Warum bellt (m)ein Hund wenn es klingelt?
Hallo in die Runde!
Meine Frage steht eigentlich schon im Titel! Warum bellt (m)ein Hund wenn es klingelt?
Diese Frage stelle ich mir schon eine Weile um meinem Hund und uns vielleicht ein bißchen helfen zu können. Oder aber um es zumindest einfach mal zu verstehen damit ich es akzeptieren kann.
Unser Hund Neo, 1 1/4 Jahre alter Mischlingshund, bellt und spielt total verrückt wenn es an der Tür klingelt (komischerweise aber nicht immer- hauptsächlich dann wenn ich mit den Kindern alleine bin, ohne meinen Mann). Das kenne ich von unserer Dobermannhündin überhaupt nicht. Er bellt so lange und läuft hin und her bis man geöffnet hat. Sobald man geöffnet hat interssiert er sich dann kaum noch für das was danach passiert. Das heißt er läuft zwar zur Tür, hört oder schaut ggf. wer da kommt, beruhigt sich dann recht schnell wieder. (je nachdem wer vor der Tür steht). Kann es sein dass er uns beschützen will? Vorallem eben weil es ja meistens vorkommt wenn wir alleine sind?
Manchmal ist es ja praktisch, zum Beispiel wenn ich staubsauge und die Klingel nicht höre, aber meistens nervt einfach. An der Sprechanlage kann ich kaum ein Wort verstehen wenn er mir in die Ohren bellt und für die Nachbarn ist es sicher auch nicht das Wahre wenn es mehrmals am Tag bellt wie verrückt. Habt ihr eine Idee?
Ist der Hund eher ein Mami oder ein Papi Hund? Wenn dein Hund sehr auf deinen Mann fixiert ist kann es durchaus sein das er bereits erkannt hat das sein Rundelführer gerade abwesend ist und er selber jetzt die Verantwortung übernehmen muss. Hunde sind nichts anderes als Wölfe und somit Rundeltiere. Auch Menschen zählen für den Hund dazu.
Der Hund möchte nur Wissen wer es wagt sein Gebiet zu betretten. Sobald der Hund dann aber merkt, dass von der Person keine Gefahr ausgeht kann es durchaus sein das er vollkommen das Interesse verliert.
Wir haben das gleiche hier. Unserer großer geht ab wie "Schmitz-Katze" wenn es an der Tür klingelt. Sobald die Personen unser Haus betretten wird es ganz lieb und geht wieder weil es weiß, "keine Gefahr".
Hallo!
Es ist doch ganz normal, dass dein Hund bellt, wenn es an der Tür klingelt. Er hat eben einen Beschützerinstinkt und scheint ein guter Wachhund zu sein. Es ist ja sozusagen sein Job, zu melden, wenn er etwas verdächtiges hört. Durch das bellen, zeigt er ja nur an, dass jemand geklingelt hat.
Mein Hund bellt auch, wenn es an der Tür geklingelt hat. Allerdings macht er das erst, seit wir umgezogen sind und er durch die Fenster sehen kann, dass jemand kommt. Er ist durch den Umzug ein wirklich guter Wachhund geworden. Er bellt dann sogar, wenn jemand nur etwas in den Briefkasten wirft. Der Job eines Hundes ist ja, sein Rudel zu warnen und zu beschützen. Daher wird dein Hund bellen, wenn es an der Tür klingelt. Ich finde das nur richtig und würde auch nicht versuchen, ihm das abzugewöhnen. Dein Mann ist für den Hund sicher der Rudelchef und wenn dieser aus dem Haus ist, meint dein Hund vielleicht, dass er noch mehr auf euch aufpassen muss.
Vielen Dank ihr beiden!
Ich will es ihm auch nicht unbedingt abgewöhnen. Ich möchte es einfach nur besser verstehen- auch wenn es hin und wieder doch nervig sein kann.
Unsere Dobermannhündin hat es früher überhaupt nicht interessiert und sie hat auch nicht gebellt wenn es geklingelt hat.
Aufgefallen ist mir, wie schon gesagt, dass es vermehrt vorkommt wenn mein Mann nicht da ist. Einen starken Beschützerinstinkt hat unser kleiner aber schon.
