Wissen aneignen und/oder auswendig lernen?
Hallo,
ich bin neu hier bei Talkteria. Ich studiere Psychologie und habe eine Frage zum Thema lernen? Ich frage mich, wie man am Besten im Studium vorgeht, wenn man sich Faktenwissen aneignen muss. Mit Faktenwissen meine ich, dass man nur Inhalte lernt und Null oder zumindest sehr wenig verstehen muss. Von der Schule war ich immer gewohnt, dass man die Sachen vor allem verstehen muss, zum Beispiel eine Mathematikaufgabe, einen schwierigen Text eventuell in einer Fremdsprache etc. Das sind alles Sachen die man nicht auswendig lernen kann/oder muss, sondern bei denen es reicht, wenn man sie verstanden hat. Zum Beispiel kann man ja in Mathe nicht alle möglichen Aufgaben auswendig lernen.
Aber jetzt wärend des Studium muss ich auf einmal so viele Sachen auswendig lernen, d.h. es kommt nur auf das Faktenwissen an. In der Schule habe ich solche Faktenfächer immer umschifft und frühzeitig abgewählt, oder ganz kurz vor den Prüfungen schnell gelernt. Chemie und Geographie sind solche typischen Faktenfächer: chemische Formeln und Länder mit Hauptstädten.
So, jetzt zu meiner eigentlichen Frage. Ist es überhaupt sinnvoll diese Fakten auswendig zu lernen, also einfach stur zu wiederholen. Oder gibt es da andere Methoden, um sich das Faktenwissen anzueignen. Ich habe von einem Komilitonen gehört, dass er gar nicht so viel auswendig lernt, sondern er eignet sich halt Wissen an und merkt sich die Sachen. Vielleicht hat er ja ein besonders gutes Gedächtnis. So ist das bei mir allerdings nicht. Wenn ich etwas verstanden habe, (und ich verstehe eigentlich Alles in Psychologie, am Verständnis mangelt es bei mir nicht), dann muss ich es noch mindestens 10mal wiederholen, um es mir merken zu können, wenn es einfach nicht in meinen Kopf will auch 20mal oder mehr.
Vielleicht ist aber das sture Faktenlernen nicht die richtige Methode und man muss gar nicht so viel auswendig lernen. Ich habe jedenfalls nicht den Ein druck, dass ich mit meinen Karteikarten und dem ständigen Wiederholen besonders weit komme. Vielleicht sind ja auch Mediziner/innen unter euch, von denen munkelt man, dass sie die Kunst des Auswendiglernens in Perfektion beherrschen. Vielleicht könnt Ihr mir ja Tipps zum Aneignen von Faktenwissen geben, unabhängig davon, ob sie sich auf auswendiglernen oder auf andere Methoden beziehen?
Ich muss sagen, dass ich immer große Probleme damit hatte, Fakten auswendig zu lernen. Wenn es aber oft keine andere Möglichkeit gibt, als Gegebenheiten und Tatsachen einfach in den Kopf zu bekommen, weil es mit dem Verständnis und dem Kapieren nicht getan ist (einfach meistens auch weil es um viele Fachbegriffe und Zusammenhänge geht, die man sich einpauken muss), war ich oft echt verzweifelt und habe für mich dann irgendwann die beste Methode gewählt.
Ich habe die Texte einfach auswendig gelernt und immer wieder vor mir her gesagt. Also solange bis ich sie eben konnte. Ich habe das immer so nebenbei dann gemacht, den Zettel oder die Unterlagen immer bei mir getragen, habe es dann beim Kochen so nebenbei aufgesagt (laut), beim Einkaufen nochmal (im Kopf), zum Einschlafen habe ich es mir nochmal durchgelesen und vor mir auswendig aufgesagt, solange bis es gesessen hat. Das ist hart und ich mag diese Art von Lernerei auch überhaupt nicht, aber es ging nicht anders.
Schade ist nur, dass solches Wissen bereits eine Woche später schon wieder aus dem Kopf raus ist und es einem dann danach immer total sinnlos erscheint, dass man sich das alles eingepowert hat und so schnell wieder vergisst. Bzw. man es nur lernt um es dann wieder 'auszukotzen' in den wichtigen 60 Minuten der Prüfung.
Das kenne ich leider nur zu gut aus meinem Studium. Mir fällt es sehr schwer größere Mengen auf einmal auswendig zu lernen. Auswendig lernen macht aus meiner Sicht nur bei Vokabeln oder (kürzeren) Definitionen Sinn.
Ein gutes System ist auf jeden Fall die Karteikartenmethode. Hierbei hat man genau im Blick wie viel man noch lernen muss und wie der Stand des Lernens ist. Bei komplexeren Themen hilft es, den Sachverhalt zu verstehen und/oder bildlich vorzustellen.
