Rauchen - Akupunktur soll beim Aufhören helfen

Ich selbst rauche nicht, doch mein Vater raucht schon seit ca. 10 Jahren. Ich habe oft versucht ihn von den verschiedensten Methoden zu überzeugen, denn er sagt immer er kann aufhören wenn er will, natürlich ist das gelogen das weiß ich. Immer wenn ich ihm sage er soll doch einfach aufhören, wenn er es doch so kann sagt er: "Nein, jetzt noch nicht.". Doch mir geht das Gequalme langsam wirklich auf die Nerven, die Gründe zähle ich hier jetzt mal nicht auf, denn ich glaube dass sie jeder kennt. So nun bin ich neulich beim surfen im Internet auf einer Seite von chinesischen Heilpraktikern gelandet. Dort wird beschrieben, dass einem das Aufhören durch Akupunktur erleichtert werden kann.

Also die chinesische Medizin sagt, dass der Ganze Körper von einem Netz aus Energieströmen durchzogen ist, das "Qi". Durch gezielte Nadelstiche in bestimmte Energiepunkte, welche für die Lunge, den Magen und die Psyche zuständig sind soll der Entzug erleichtert werden. Das soll funktionieren, da die Akupunktur beruhigt und die Entzugserscheinungen mindert. Zusätzlich soll der Wille gestärkt werden, indem die Ausschüttung des Glückshormons Endorphin, welches ausgeschüttet wird wenn man raucht, gemindert wird. Dadurch soll das Rauchverlangen verringert werden.

Ich bin jedoch eher skeptisch, da ich normalerweise nicht an solchen Hokus-Spokus glaube. Deshalb würde ich gerne wissen ob schon jemand Erfahrungen mit der Nikotinentwöhnungs-Akupunktur gemacht hat.

Das größte Problem ist der eigene Wille hierbei. Die Akkupunktur kann nur eine zusätzliche Hilfe dazu sein. Es kommt auch auf die körperliche Abhängigkeit des Betreffenden an. Hat man beispielsweise ca. 20 Zigaretten täglich geraucht oder hat man beispielsweise 60 Zigaretten am Tag geraucht. Das sind entscheidende Punkte die man unbedingt bei einer Entwöhnung mit in Betracht ziehen sollte.

Ich würde hierzu den Hausarzt konsultieren und mit ihm die Akkupunktur als Behandlungsmethode analysieren. Er kann dann am besten mit einschätzen, wie es dabei mit den Erfolgsaussichten steht. Natürlich gibt es keine Garantie, ob diese Methode wirklich beim Interessenten anspricht. Es kann auch vorkommen, dass der Vater nur seinen Zigarettenkonsum erheblich reduziert.

Hallo Nano,

ich stimme Karlchen zu: der Wille muss da sein, ansonsten funktioniert keine Methode, mit dem Rauchen aufzuhören.

Ich habe es vor ein paar Jahren auch mit Akupunktur versucht, aber ich hatte eigentlich nicht den festen Willen aufzuhören. Es hat also nicht geklappt. Dann habe ich Nikotinpflaster versucht, damit war ich erfolgreich, weil dem Körper nach und nach immer weniger Nikotin zugeführt wurde.

Mein Bruder hat es dann vor kurzer Zeit mit Akupunktur versucht, er war wild entschlossen aufzuhören, weil eine Belohnung winkte. Er hat es geschafft, die Akupunktur hat ihn unterstützt dabei und er ist bis heute nicht rückfällig geworden. Es sind immerhin 8 Wochen vergangen seitdem.

Also erstmal wirst du wenig Erfolg haben, wenn du deinen Vater zu irgendwas zwingst. Und dein Vater ist sicherlich alt genug, um eigene Entscheidungen treffen zu können.

Zur Akkupunktur. Ich bin da auch mal drauf gestossen und hatte mich dann interessehalber mal nach Möglichkeiten an meinem Wohnort kundig gemacht. Da stiess ich auf eine Praxis die das macht. Kostenpunkt war da was um die 400 Euro. Später habe ich das meinem Vater mal erzählt und der stöhnte bei dem Betrag. Ich sagte dann nur, wenns hilft, rechne mal aus, was du an Zigarettengeld sparst. Da fand er das dann doch noch günstig.

Auf alle Fälle wurde diese Praxis nebenberuflich unter Anderem von einer Ärztin betrieben die mich eh in Behandlung hatte über eine Instution. Die sprach ich dann auch direkt an, das ich ja gerne mit dem Rauchen aufhören würde. Da sei ich bei ihr doch sicherlich an der richtigen Adresse und grinste am Telefon vor mich hin. Ergebnis war, das sie das eben auch in der Institution in der sie arbeitet ambulant anbieten würde und ich das quasi auf Krankenschein mitbekommen würde. Akkupunktur kann gerade auch im Rahmen der Psychiatrie vielfältig eingesetzt werden. Unter anderem halt auch gegen Panikstörungen und ähnlichem. Ich dachte mir, ausprobieren kannst du das mal.

Ich bin dann auch zum ersten Termin hin. Einen Aufklärungsbogen habe ich vorher auch bekommen. Die Ärztin erzählte dann noch allgemein was und fing dann an. Ich war so ziemlich die Letzte die an der Reihe war, mit dem Setzen der Nadeln. Ich habe generell zeitweise ein Problem damit, wenn mich jemand anfässt. Und genau das wurde dann zum Problem. Ich brachte es nicht fertig still zu sitzen. Naja irgendwann klappte es irgendwie.

Im Hintergrund lief irgendwelche Entspannungsmusik. Die empfand ich selbst nur als grausam und meine innerliche Anspannung stieg. Und ich war dann auch froh, als wir die Nadeln endlich entfernen durften. Ich war dann recht lange Zeit stationär in einem Krankenhaus und konnte die Termin nicht mehr wahrnehmen. Die Ärztin verliess dann in der Zeit meines Krankenhausaufenthaltes auch die Ambulanz. Und ich bin danach zur ambulanten Behandlung wo anders hin.

In dem Krankenhaus in dem ich stationär ( und mittlerweile auch ambulant) betreut werde, wurde zeitweise wieder Akkupunktur im Bereich Psychiatrie angeboten. Vorallem bei Suchterkrankungen. In dem Fall konnte man freiwillig daran teilnehmen, wenn man zum Entzug dort war. Das war bei mir nicht gegeben. Und ich war der Ärztin gegenüber auch nicht unbedingt gut genug eingestellt, das ich mich hätte berühren lassen.

Ein Freund von mir nahm allerdings im Rahmen eines Alkoholentzugs an der Akkupunktur teil. Das machte er auch zeitweise während er nicht stationär behandelt wurde. Er sagt, ihm hätte es geholfen gegen den Saufdruck. Un da die Ärztin nicht mehr dort arbeitet, die Nachfolgerin auch nicht, steht das Projekt Akkupunktur in dem Haus erstmal still. Man soll wohl dabei sein, jemand zu finden, der das übernimmt.