Du darfst natürlich nicht vergessen das du hier einen noch sehr sehr jungen Rüden hast. Eine Hündin wird kaum dein Haus beschützen. Sie hat dafür andere Instinkte. Wie gesagt schau dir am besten einmal einen Dokumentar Film über Wölfe an. Hier kannst du deutlich erkennen was ich versuche dir zu vermitteln und welche Gedankengänge dein Hund hat.
Hallo nochmal!
Ich habe gerade in einem anderen Beitrag von dir, gelesen, dass es sich bei Neo um einen Hütehund - Mischling handelt. Da hast du ja eigentlich schon die Antwort, für sein Verhalten. Hütehunde sind dafür bekannt, dass sie ihre Familie ( Rudel ) zusammenhalten und auch beschützen. Bei manchen Hütehunden kommt es ja auch vor, dass sie niemanden an Frauchen oder Herrchen heran lassen. Oft werden diese auch bei Spaziergängen, von dem Hund, immer wieder umkreist und eben richtig zusammengehalten.
Sicherlich, ist jeder Hund recht wachsam. Aber bei Hütehunden ist es ja noch ein viel ausgeprägteres Verhalten. Sie wurden ja dazu gezüchtet, dass sie zum Beispiel auch Schafherden zusammenhalten.
Mein Hund bellt auch immer sobald es klingelt, weil er einfach weiss: Jetzt passiert was, es steht jemand vor seinem Revier. Also fängt er an zu Bellen. Etwas anderes kann er ja auch garnicht machen. Ich denke mal bei deinem Hund ist es genauso. Es passiert was und zusätzlich steigt der Beschützerinstikt auf, dass evtl. etwas Fremdes ins Revier eindringen will und somit will er die Familie beschützen. Hat irgendwie was schönes, aber auf die Jahre wird es nervig.
Ich hab eine ganz gute Methode im Kopf, die vom Sinn her logisch klingt um das Bellen abzugewöhnen, vorrausgesetzt ihr wollt es eurem Hund doch irgendwann mal abgewöhnen. Auf die Dauer kann das Bellen doch nervig werden. Allerdings ist natürlich Ausdauer und Nerven gefragt und auch kleine Erfolge sind Erfolge und ein Schritt in die richtige Richtung.
Vielleicht klappt diese Methode auch bei dir:
Wichtig ist, dass du eine Person benötigst, die klingelt und zusätzlich eine kleine Dose (Tupperdöschen oder so), gefüllt mit harten Leckerlies z.B. Frolic oder den Lieblingsleckerlies. Hauptsache sie klappern in der Dose. Das ist dein Werkzeug. Setz dich nun mit deinem Hund hin und halte die volle Tupperdose mit den Leckerlies bereit.
Vorerst musst du deinen Hund auf die Dose "trainieren". Soll heissen, dein Hund soll lernen, dass wenn die Dose klappert, es etwas Leckeres gibt. Das geht eigentlich ganz einfach. Nimm dir die Dose, klapper damit und automatisch wird dein Hund gucken, was du da hast (bedenke du sitzt neben ihm). Das ist schonmal der erste Lernerfolg. Sobald er guckt, gib ihm (anfangs gerne ein wenig mehr) Leckerlies aus der Dose. Mach das am besten ein paar mal am Tag, immer mal so zwischendurch. Anfangs ist es halt nur wichtig, dass du das so 2-3 mal machst, wenn ihr nebeneinander sitzt, bis du merkst, dass es "Klick" bei deinem Hund gemacht hat und er kapiert hat, worum es geht. Aber das dürfte schnell gehen. Dann mach ruhig eine Pause und bau die nächsten "Dosenklapperer" in den Alltag ein. Lass deinen Hund ruhig abgelenkt sein und klapper dann wieder mit der Dose. Reagiert er (allein gucken reicht schon) belohn ihn mit Stimme und Leckerlie. Irgendwann wird er automatisch zu dir kommen, sobald er das Geräusch hört.
