Makabre Dienstleistung in Südafrika

Südafrikas Innenbehörde hat eine recht makaber anmutende Dienstleistung eingeführt - die Einwohner können seit Mitte März telefonisch, per SMS oder im Internet abfragen, ob sie offiziell noch als lebend oder bereits als tot registriert sind. Wer es nicht glaubt, der kann ja unter www.dha.gov.za den Schalter Check your Status bemühen.

Nötig ist das Ganze wohl deshalb weil durch Behördenchaos und Daten-Missbrauch der offiziell registrierte Status nicht immer dem tatsächlichen entspricht.

Was passiert nun mit denjenigen, die für tot erklärt sind, aber noch quicklebendig sind? Auf diese Menschen wartet ein Behörden-Marathon: neben dem Ausfüllen zahlreicher Anträge ist auch eine Bestätigung der Polizei nebst Fingerabdrücken nötig, um das Ableben prüfen zu lassen und möglichst schnell auch wieder offiziell unter den Lebenden zu weilen.

Da schimpfe noch mal jemand über die Bürokraten in Europa

Hallo an alle!

Also ich weiß echt nicht ob ich das lustig finden soll oder nicht. Es bringt mich zwar zum schmunzeln, aber man stelle sich mal vor das würde einem, hier in Deutschland, selber passieren.

MIr fällt grad kein konkreter Fall mehr ein, aber ich habe doch noch so wage ein paar Fälle im Hinterkopf wo ich sowas auch schonmal hier in den Medien mitbekommen habe. Für tit erklärte hatten dann unheimliche Mühen den Behörden zu erklären das man eben nicht tot sei. Hört sich aber so an als sei es in dem obrigen Land schon öfter vorgekommen. Von daher geht das dann da bestimmt auch wieder einen Tick schneller, als wenn einem das hier passiert

Hallo
Ich glaube die Südafrikanischen Behörden haben mit dieser Dienstleistung womöglich noch einen anderen Plan, den hier denke ich wohl noch keiner bemerkt hat. Ist euch denn nicht aufgefallen, das die Leute um als wieder lebend zu gelten ihre Fingerabdrücke bei der Polizei abgeben müssen. Mit den Fingerabdrücken kann die Polizei wiederrum Verbrecher ausfindig machen um diese zu verhaften.

Ich möchte zwar dies nicht der Südafrikanischen Regierung unterstellen, aber es wäre gut möglich dies zu machen. So viel wie ich weiß sind die Kriminalitätsraten in Südafrika auch ziemlich hoch, was dies noch befürworten würde.
Aber hoffen wir, dass es eines Tages nicht in Deutschland auch noch dazu kommt, das wir bei einer Hotline anrufen müssen um zu überprüfen ob wir noch als lebend gelten.

Hallo Nabilianer!

Ja, an das Thema Datenschutz und Kontrollstaat habe ich auch schon gedacht. Ist natürlich ein nicht unerheblicher Haken an der Sache. Gerade wenn man mal überlegt wieso sollte ein behördlich verstobener der noch am Leben ist sich mit seinen Fingerabdrücken als lebend ausweisen? Da der angeblich verstobene ja nicht tot ist gibt es ja keine vom Toten zum abgleichen.

So wie ich das im Eröffnungsthread verstanden habe geht es ja nicht um wirklich vorhandene Leichen die irrtümlich einer anderen Person zugeordnet wird, sondern um Behörden willkür.

Das macht keinen Sinnso und da drängt sich mir auch ganz stark der Verdacht auf das sich die Fingerabdrücke natürlich super zur Ausleuchtung der Einwöhner eignen. Der gläserne Einwohner scheint da tatsächlich somit geschaffen zu werden. Ganz soweit sind wir hier ja nocht nicht. Und das auch gut so. Aber was soll man als Betroffener in einem solchen Land machen? Schon krass, stimmt.

Hallo ihr,

ich finde das ganze eigentlich nicht schlecht. Klar es mag ein wenig makaber vorkommen, aber es hat auch Vorteile. Wie ihr schon gesagt habt, das mit den Fingerabdrücke lässt bestimmt einige Verbrecher ausfindig machen und auch in der Zukunft einen geringen Schutz davor zu bieten.

Das bietet eine gewisse Grundlage für eine funktionierende Regierung.

Ich persönlich finde es sehr makaber und es stellt dem südafrikanischen Behördenapparat kein gutes Zeugnis aus. Eigentlich ist es eher traurig.

Was machen aber die abertausend in Südafrika lebenenden Menschen, die keinen Zugang zu Inernet und Handys haben? Die vielleicht erst über ihr offizielles Ableben erfahren, wenn sie etwas von den Behörden benötigen?

Abgesehen davon, dass ich auch einen konkreten Fall in Österreich kenne, der zustande kam, weil keiner genau geschaut hat und auc h die Geburtsdaten nicht überprüft worden sind.

Hallo,

Also ich finde das nicht so makaber, andererseits bin ich in solcherlei Sachen sowieso nicht so empfindlich. Der Tod ist für mich kein Tabuthema.

Was ich kritisch finde, ist, was hier auch schon genannt wurde: Die Möglichkeit, dass die Fingerabdrücke für nicht ganz akzeptable Zwecke missbraucht werden könnten. Ich möchte dem Staat nun auch nichts unterstellen, aber ich würde soetwas wohl so gut wie jedem Staat zutrauen. Übrigens ist unserer in Sachen Überwachung ja auch ziemlich "fortgeschritten".

An sich fände ich es aber schon gut, wenn man bei einem System, wo es scheinbar häufig zu Fehlern kommt, bestimmte Dinge leicht nachprüfen kann. Dass die Fehler bestehen, ist schon schlimm. Aber wenn man da wenigstens etwas dagegen tun kann, dann ist das schon wünschenswert.

Ich denke übrigens, dass, wenn soetwas in Deutschland vorkäme, es schwieriger wäre, das überhaupt zu erfahren. Und der Aufwand, den Status ändern zu lassen, dürfte auch enorm sein, dort wie hier. Vorkommen kann es hier auch gut, denn beim Einwohnermeldeamt werden Menschen auch per Hand als "verstorben" eingetragen. Wenn ja jemand ein falsches Häkchen macht oder aber beim falschen Namen den Status ändert, dann haben wir hier auch Tote, die angeblich noch leben, und Lebende, die als tot gelten. Passieren kann das wirklich überall.