Mindmaps sind ebenfalls eine Möglichkeit, wenn man Zusammenhänge verstehen will. Ansonsten führt kein Weg am ständigen Wiederholen vorbei.
Hallo Patrick,
ich habe diese Woche mein Abitur geschrieben und kenne mich also noch genau mit Formeln und dem dummen Lernen von weiteren schlimmen Sachen aus.
Zuerst hätte ich Dir auch geraten, einfach die Sachen stur auswendig zu lernen. Es gibt einfach Sachen, wie eben Formeln, die muss man einfach auswendig lernen. Das war bei mir im Betriebswirtschaftlen-Rechnen so: Dort gibt es unendlich viele versch. Tabellen und Formeln. Man muss den Zusammenhang zwar verstehen und wissen was man macht, aber ohne die Formeln kann man auch mit Verständnis nicht weiter kommen. Mein Tip zum auswendigen Lernen, wären Vokabalkarten gewesen, aber die scheinen dir nichts zu bringen. Ich trage die dann lange mit mir herum und werfe immer mal wieder einen Blick drauf und irgendwann kann ich die Dinge auf den Karten dann.
Während des Studiums gibt es soviel, was man lernen muss und ich habe die Erfahrung gemacht, dass man um das reine Auswendiglernen nicht immer herumkommt. Je nach gewähltem Studiengang muss man mehr oder weniger viele Fakten auswendig lernen.
Klassischerweise sind in naturwissenschaftlichen Studiengängen zahlreiche Fakten wichtig, die als Grundlage für das weitere Verständnis absolut essentiell sind. Auch die fachspezifische Terminologie sollte man beherrschen. Solche Lerninhalte setzen kein Verständnis voraus, sondern sind ausschliesslich durch stumpfes Auswendiglernen erlernbar. Ich selbst habe an der Universität Psychologie lediglich vier Semester lang als Nebenfach besuchen müssen und dabei festgestellt, dass auch dabei schon zahlreiche Fakten benötigt wurden.
Ich habe bisher keine Alternative zum Auswendiglernen von Formeln und anderen Fakten gefunden. Zum Glück besteht ein Studium ja noch aus vielen weiteren Inhalten, die man über das Verständnis und teilweise auch über direkte praktische Anwendung erlernt.
Da ich Formeln, die ich selten anwende, meistens schnell wieder vergesse, schreibe ich diese meistens auf Karteikarten, die ich dann zum lernen verwende. Allerdings muss ich die Karten auch zwischendurch mal zur Hand nehmen und nicht erst vor Klausuren. In der Medizin gibt es zahlreiche Eselsbrücken, die sogar kleine Heftchen füllen. Gerade die medizinische Terminologie wird dadurch leichter erlernbar. Vielleicht gibt es etwas vergleichbares auf für die angehenden Psychologen?
Ich denke, du wirst einen Mix aus beidem anwenden müssen, um dein Studium erfolgreich abzuschließen. Generell ist es sehr gut, dass du ein Grundverständnis für dein Fach hast und die Lern- und Lehrinhalte aufnehmen kannst. Um Klausuren jedoch erfolgreich zu bestehen, muss man sehr viele Fachbegriffe, Theorien, Definitionen und Konstrukte kennen und anwenden können, sodass du diese sicherlich auswendig lernen musst.
In den Klausuren und deinen den Fragen zugehörigen Antworten werden Profs immer nach bestimmten Stichworten suchen, sodass ein Antworten mit bestimmten Fachbegriffen unumgänglich ist.
Ich selbst hatte jetzt bis zum Abitur zum Glück nie das Problem großartig lernen zu müssen. Vieles ist mir zugeflogen, wie meine Umgebung es immer so schön nennt. Wenn es aber doch einmal darum ging langweilige Fakten auswendig zu lernen so half mir am besten es mir einfach nur durchzulesen und aufzusagen.
Andere in meinem Umkreis haben sich den Stoff immer und immer wieder aufgeschrieben. Wie es im Studium bei mir wird, weiß ich noch nicht.
Vielleicht hilft dir ein Test, um herauszufinden welcher Lerntyp du bist. Ich kann leider noch keine Links posten aber google einfach mal nach "welcher lerntyp" und nehm den ersten Link. Ich habe diesen Test gerade einmal selbst gemacht: Ich lerne am besten durch sehen. Darunter war dann auch geschrieben, was das bedeutet es wurde also gezeigt wie ich lernen soll. Vielleicht hilft dir sowas am besten, da du so herausbekommen kannst, was für dich persönlich das beste ist, ohne erst sämtliche Tipps von anderen, die vielleicht ganz anders sind als du auszuprobieren.
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