Was soll ich davon halten?
So, eigentlich bin ich kein Mensch, der seine Liebesprobleme gerne breit tritt, aber ich erhoffe mir hier ein paar neutrale Antworten oder Meinungen zu bekommen. Ende letzten Jahres habe ich im Internet (jawohl) einen Mann kennengelernt, zuerst haben wir nur SMS geschrieben und telefoniert, da er aber gerade einmal 20 Minuten weg wohnt, haben wir uns dann doch relativ schnell und spontan getroffen.
Kurze Zwischeninfo: Es handelt sich dabei um einen US-Soldat. Er hat zwei Kinder, was mich nicht weiter stört und beide leben bei ihm, stört mich auch nicht wirklich. Dafür das er ein Soldat ist, spricht das sogar noch für ihn.
Nun gut, Anfang Januar also hatte er mich angerufen, ob ich nicht vorbeikommen mag, zuerst war mir schon etwas mulmig, aber da mir auch langweilig war, sagte ich zu. Natürlich war es zu Beginn schon etwas komisch und wir beiden wussten nicht wirklich, worüber wir reden sollen und waren nervös. Später kam auch noch sein Bruder mit seiner Freundin dazu, was ich schon etwas komisch fand aber naja. Erst letzte Woche hat er mir erzählt, dass sein Bruder gekommen ist, weil er nervös war und nicht wusste, wie es laufen wird. Bisschen unfair aber gut, wir hatten ja auch Spaß und haben viel gelacht.
Seit diesem Treffen sehen wir uns eigentlich regelmäßig, meistens so 1 - 2x die Woche, da wir ja beiden arbeiten, er immer um 4:30 Uhr aufstehen muss und von daher abends natürlich entsprechend müde ist, die Kinder hat er ja auch noch zu versorgen und von daher hatte mir das auch nie etwas ausgemacht. Im Gegenteil, ich empfand es sogar als angenehm. Da die Kinder um 20.00 Uhr unter der Woche schlafen gehen, bin auch ich immer zu ihm gefahren, was mir ebenfalls eine willkommene Abwechslung war, da ich somit endlich mal aus meiner Bude rausgekommen bin.
Natürlich entwickelte sich das Ganze irgendwann zu ein bisschen mehr und ich übernachtete dort einige Male. Zu Beginn fiel es mir nicht wirklich auf, aber mittlerweile weiß ich nicht mehr so recht. Komisch ist, dass ich immer da bin, wenn die Kinder bereits schlafen. Nun kann es daran liegen, dass er erst gegen 18.00 Uhr heim kommt, kochen muss, mit den Kindern spielen muss und etwas Zeit für sich benötigt. Aber auch wenn ich dann dort geschlafen habe, musste ich immer relativ früh wieder gehen, er hat mich zwar nie rausgeschmissen, aber eben gewisse Andeutungen gemacht. Mittlerweile frage ich mich, ob er eventuell nicht wollte, dass die Kinder mich sehen. Obwohl sie beim ersten Treffen eine kurze Zeit noch mit dabei waren.
Ende März waren wir schließlich gut 3 - 4x die Woche zusammen und ich dachte mir schon "es scheint als würden wir zum nächsten Level aufsteigen". Tja, dann kam aber einiges anders. Er rief mich an und meinte, dass ich jetzt erst mal eine Zeit lang nicht kommen könne, er aber nach wie vor für mich da ist, aber die Mutter der Kinder ist da und er fände es unhöflich, wenn ich dann die Nächte dort verbringen würde. Gut, alles klar. Natürlich tun sich da schon so manche Gedanken in einem auf. Er hatte mir aber davor bereits erzählt, dass sie getrennt leben und er eigentlich nichts mehr mit ihr zu tun haben will. Da sie in den USA war und es sehr ungewöhnlich ist, dass ein Soldat seine Kinder zu sich nimmt, hatte ich daran natürlich auch keine Zweifel, auch zur Zeit habe ich daran eigentlich keine Zweifel.
Seitdem kommt er nun immer zu mir, was natürlich kein Problem ist. Nachdem er nun 3 Wochen im Feld war kam er letzten Freitag wieder zurück und meldete sich direkt. Da sein Auto kaputt ist, holte ich ihn ab, vor seiner Haustüre. Wäre nun wirklich noch etwas mit der Mutter der Kinder, so hätte er möglicherweise versucht, mich dazu zu bekommen, ihn bei seinem Freund oder an der Straßenecke etc. abzuholen, auch dass er direkt nach seiner Rückkehr zu mir ist und hier übernachtet hat, bestätigt mir auch wieder, dass das Thema wohl wirklich gegessen ist. Zumal wir später auch darüber gesprochen haben und er mir wieder versicherte, dass da nichts mehr ist. Am Mittwoch dieser Woche rief er mich also wieder an und fragte, ob er vorbei kommen dürfte, da er es in dem gleichen Haus mit ihr nicht mehr aushalten würde und so ist er auch wieder hier gewesen.
