Selbst LED Lampen bauen

vom 23.06.2008, 14:44 Uhr

Ich wollt mal fragen, ob jemand schon mal selbst eine Lampe mit LEDs gebaut hat?

Ich würde das nämlich gerne machen, aber ich steh da vor so einigen bisher völlig ungelösten Fragen: Z.B. kostet eine einzelne LED in weiß gerade mal 30ct im Internet. Kauft man sich aber in Baumärkten auch weiße LEDs, dann zahlt man das bis zum zwanzigfachen. Gibts da rigendwelche Unterschiede?

Sollte man die LEDs in Reihe oder parallel schalten. Ich hab irgendiwe dunkel in Erinnerung, dass man sie parallel schalten sollte, aber ich weiß es nicht mehr so genau. Und dann wäre noch die Frage, ob jemand einen günstigen Anbieter weiß, der den passenden Trafo hat. Schon wegen der Gleichspannung. Vielleicht kann mir auch jemand genau sagen, was eine Konstantstromquelle für LEDs ist und ob man die direkt an die Steckdose anschließen kann.

Lieber wäre mir da aber eine Lösung mit Solarzellen und einer Batterie, vielleicht hat da ja auch jemand schon mal was ausprobiert. Eingebaut soll die Beleuchtung im Garten und auf dem Gartenweg. Und es soll halt ein wenig individueller sein als so eine normale Solarleuchte.

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» betty » Beiträge: 1460 » Talkpoints: 0,13 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



LEDs kann man meines Wissens nach nicht in die Steckdose stecken. Sie benötigen nur sehr wenig Strom und sind für Stromkreise mit geringer Spannung gedacht. Da sie in der Regel keine Verbraucher im Stromkreis sind, musst du auch unbedingt einen Wiederstand vor die LEDs schalten, damit sie nicht nur einmal kurz aufglühen und dann nie wieder hell werden.

Ich kenne mich mit dem Markt von LEDs nicht so wirklich aus, aber es gibt auf jeden Fall Qualitätsunterschiede. Die einfachen Leuchten sid nur sehr schwach. Damit lassen sich irgendwelche Kontrollleuchten oder eine Lampe am Schlüsselanhänger bauen, um einen Gartenweg zu beleuchten reichen sie sicherlich nicht! Es gibt auch sehr Lichtstarke LEDs, die für dein Projekt schon besser geeignet sind, aber die schlagen dann auch ordentlich ins Geld.

Ich würde als Stromquelle so einen 4.5V Block nehmen. Durch die freiliegenden Kontakte kannst du sehr gut verschiedene verbraucher anschließen. Das Ding lässt sich natürlich nicht aufladen, hält aber eine Weile, wenn man bedenkt, das die LEDs kaum Energie verbrauchen.

Eine Solarzelle und der benötigte Akku würden das Projekt schlagartig sehr verteuern. Wenn du wirklich eine Gartenlampe bauen willst, dann kauf dir doch so ein Billigding für 20€, nimm das auseinander und mach ein neues aus den Einzelteilen, so wie es dir gefällt :)

» Qselma » Beiträge: 46 » Talkpoints: 0,19 »


Die Idee mit dem Auseinanderbauen ist gar nicht so schlecht. Beim Bauhaus habe ich am Wochenende ein Set mit vier Solarlampen für nur 10 Euro gesehen, ich denke mal, dass man da nicht viel falsch machen kann. Danke, gute Idee...

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» betty » Beiträge: 1460 » Talkpoints: 0,13 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Also prinzipiell ist es gar nicht so schwer, seine eigene LED-Lampe zu bauen. Rein von der Elektronik her ist das super einfach. Aber man sollte trotzdem schon sein Physikwissen aus der 10ten Klasse mitbringen. ;-)

Zunächst einmal ist es wichtig zu erwähnen, dass man natürlich nie direkt an Netzspannung arbeitet. Das ist wirklich lebensgefährlich! Man kann aber mit einem normalen Steckernetzteil arbeiten, damit kann man mit einer ungefährlichen niedrigen Gleichspannung arbeiten. Hierbei sollte man möglichst darauf achten, ein stabilisiertes Steckernetzteil zu nutzen. Aber hierzu später mehr.

