Wahl-O-Mat jetzt auch zur Europawahl online
Mittlerweile gibt es wieder den Wahl-O-Maten, passend zur Europawahl unter der Adresse wahl-o-mat.de. Diese Internetseite wird von der Bundeszentrale für politische Bildung betrieben und ermöglicht es, sich verschiedene Thesen und politische Zukunftsperspektiven, dieses mal 38 Stück, anzuschauen und zu bewerten. Am Ende kann man dann noch entscheiden, welche der Thesen nicht oder besonders gewichtet werden soll, wenn einem eine Sache zum Beispiel sehr am Herzen liegt.
Danach kann man 8 Parteien auswählen und deren Parteiprogramm mit der eigenen Meinung zu bestimmten Themen vergleichen. Die Parteien wurden im Vorfeld selbst um Stellungnahme zu den politischen Thesen gebeten.
Der Wahlomat soll wie in den vergangenen Jahren bei der politischen Entscheidungshilfe für oder gegen eine Partei anhand von Fakten helfen. Nutzt ihr diese Möglichkeit und nehmt ihr das Ergebnis ernst?
Ich habe den Wahl-O-Mat vor einigen Tagen ausprobiert, weil ich die Idee sehr gut finde. Das Ergebnis (FDP und Die Linke zusammen auf dem ersten Platz) kann man zwar nicht ganz ernst nehmen, aber allein die Möglichkeit, die verschiedenen Wahlprogramme der einzelnen Parteien zu vergleichen, ist praktisch.
Letztendlich soll der Wahl-O-Mat einem ja auch nicht die Entscheidung abnehmen, sondern eher das politische Interesse, besonders bei jüngeren Menschen, fördern. Das gelingt meiner Meinung nach auch gut, ich habe mich jedenfalls nach dem Test noch lange mit den einzelnen Thesen beschäftigt und die ganzen Argumente, die die Parteien dafür oder dagegen anbringen (werden ganz am Ende angezeigt), durchgelesen. Auf jeden Fall eine interessante und sehr zu empfehlende Seite!
Ich halte den Wahl-O-Mat für zu allgemein. Einige Thesen lassen sich nicht mit ja, neutral oder nein beantworten, sodass das Ergebnis doch sehr ungenau ist. Außerdem gibt der Wahl-O-Mat nur das Programm wieder und kein Profil der Partei. So würde ich bei einer Europawahl trotz einiger Übereinstimmungen nie die Linke wählen, da diese eher Contra-EU ist.
Als Anhaltspunkt, wenn man gar keine Ahnung hat, lässt sich der Wahl-O-Mat sicherlich gebrauchen, nicht aber, wenn es um die konkrete Wahl seiner Partei geht. Denn zu dieser Entscheidung sollten deutlich mehr Faktoren berücksichtigt werden, wie etwa die Grundsätze der Parteien etc.
Ich finde den Wahl-O-Mat schon ein hilfreiches Hilfsmittel für Leute, die sich mit Politik nicht wirklich beschäftigen wollen. Schließlich ist es sehr aufwendig, sich mit den einzelnen Wahlprogrammen der Parteien zu beschäftigen. Klar, die meisten politisch interessierten Leute haben "ihre" Partei, die sie wählen. Wenn man aber eher darauf achten möchte, wofür die Parteien stehen, ist es eigentlich schon wichtig, dass man sich damit etwas beschäftigt.
Andererseits ist natürlich nicht gesagt, dass sich die Parteien auch an ihr Wahlversprechen hält. In Vergangenheit war das ja sogar eher eine Seltenheit. Aber man kann so zumindest eine grobe Richtung ausmachen.
Ich sehe es wie vanilla87 - Wahlhilfe ja, Wahlentscheidung: nein. Unter´m Strich aber immer ein guter Anreiz, sich vielleicht doch mal mit Parteien, die einem bisher nicht im Blickfeld waren mal ernsthafter zu beschäftigen und seine Entscheidung dahingehend zu überdenken.
Ja, der Wahl-O-Mat - immer recht witzig, wenn man dort mal abseits der eigenen Blindheit für "seine" Partei immer wieder auf Schnittpunkte mit anderen aufmerksam wird, die sonst tabu sind, auch wenn er meine politische Ausrichtung richtig gedeutet hat, wenn auch nur haarscharf vor einer anderen, für mich unwählbaren Partei .
Na für mich als Wahlprogrammleser steht sowieso schon fest, "was gewählt wird" und ich denke für die meisten anderen ebenso. Ein eingefleischter Linksparteiwähler würde nie die CDU wählen oder ein FDP Wähler die SPD nur weil sie auf einmal per Wahl-O-Mat feststellen müssen, dass "ihre" Partei gar nicht so sehr ihre Meinung widerspiegelt, dazu ist man viel zu sehr von seiner eigenen, unfehlbaren politischen Meinung überzeugt .
Dazu kommt, dass man keinen echten programmatischen Schwerpunkt bestimmten kann - was nützt es mir, wenn der Wahl-O-Mat aufgrund einer hohen Schnittmenge an Punkten eine Partei ausspuckt die mir aufgrund anderer programmatischer Schwerpunkte zu denen ich klar nein sage ein Dorn im Auge ist? Dazu kommt, dass bei bestimmten Antworten auch das Ergebnis zwischen allen 5 großen Parteien sehr eng beieinander liegt, man kann also auch ein Patt provozieren .
mich hat geschrieben:So würde ich bei einer Europawahl trotz einiger Übereinstimmungen nie die Linke wählen, da diese eher Contra-EU ist.
Seit wann denn das? Die Linke ist schon für die EU und gegen Kleinstaaterei, nur nicht für die jetzige Form der EU - schließlich predigen sie ständig von der Kanzel den länderübergreifenden Zusammenschluss .
Weasel_ hat geschrieben:Andererseits ist natürlich nicht gesagt, dass sich die Parteien auch an ihr Wahlversprechen hält.
Das ewige Stammtischblabla! Logischerweise hängt die Wahrscheinlichkeit ein Wahlversprechen einzulösen davon ab, wieviel Stimmgewalt eine Partei hat, siehe B´90 / Grüne und SPD - denn seit wann darf der Juniorpartner Forderungen kommentarlos durchdrücken? Um eine Partei wirklich objektiv daran zu messen wie stark sie sich nach der Wahl danach richtet was sie vor der Wahl versprochen hat, bräuchte sie mindestens 50 % bzw. teilweise sogar 2/3 aller Sitze.
Das ist kein Stammtischgebabbel sondern schlicht und einfach eine Feststellung. Ich habe nicht gesagt, dass alle Politiker böse sind und Lügner sind oder? Ich bin auch nicht näher auf die Umstände eingegangen. Natürlich kann eine Partei mit 10% ihre Wahlversprechen nicht erfüllen. Und natürlich muss eine regierende Partei, wenn sie nicht die absolute Mehrheit hat, ebenfalls Kompromisse machen.
Also mach dich nicht verrückt, hier hat niemand auf Stammtischniveau diskutiert. Also fang auch bitte damit nicht an.
Ich finde, das der Wahlomat eine ganz gute Idee ist, sich mehr mit Politik zu beschäftigen. Denn er gewährt einem einen ganz guten Eindruck in die Parteiprogramme. Vor allem kann man so sehr gut die einzelnen Parteien vergleichen, was ansonsten sehr schwer wäre.
Andererseits sollte man sich auch nicht nur auf das Ergebnis verlassen, sondern sich auch noch anders erkundigen, da das Programm, wie schon gesagt, nichts über die Ideologien aussagt und auch nichts über die Kandidaten.
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