Wie bereits gesagt glaube ich nicht, dass mit der Mama der Kiddies noch etwas aktuelles läuft und darum mache ich mir auch gar keine Sorgen. Natürlich habe ich auch entsprechende Nachforschungen angestellt (man will ja nicht komplett naiv sein) und alles stellte sich als Wahrheit heraus. Worin liegt nun also das Problem? Tja, mittlerweile ist es natürlich so, dass ich für ihn schon einiges mehr empfinde, als das natürlich zu Beginn so war. Ganz ehrlich gesagt, war es am Anfang einfach auch eine "Spaß- und Abwechslungssache". Mittlerweile aber laufen meine Gefühle eher in die Richtung, in der ich mehr möchte. Da ich nun nicht der offenste Typ und auch ein gebranntes Kind bin, wenn es um Abweisung geht, fällt es mir sehr schwer, dieses Thema anzusprechen.
Wir hatten letzte Woche eine kleine Diskussion darüber und er versicherte mir, dass ich, seitdem er mich kennt, die Einzige bin, mit der er sich trifft etc., was ich ihm auch wiederum gut glauben kann. Allerdings sagte er auch, dass die Mama die Kinder haben will und mit ihnen zurück in die Staaten geht und da er ab August wahrscheinlich in den Irak muss, wird er die Zeit dann nutzen, um alles zu machen, was er jetzt eben mit Kindern nicht konnte und solange ich nicht zu ihm sage, dass wir zusammen sind, er mir auch nicht versprechen kann, dass er nicht andere Frauen kennen lernen wird. In dem Moment habe ich gar nicht geschaltet, wäre natürlich die perfekte Gelegenheit gewesen um das alles anzusprechen, aber irgendwie hatte ich den Zug verpasst.
Nun frage ich mich aber mittlerweile, ob er überhaupt etwas Ernstes möchte? Wir sehen uns hauptsächlich abends, was unter der Woche natürlich nicht zu vermeiden ist, aber an den Wochenenden z. B. sehen wir uns so gut wie gar nicht mehr und tagsüber haben wir eigentlich noch nie etwas gemacht. Erst heute habe ich das so richtig realisiert, da ich ihn vorhin angerufen und gefragt habe, ob er etwas unternehmen möchte. Er ist nun auch nicht der Typ, der große Shoppingtouren oder Sightseeing betreibt und eher, wie ich, ein Homebody, aber mittlerweile scheint es mir doch etwas merkwürdig. Auch würde ich natürlich gerne ansprechen, dass ich mehr für ihn empfinde, traue mich aber einfach nicht. Was haltet ihr von der ganzen Geschichte? Wie würdet ihr handeln?
Ich finde, die ganze Sache hört sich wirklich etwas komisch an. Wie alt sind denn die Kinder? Besteht da keine Gefahr, dass sie mal nachts aufwachen? Dass mit der Mutter nichts mehr ist, glaube ich auch. Ich könnte mir allerdings vorstellen, dass dein Freund (ich nenn ihn jetzt mal so) versucht, Streit zu vermeiden. Je nachdem wie lange die Trennung von der Mutter der Kinder zurück liegt, wird eine neue Beziehung zu mehr oder weniger Streit oder zumindest einer angespannten Situation führen. Die Kinder würden der Mutter sicher von dir erzählen und dein Freund will diese Situation vermutlich vermeiden.
Hast du ihn denn schon mal direkt darauf angesprochen, wie das mit euch beiden weiter gehen soll? Das würde ich an deiner Stelle mal machen. Dann weißt du zumindest, mit was du rechnen kannst. Wenn er nur eine Affäre möchte, was im Moment leider danach aussieht, musst du versuchen, dich zurückzuziehen, wenn deine Gefühle zu stark werden.
Es ist ja immer schwierig, wenn die Eltern sich trennen und dann eine/n neue/n Partner/in finden. Vielleicht will er da nicht so weit gehen. Wie lange ist er denn schon von seiner Exfrau getrennt?
Die Geschichte hört sich genauso an wie die einer Freundin. Also zuerst ist es tatsächlich komisch, das jemand der bei der Army die Kinder zugesprochen bekommt und nach Deutschland stationiert wird, und die Frau ab und zu zu Besuch kommt. Mein Mann ist auch Soldat und war 2 Jahre in Amerika bei der Army als Austauschsoldat. Dort ist es im Grunde Gang und Gebe, dass die Soldatenfrauen in Amerika bleiben und arbeiten und der Mann nach Deutschland geht und nach 2- 3 Jahren wieder zurück. Zwischendurch mal ein längerer Auslandseinsatz und dann wieder zurück nach Amerika.
