Selbstständig und Angestellter - was beachten?

vom 18.02.2009, 14:29 Uhr

Ich hab den Titel jetzt mal so gewählt, weil ich die genaue Bezeichnung leider nicht kenne.

Ich hab ein Angebot bekommen für eine Stelle, bei der ich allerdings beim Finanzamt so eine Steuernummer beantragen muss bzw. ein selbstständiges Gewerbe beantragen muss. Ich muss der Firma dann Rechnungen schreibe, um mein Gehalt zu bekommen. Was genau der Vorteil gegenüber einer Anstellung auf Minijobbasis ist, (außer natürlich, dass man die Grenze von 400 Euro überschreiten darf), ist mir eher weniger klar.

Wisst ihr, welche Angaben ich zu tragen hab? Umsatzsteuer?

Ich wüsste außerdem gerne, mit welchem Studentenlohn ich 'netto' letztendlich rechnen kann, wenn ich mit 23 Euro pro Stunde bezahlt werde.

Danke schonmal und liebe Grüße

» Sippschaft » Beiträge: 7575 » Talkpoints: 1,14 » Auszeichnung für 7000 Beiträge



Also das was du beschreibst ist eine selbständige Tätigkeit. D.h. du sollte eine Firma mit einer Gewissen Dienstleistung eröffnen. Da gibt es nun aber auch wieder Unterschiede. Es gibt z.B. die ein Kleingewerbe sind und diese werden anders besteuert, als Unternehmen, die größere Einnahmen haben.

Angenommen du bist ein Kleingewerbe, dann kannst du bei Finanzamt beantragen, dass du schon mal keine Mwst. auszeichen musst. In jedem Fall bezahlen musst du Umsatzsteuer und auch Einkommensteuer für dein Gehalt, als was du dir privat auszahlst. Wenn du nicht gerade einen zweiten Job hast, bei dem du bereits Versichert bist, oder das Amt dir noch Leistungen zahlt, weil du das nur Nebenberuflich machst, dann müsstest du dich auch selbst Krankenversichern und privat Rentenversichern. Rentenversicherung ist nicht Pflicht, nur bekommst du diese Zeit bei deinem späteren Anspruch nicht angerechnet.

Also pauschal lässt sich das schlecht sagen, was davon über bleibt, weil es abhängig ist, wie viele Einnahmen du zum Ende des Monats hast. Dafür kannst du als selbständige aber viele Ausgaben gegen rechnen. D.h. wenn du z.B. dein Auto fast nur noch gewerblich nutzt, dann kannst du die Rate, die Versicherung und die Benzinkosten abziehe. Büromaterial, evtl. Hotelübernachtungen etc. können alle von dem Umsatz abgezogen werden.

Ich weiß ja nicht was du machen willst und was du abliefern muss, aber bei 23 Euro Stundenlohn würde ich sagen, dass es sich nebenberuflich auf jeden Fall lohnt.

» Naffi » Beiträge: 948 » Talkpoints: -1,22 » Auszeichnung für 500 Beiträge


Wenn du nur für eine Firma arbeitest, fällt das möglicherweise in den Bereich Scheinselbstständigkeit. So etwas ist rechtlich immer heikel. Die Firma, in der du "angestellt" wirst macht das um Kosten zu drücken. So werden zum Beispiel Sozialabgaben gespart, weil du dich selbst um eine soziale Absicherung kümmern musst, wie es mein Vorredner ja schon beschrieben hat. Außerdem umgehen sie damit jegliche Art Kündigungsschutz. Du hast damit absolut keine Absicherung und das ist wirklich problematisch.

ich würde so etwas nicht machen. Eine Firma, die so etwas anbietet ist nicht seriös. Und wie gesagt, es kann dir zusätzlich noch rechtliche Probleme einhandeln. Erst wenn du mehrere "Kunden" hast bist du eigentlich wirklich selbstständig.

» Weasel_ » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »



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