Unfall- und /oder Berufsunfähigkeit?

vom 22.05.2009, 19:10 Uhr

Hallo,

ich habe bereits eine Berufsunfähigkeitsversicherung von der Sparkasse, die mir aber zu teuer ist. Daher bat ich einen Bekannten der Versicherungsmakler ist, nach einer günstigeren Alternative zu ähnlichen Konditionen. Heute bekam ich die Unterlagen, es ist eine Unfallversicherung, da habe ich aber auch schon eine.

Inwiefern ist eine Berufsunfähigkeitsversicherung sinnvoll, wenn ich schon eine Unfallversicherung habe? Beziehungsweise vorin genau unterscheiden sie sich überhaupt genau? Es geht ja um etwas ähnliches. Welche Berufsunfähigkeitsversicherung ist denn empfehlenswert, ist es generell so, dass Versicherungsschutz nur bis 65 besteht?

» SariKari » Beiträge: 371 » Talkpoints: 2,63 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Hallo,

eine Berufsunfähigkeitsversicherung dürfte für Dich die richtigere und vor allem auch die wichtigere Wahl sein.

Eine Unfallversicherung zahlt nur bei einem Unfall. Kannst Du aber wegen einer Erkrankung nicht mehr arbeiten, zuckt die Unfallversicherung nur mit den Schultern und zahlt nix.

Der Berufsunfähigkeitsversicherung ist es im Grunde egal, warum Du nicht mehr arbeiten kannst - egal ob dies durch einen Unfall oder eine Krankheit hervorgerufen wurde. Hier sollte man nur aufpassen, daß man bei Vertragsabschluß alle Vorerkrankungen angibt. Hatte man in der Vergangenheit Probleme mit dem Rücken und gibt diese nicht an, dann kann es im Falle einer späteren Berufsunfähigkeit wegen Rückenproblemen schon mal Streß und im ungünstigen Fall keine oder nur eine eingeschränkte Zahlung geben.

Ein weiterer Unterschied (ist aber auch vertragsabhängig): Unfallversicherungen zahlen häufig eine höhere einmalige Summe, während die BU für eine monatliche Rente zuständig ist.

Meiner Meinung nach ist eine Unfallversicherung bei berufstätigen Personen eher als Ergänzung zu einer BU zu sehen. Man könnte also eher auf die Unfallversicherung verzichten, als auf die Berufsunfähigkeitsversicherung.

Zur Laufzeit der BU: Bis zum Alter von 65 Jahren ist es fast üblich. Es gibt aber auch die Möglichkeit, dies auszuweiten oder zu kürzen. Auch möglich ist z. B. die Variante zu sagen, daß man die Berufsunfähigkeit nur bis zum Alter von 55 Jahren absichern möchte, im Falle des Falles aber Leistungen bis zum 65./67. Lebensjahr bezieht. Ich denke, daß solltest Du Dir aber noch mal mit Deinem Makler durchsprechen.

Wobei ich es schon recht seltsam finde, wenn man nach einer Berufsunfähigkeitsversicherung anfragt, als Antwort ein Angebot zu einer Unfallversicherung bekommt.

Gruß, Marian

» masc-online » Beiträge: 101 » Talkpoints: 61,03 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Arbeitsunfälle sind ja meistens sowieso über eine Berufsgenossenschaft versichert. Das heißt in diesem Falle braucht man meines Wissens nach keine private Unfallversicherung. Die wirkt dann natürlich bei privaten Unfällen.

Eine Unfallversicherung ist meistens wesentlich günstiger als eine Berufsunfähigkeitsversicherung, da sie wie schon erwähnt wurde nur eine einmalige Summe ausschüttet.

Wichtig zu erwähnen ist noch der Unterschied zwischen einer Erwerbsunfähigkeitsversicherung und einer Berufsunfähigkeitsversicherung. Beides klingt erst einmal ja gleich. Aber eine Erwerbsunfähigkeitsversicherung zahlt sie nur, wenn du wirklich gar keinen Beruf mehr ausführen kannst. Eine Berufsunfähigkeitsversicherung zahlt dann, wenn du deinen ausgeübten Beruf nicht mehr ausführen kannst. Ersteres kommt nur sehr selten vor; letzteres kann je nach Beruf schon sehr schnell passieren.

» Weasel_ » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »



Hi,

wie masc-online schon gesagt hat, besteht der Unterschied zwischen Unfallversicherung und Berufsunfähigkeitsversicherung darin, dass die Unfallversicherung ausschließlich bei einem Unfall bezahlt und der Berufsunfähigkeitsversicherung ist es völlig egal, ob es ein Unfall war oder eine Krankheit, durch die du nicht mehr arbeiten kannst. Als Unfall ist zu verstehen: Ein Ereignis, welches plötzlich und unvorhergesehen von außen auf den Körper einwirkt und diesen schädigt.

Verwunderlich finde ich die Arbeitsweise des befreundeten Maklers schon. Du willst eine neue Berufsunfähigkeitsversicherung und er will dir eine neue Unfallversicherung verkaufen? Das ist komisch.

Es ist heute leider immer noch so, dass die meisten Versicherungsvermittler die Berufsunfähigkeitsversicherung nur bis zum 60. Lebensjahr verkaufen. Aus Angst, dass die 4 Euro, die es im Monat mehr kostet, der potentielle Kunde nicht bezahlen will. Es wird also wieder versucht, für den Kunden zu denken. Dass damit aber für jeden Kunden, der tatsächlich berufsunfähig werden könnte ein großes Problem besteht, das scheint in manche Köpfe nicht rein zu gehen. Eine Berufsunfähigkeitsversicherung muss zwingend bis zum 65. Lebensjahr eventuell auch bis zum 67. abgeschlossen werden. Alles andere ist Humbug und raus geschmissenes Geld.

Ich persönlich halte es für sinnvoll, dass jeder, der es sich auch leisten kann, eine Berufsunfähigkeitsversicherung abschließt und dazu noch eine Unfallversicherung. Die Unfallversicherung zahlt dir Geld, wenn dir etwas passiert und daraus ein Dauerschaden zurück bleibt. So ein Dauerschaden muss nicht zwingend zu einer Berufsunfähigkeit führen. Erst wenn diese eintritt zahlt auch die entsprechende Versicherung. Aber gerade bei Unfällen passiert ab und zu mal etwas, womit man nicht rechnet und da ist es schon sinnvoll, wenn man etwas Geld bekommt, um eventuell das Haus umzubauen oder am Auto notwendige Änderungen vornehmen zu lassen.

Wie gesagt: wenn man arbeitet bzw. ein wenig Geld über hat (als Single kostet der Spaß ca. 40 Euro im Monat, wenn man sowohl Unfall- als auch Berufsunfähigkeit auf das Einkommen abstimmt), dann sollte man schon beide Versicherungen haben.

Gruß jasper

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» jasper » Beiträge: 554 » Talkpoints: -0,26 » Auszeichnung für 500 Beiträge



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