werden, halte ich persönlich aber für überflüssig.

Lebensversicherung:
Meine Kapitallebensversicherung habe ich vor kurzem gekündigt, sie mir auszahlen lassen und anderweitig angelegt. Da habe ich im Endeffekt mehr von dem Geld. Im Gegenzug dazu, habe ich eine Risikolebensversicherung abgeschlossen, damit mein Kind abgesichert ist, falls mir mal etwas passieren sollte. Da ich auch Motorrad fahre, finde ich diese Art der Absicherung schon wichtig.

Zusätzliche Krankenversicherung:
Habe ich auch. Aber diese nutze ich auch. Darüber kann ich mir die Kosten für meine Brille erstatten lassen. Ausserdem einen Teil meiner regelmäßigen Massagekosten. Anderes habe ich aus dieser Versicherung noch nicht genutzt/gebraucht. Da aber auch Sachen wie Auslandskrankenversicherung dabei sind, finde ich das schon recht nützlich.

Hausratversicherung:
Habe ich bisher nie gebraucht, halte ich aber für sinnvoll und wichtig. Die ist nicht so teuer und im Fall des Falles ist man dankbar, wenn man eine hat.

Elektrogeräteversicherung:
Habe ich nicht. Halte ich auch für überflüssig. Ich habe ein Konto, auf das ich jeden Monat 50€ einzahle. Das Geld nehme ich dann für den Fall, dass mal eine Reparatur fällig ist, oder dass mal ein neues Gerät her muss. Heut zu Tage ist es ja oft günstiger, sich gleich etwas neues zuzulegen.

Unfallversicherung:
Habe ich nur für mein Kind. Kombiniert mit einem Sparplan. Das Geld bekommt er zum 18. ausgezahlt. Hat meine Mutter mal für ihn abgeschlossen. Ich selbst habe nur eine Berufsunfähigkeitsversicherung.

KfZ-Versicherung:
Haftpflicht muss man ja haben und Vollkasko habe ich für mein Auto auch. Für mein Motorrad nur Teilkasko. Zusätzlich habe ich da noch einen Schutzbrief, darüber kann man evt. Abschleppkosten abrechnen. Da ich Audi fahre und im Notfall sowieso bei der Audi-Hotline anrufe, ist das ganz gut. Dafür brauche ich auch keinen ADAC oder ähnliches. Ich überlege gerade meine Vollkasko zu kündigen, da mein Auto jetzt 9 Jahre wird. Allerdings ist der Restwert immer noch recht hoch, so dass ich bisher einfach dabei geblieben bin. So riesig sind die Unterschiede dann auch nicht im monatlichen Beitrag. Eine extra Insassenunfallversicherung habe ich dagegen nicht.

Rechtsschutzversicherung:
Habe ich nicht und brauche ich auch nicht. Keine Ahnung warum und weshalb ich so eine bräuchte. Im Zweifelsfall geht es ja meist um Geldforderungen wenn es Streitigkeiten gibt und da kenne ich mich eigentlich so gut aus, dass ich mir eine eigene Vertretung vor dem Amtsgericht problemlos zu traue. Gab eigentlich noch nie einen Fall, wo ich mal einen Anwalt gebraucht hätte. Und falls doch, dann muss ich den eben bezahlen. Auf irgendwelche Verfahren würde ich mich sowieso nur einlassen, wenn ich auch weiß, dass ich im Recht bin. Und dann kann ich meine Kosten der Gegenseite auferlegen lassen.

Taggeldversicherung:
Da weiß ich ehrlich gesagt nicht mal, wofür die gut sein soll. Daher habe ich so eine Versicherung auch nicht.

Ausbildungversicherung:
Habe ich für mein kind auch nicht. Dafür diverse andere "ganz banale" Sparverträge, so dass eine Ausbildung/ein Studium eigentlich schon jetzt (mein Kind wird jetzt 11) gesichert ist. So eine Versicherung halte ich persönlich für Blödsinn.