Es gibt verschiedene Möglichkeiten, eine LED-Lampe an eine Spannungsquelle anzuschließen. Die einfachste Methode ist ein Vorwiderstand. Hierbei muss man nur eine einfache Formel berechnen. Man braucht dazu zwei Daten: die Vorwärtsspannung der Leuchtdiode und der dabei fließende Strom. Diese Werte werden meist angegeben. Besser ist es natürlich, mit einer Kennlinie zu arbeiten, aber das ist für einfache Sachen nicht nötig.

Dann berechnet man den Widerstandswert mit folgender Formel:
R = Uv - Ud / Id

Uv ist die Versorgungsspannung, also die Spannung, die das Netzteil ausgibt. Ud ist die erwähnte Vorwärtsspannung und Id der Strom durch die Diode.

Jetzt sucht man einen Widerstand, der möglichst nahe an dem errechneten Wert liegt. Es ist nicht so wichtig, dass der Wert genau stimmt, im Zweifelsfall sollte man aber eher einen höheren Wert heraussuchen.

Dann gibt es ja noch die Konstantstromquelle. Hierbei muss man nichts berechnen, man muss nur eine Stromquelle heraussuchen, die zum Strom der Diode passt. Es gibt vielleicht auch Stromquellen, die man direkt an das Netz anschließen kann, weil sie schon ein Netzteil integriert haben, aber die Regel ist das nicht. Bei einer Konstantstromquelle kann man auch ein unstabilisiertes Netzteil nehmen.

Zum Thema Parallel/Reihenschaltung: LEDs schaltet man nie direkt parallel, da sie durch Bauteiltoleranzen geringfügig verschiedene Vorwärtsspannungen haben. Durch das exponentielle Verhalten von Dioden fließt in einer Diode dann möglicherweise wesentlich mehr Strom als in der anderen und wird dadurch beschädigt. Wenn man für jede LED einen eigenen Vorwiderstand einsetzt, kann man diese Schaltung auch Parallelschalten.

Eine Reihenschaltung ist eine bessere Variante. Dabei muss man darauf achten, dass die Versorgungsspanung höher als die Summe aller Vorwärtsspannungen plus einem zusätzlichen Spielraum für den Vorwiderstand oder die Konstantstromquelle liegt. Eine Konstanstromquelle braucht möglicherweise bis zu 3V, um korrekt arbeiten zu können, je nach Aufbau.

Man sollte aber auch beachten, dass die Spannung nicht viel zu hoch ist, da sonst sehr viel Leistung unnötig über der Konstantstromquelle oder dem Widerstand verbraten wird. Es gibt aber auch Konstantstromquellen, die nach einem Schaltreglerverfahren arbeiten. Bei diesen spielt die Spannung keine so große Rolle mehr, man sollte aber darauf achten, dass die maximal zugelassene Spannung nicht überschritten wird, weil das Gerät sonst beschädigt werden kann.

» Weasel_ » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »



Hallo,
auch bedenken sollte man, was man mit der Beleuchtung beabsichtigen möchte. Also eher ein Ambiente Licht, oder halt etwas ausleuchten/viel Licht. Für Ambiente licht eignen sich sehr viele Kleine LEDs besser, weil das Licht so gleichmäßiger wird, und nicht zu hell. Will man allerdings helles Licht haben, sollte man unbedingt High Power LEDs nehmen.

Das ist der stand der Technik, den die ganzen Hersteller aber noch nicht erkannt haben. Allerdings ist der Bau einer Leuchte mit Highpower LEDs etwas schwieriger, da sie gekühlt werden müssen, um sie an ihrer Leistungsgrenze betreiben zu können. Wenn du noch nicht so viel Erfahrung im Umgang mit Elektronik hast, würde ich dir raten, erst einmal viel zu lesen, und dich zu informieren, und dann erstmal klein anzufangen.

» Taxi » Beiträge: 154 » Talkpoints: 0,54 » Auszeichnung für 100 Beiträge


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