Behinderte Katze pflegen

vom 17.05.2009, 22:17 Uhr

Hallo,
ich brauche hier einmal praktische Hilfe zur Entfernung von verfilzten Stellen im Fell einer normalen Wald-Wiesen Katze. Unser Kater, einer von vier Katzen die wir haben, ist sowohl physisch als auch mental sehr angeschlagen. Bereits bei der Geburt war er schwächlich und etwas seltsam, später bekam er von seinen Geschwistern immer die Mäuse die diese erjagt haben. Dann hatte er einen Unfall und hat seitdem hat er noch einen heftigeren Schuss weg.

Er hat einen Silberblick, sieht also höchstwahrscheinlich alles doppelt, hinkt ein bisschen und hört nicht wie eine normale Katze. Er ist langsam in der Reaktion; wenn man mit ihm spielen will, ist er zwar mit Feuereifer dabei, aber haut eben immer daneben. Auch den Fressnapf findet er irgendwann, nur eben nicht sofort und mit Leichtigkeit. Er ist ein sehr lieber Charakter mit viel menschlicher Anbindung der sowieso schon immer seine Extrawurst bekommt, sei es beim Essen oder bei Streicheleinheiten.

Jetzt ist es aber so weit, dass ihn seine Geschwister und Mutter nicht mehr putzen. Das haben sie bisher immer noch getan. Da er selbst wohl motorisch nur in der Lage ist, sich vorn zu putzen, haben sich auf seinem Hinterteil verfilzte Stellen gebildet, die auch mit Bürsten nicht mehr weg zu bekommen sind.

Ich habe von Persern gehört, dass diese dann geschoren werden. Ist das bei einer meist draußen lebenden, normalen Katze auch eine Option oder friert der Arme sich dann alles ab? Wir haben einige Stellen bereits so herausgeschnitten, aber es ziept anscheinend, wenn man diese Stellen berührt, denn er war wenig begeistert von der Prozedur. Wie gesagt sind diese Verfilzungen neu und die Überlegung war jetzt, in hintenrum einmal zu scheren (nicht ganz kahl rasieren) und ihn dann regelmässig jeden oder jeden zweiten Tag ordentlich zu bürsten, um das Verfilzen in Zukunft zu vermeiden. (Die Bürste liebt er sowieso.)

Tipps dazu? Erfahrungen mit geschorenen, draußen lebenden Katzen? Oder vielleicht auch mit behinderten Katzen wie Peter?

» Glaswandlerin » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »

Zuletzt geändert von Midgaardslang am 17.05.2009, 23:00, insgesamt 1-mal geändert. Zeige Beitragsversionen


Ich kenne das Scheren auch nur von völlig verfilzten Perser- oder anderen Langhaarkatzen. Bei unserem Tierarzt geht auch eine Dame von der Katzenhilfe ein und aus. Die hat öfters mal total verwahrloste Perser etc. dabei. Teilweise sind die komplett von oben bis untern ein Filzball, da hilft nur noch die Ganzkörperschur. Das wird dann beim Tierarzt in Narkose gemacht. Ich bezweifle, dass sich eine Katze das Scheren bei Bewusstsein gefallen lassen würde.

Du kannst es bei deinem Peter ja mal ausprobieren, ob er das mit sich machen lässt. Wenn das Rausschneiden der verfilzten Stellen aber schon ziept, wird das Scheren aber noch unangenehmer für ihn sein. Außerdem macht die Schermaschine ja Geräusche, was ihn vielleicht irritiert. Einen Versuch wäre es vielleicht wert, aber ich vermute, dass ihr da mit einer normalen Schere mehr Erfolg habt. Einer kann ihn ja vorne mit einer Bürste ablenken und der andere schneidet hinten die verfilzten Stellen raus.

Die Haut unter dem verfilzten Fell kann gereizt sein, weil da wenig Luft dran kommt. Deshalb ist euer Kater an den Stellen wahrscheinlich so empfindlich. Allerdings würde ich die Katze nicht nur fürs Scheren in Narkose legen lassen. Er scheint noch ziemlich jung zu sein, ist er schon kastriert? Wenn nicht, könntet ihr das in einem Aufwasch machen.

Geht er denn viel nachts raus? Wenn ja, würde ich noch ein paar Wochen mit dem Scherversuch warten. Aber eigentlich kannst du ihn einfach scheren. Ein bißchen Fell hat er ja noch und im Moment ist es ja nicht so besonders kalt. Da würde ich mir weniger Sorgen machen. Unser Hund musste mal wegen einer Ultraschalluntersuchung im Winter am Bauch geschoren werden und er hat es gut verkraftet.

Dass der Kater die Bürste mag, ist schon mal gut. Dann ist die Scheraktion ja eine einmalige Sache. Bekannten von uns ist vor Jahren eine langhaarige Katze zugelaufen (keine Ahnung, welche Rasse), die sich überhaupt nicht bürsten lässt. Deshalb werden ihr alle zwei Wochen die Filzknoten beim Streicheln rausgeschnitten, das lässt sie sich komischerweise problemlos gefallen. Das Tier sieht manchmal total zerrupft aus, aber es geht aufgrund der Bürstenphobie nicht anders.

Eine Katze wie deinen Peter habe ich noch nicht kennengelernt. Ich kenne nur behinderte Katzen, denen ein Bein fehlt oder ähnliches. Euer Kater scheint ja ein ganz besonderes Tier zu sein und ich kann mir gut vorstellen, dass ihr ihn ganz besonders lieb habt - die Sorgenkinder wachsen einem ja oft am meisten ans Herz. Ich hoffe, ihr kriegt das Filzproblem auch noch in den Griff.

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» Studia » Beiträge: 1182 » Talkpoints: 2,44 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


Hallo!

Wir haben eine Perser - Katze aus schlechter Haltung geholt, die geschoren werden musste. Allerdings musste sie komplette geschoren werden und nicht an nur ein paar Stellen. Sie hat dann auch gefroren und wir haben die Heizungen höher gestellt. Sie ist allerdings auch eine reine Wohnungskatze. Ich denke, dass es nicht viel ausmacht, wenn du die paar Stellen raus scherst, die verfilzt sind. Anders geht es ja auch nicht richtig. Da würde ich die Stellen lieber einmal raus scheren lassen.

Ich denke, dass die Katze dadurch auch nicht mehr frieren wird. s wird ja auch langsam immer wärmer. Im kalten Winter, würde ich das auch nicht machen lassen, aber ich denke, dass es so nicht viel ausmachen wird.

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» Nelchen » Beiträge: 32238 » Talkpoints: -0,25 » Auszeichnung für 32000 Beiträge



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