Private Pensionsversicherung:
Habe ich in Form einer Direktversicherung, aber nur mit einer recht geringen Summe. Die habe ich nur abgeschlossen, weil man bei der Direktversicherung ja Steuern spart und somit mehr sparen kann, als wenn man das Geld einfach nur so irgendwo einzahlen würde.

Bliebe noch die private Haftpflicht, die du nicht aufgezählt hast. Die finde ich schon wichtig, gerade wenn man auch Kinder hat. Man weiß ja nie, was man mal irgendwo zerstört, da können schon sehr hohe Kosten auf einen zu kommen. Bisher habe ich da aber auch nur einen Fernseher abgerechnet, den ich mal in einer fremden Wohnung beim Blumen gießen vom Sockel geschubst habe. Im Moment bin ich dabei ein Haus zu kaufen, da käme dann noch Grundbesitzerhaftpflicht und Feuer/Sturm etc. Versicherung dazu. Sind ja aber beides Sachen, die man dann doch braucht.

Ich persönlich denke, dass ich nur Versicherungen habe, die auch wirklich sinnvoll für mich sind. Manche Sachen will ich etwas besser abgesichert haben, bei manchen ist mir das Risiko einfach nicht groß genug, um mich dagegen extra zu versichern. Mein Versicherungsvertreter verzweifelt immer etwas an mir, da ich eigentlich immer genau weiß, was ich abgedeckt haben will und was ich nicht will. Bei der KfZ-Versicherung gab es z.B. auch ein Baustein, der eine Verkehrsrechtsschutzversicherung mit einschloss. Den habe ich gleich raus nehmen lassen, weil ich denke, dass ich mir dieses Geld sparen kann.

Hallo!

Erstmals danke für eure Antworten!

@ronald65
Unser Auto ist bald fünf Jahre alt, daher kommt natürlich die Überlegung auf, ob wir von einer Vollkaskoversicherung zumindest auf eine Teilkaskoversicherung umsteigen sollen. Unsere Lebensversicherungen sind reine Risikolebensversicherungen, also nur Ablebensversicherungen, keine Erlebensversicheurngen. Dadurch sind sie auch billiger. Sie dienen auch lediglich der gegenseitigen Absicherung und der Absicherung der Kinder.

Eine Berufsunfähigkeitsversicheunrg ist meines Wissens nach in Österreich nicht verpflichtend, zumindest hätte ich noch nie davon gehört. Wir haben nur eine Unfallversicherung mit Invalidenrente, sollten wir nach einen Unfall (egal ob im Haushalt oder beim Sport) invalid bleiben.

@ChaosXXX
Wir haben für jedes Kind eine Unfallversicherung, sogar mit Extrapassus bezüglich kosmetischer Operationen (NArben etc.), und für uns Erwachsene eine Unfallversicherung mit Invalidenrente. Berufsunfähigkeitsversicheurng haben wir nicht. Bezüglich des KFZs habe ich ja schon oben geschrieben, was unsere Überlegungen zur Kaskoversicherung sind. Einen Schutzbrief haben wir auch noch, und natürlich die Servicegarantien des Händlers. Dies betrifft aber nur Schwächen am Auto.

Die Rechtsschutzversicherung hat mir schon öfters gute Dienste geleistet, und möchte ich mich daher nicht von ihr trennen. Ein Exchef hat mich einmal ewig auf das Gehalt der letzten sechs Monate warten lassen, schließlich ist mir der Kragen geplatzt und ich bin zum Anwalt. Bezüglich Taggeldversicherung haben wir derzeit auch Überlegungen, sie zu kündigen, anderseits kann ich mit dem Geld, dass ich pro Tag bekomme, gut den Babysitter zahlen, den ich ja durch den Krankenhausaufenthalt mehr benötige.

Die Ausbildungsversicherung, die wir für die Kinder abgeschlossen haben, ist eine Art Sparplan. Monatlich geht ein fixer Betrag weg, wenn die Kinder 18 sind, können sie wählen, ob sie eine Einmalauszahlung haben wollen, oder ob sie für fünf Jahre eine monatliche Rente haben wollen. Eine extra private Haftpflicht haben wir nicht, denn an sich sind Kinder bei uns durch die Haushaltsversicherung gedeckt sind.