Ich selber könnte verstehen, wenn er für die kurze Zeit seinen Kindern keine neue Frau vorstellt. Das bringt die sicher durcheinander, gerade wenn die Mama auch noch präsent ist im Moment. Allerdings könnte er dann auch mal tagsüber was mit dir unternehmen, dass finde ich sehr komisch. Ich wäre auch misstrauisch oder würde versuchen nicht zu viele Gefühle mit rein zu bringen. Aber das ist leichter gesagt als getan.
Die Irakeinsätze sind bei den amerikanischen Soldaten ja auch nicht nur 3 Monate sondern eher 6 Monate und länger. Das ist schon eine lange Zeit wenn man nicht genau weiß woran man ist. Hat die Frau dich denn schon mal sehen dürfen und weiß sie von dir oder hält er dich geheim? Also ich bin auch ein gebranntes Kind in Bezug auf Soldaten und möchte dir natürlich keine Angst machen.
Die Kinder sind 7 und 2 Jahre alt und deswegen hatte ich mir auch nie große Gedanken gemacht, bin eben auch immer davon ausgegangen, dass er sie nicht verwirren möchte.
Seine Frau habe ich noch nicht gesehen oder so mich, allerdings hatte ich sie einmal am Telefon und es kam schon so rüber, als würde es sie überhaupt nicht interessieren, dass eine Frau nach ihrem Mann fragt, er hatte auch nichts erwähnt von wegen Stress o. ä.
Es ist eben eine total verzwickte Situation und ich weiß nicht wirklich, was ich wovon halten soll. Auf der einen Seite reagiert er sauer oder eher eifersüchtig, wenn ich ihm erzähle, dass mich irgend ein Kerl angequatscht hat, auf der anderen Seite kommt es mir dann aber doch wieder so vor, als wäre es ihm ganz recht, wie alles im Moment läuft.
Er hatte mir zwar zuvor erzählt, dass er auch schon viele schlechte Erfahrungen mit Frauen, insbesondere hier in Deutschland, gemacht hat und ich bisher die bin, mit der er am längsten in Kontakt steht, meinte aber auch (am gleichen Abend, als die Aussage kam, dass es ja mehr oder weniger an mir läge, wo wir mit unsere "Beziehung" sind), dass wir für immer Freunde sein werden, was ja nun auch wieder eher ein Rückschlag ist.
Das Problem liegt auch darin, dass ich schon etliche schlechte Erfahrungen gemacht habe und ein großes Problem habe, wenn es um Vertrauen geht. Du Softeis, weißt aus Erfahrung oder Erzählungen sicherlich mit am besten, dass die US-Soldaten wahre Lügenbarone sind und auch wenn ich im Großen und Ganzen ein gutes Gefühl bei ihm habe, so möchte ich meine Gefühle doch nicht komplett nackig darlegen, wenn dann doch nichts daraus wird, dafür bin ich im Moment einfach noch nicht bereit, aber leider werde ich darum wohl nicht rumkommen
Ich finde auch, dass das alles recht seltsam klingt. Aber es hört sich auch danach an, dass dein Soldat selbst nicht weiß, was er will. Vielleicht ist er im Moment hin und her gerissen, was er tun soll. Ich denke, dass da nur ein klärendes Gespräch helfen wird. Sonst wirst du weiterhin im Dunkeln tappen und nicht wissen, woran du bist. Also wirst du dir schon Herz fassen und ihn darauf ansprechen müssen.
Vielleicht ist er sich auch unsicher, da er nun in den Irak muss und nicht weiß, was dort sein wird. Außerdem weiß man ja auch nicht, wie lange er seine Kinder noch sieht, wenn die Mutter, die Beiden mit in die Staaten nehmen will. Er ist vielleicht ganz einfach, mit allem überfordert. Aber das wirst du eben nur erfahren, wenn du ihn mal darauf ansprichst. Frage ihn doch, ob er Gefühle für dich hat.
Ja, da werde ich wohl nicht drum rumkommen, ansonsten reden wir beide wohl für den Rest der Zeit darum vorbei und keiner kennt sich so richtig aus.
Es ist eben alles ein bisschen komisch und da weiß man auch nicht, ob man so "ins offene Messer" laufen möchte, man weiß ja nicht, was einen tatsächlich erwartet und dann bleibt natürlich immer auch noch die Angst vor der Zurückweisung, aber eine andere Lösung scheint es nicht zu geben, die richtige Antwort kann am Ende sowieso nur er mir geben.
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