Nun geht es ans Eingemachte. Bitte die Hilfsperson irgendwann nach ihrem Ermessen zu klingeln. Und dann lass deinen Hund auch bitte erstmal (wahrscheinlich) zur Tür rennen und bellen. Das ist wichtig! Zumal du ja eh nicht weisst, wann geklingelt wird. Sobald dein Hund ein paar mal gebellt hat, klapper mit der Dose und achte auf die Reaktion. Auch hier heisst es wieder in kleinen Schritten arbeiten. Viel Loben, viel auf kleine Reaktionen (Ohr drehen, kurz in deine Richtung gucken, evtl. sogar schon aufhören zu bellen) achten und auch dementsprechend loben.
Anfangs wird dein Hund sicher nicht immer reagieren, wenn du mit der Dose klapperst, aber die Übung macht den Meister Stück für Stück ruf auch den Namen deines Hundes dazu, so dass er die Verbindung zwischen Leckerlies und rufen auch versteht.
Es wird sicher eine kleine Weile dauern, bis das Bellen ganz abgestellt ist, aber es lohnt sich! Mit viel Liebe und Geduld ist es machbar und natürlich lassen sich auch andere Sachen so spielerisch erlernen.
piranha hat geschrieben:Eine Hündin wird kaum dein Haus beschützen.
Wer behauptet denn sowas? Mädels sind grantiger und meiner Meinung nach die besseren Wachhunde.
Ich hab eine Schäferhündin und für mich ist es nicht klar, dass das Bewachen und Beschützen ihre Aufgabe ist. Ich als Rudelführer passe auf und bestimme wer das Grundstück betreten darf - nicht sie. Wenn jemand wie zBsp der Postbote ans Haus rankommt und ich sitzen bleiben, hat sie erst Recht keinen Theater zu machen.
Mag sein, dass du es ganz ok findest aber wenn ihr in einer Mietwohnung lebt, würd ich dieses Verhalten ganz schnell abstellen. Egal ob es nun um ein Melden oder Beschützergekläffe geht. Was machst du wenn er das weiter ausweitet und auch draußen Leute anbellt, wenn du alleine mit ihm unterwegs bist? Mach ihm klar, dass du nicht von ihm beschützt werden musst. Wenn er deinen Mann schon als Nr 1 akzeptiert hat, solltest du dich an die 2. Stelle einreihen.
Als meine Hündin eingezogen ist hab ich es mit einem "Nein" unterbunden. Sie wurde eine Weile noch nervös wenn draußen etwas los gewesen ist und hat geguckt wie ich reagiere aber je mehr Vertrauen aufgebaut wurde umso mehr hat sich das gelegt. Jetzt weiß sie wo ihr Platz ist und döst lieber entspannt weiter. Ich denke mal das ist für einen Hund auch viel schöner als ständig auf der Lauer sein zu müssen.
Da muss ich Sonty zustimmen: mein Hund muss nicht mich beschützen, sondern ich ihn. Schließlich bin ich der Rudelführer. Das heißt, ich bestimme, wann gebellt wird. Mein Hund hat auch schon gebellt, wenn jemand Fremdes durchs Treppenhaus lief. Das kann er auch gerne machen. Aber wenn ich "nein" sage, hört er sofort auf. Wenn der Rudelführer meint, dass keine Gefahr besteht, sollte der Hund sofort darauf vertrauen. Wenn jeder Wolf im Rudel macht, was er will, kann das nicht gut gehen.
Da dein Hund dieses Verhalten nur zeigt, wenn dein Mann nicht da ist, heißt das mit Sicherheit, dass er euch beschützen will. Allerdings heißt es auch, dass er an zweiter Stelle im Rudel steht und den Alphaplatz einnimmt, sobald dein Mann weg ist. Dagegen solltest du unbedingt etwas unternehmen. Wenn er denkt, er muss euch beschützen, kann das schnell zu unangenehmen Zwischenfällen führen. Da euer Hund gerade im "Rüpelalter" ist, nehme ich an, dass er einfach mal austesten will, wer bei euch der Boss ist, und es ziemlich leicht sein wird, ihm klarzumachen, dass das dein Mann und du seid.
Ich finde, dass es kein normales Verhalten ist, wenn ein Hund wie verrückt bellt, sobald es klingelt. Es führt nicht nur in Mietwohnungen zu Problemen, sondern würde mich persönlich extrem nerven. Und der letzte in der Rangordnung, der Hund, sollte dem Rudelführer nicht auf die Nerven gehen, und ihn trotz aller Hütehundgene schon garnicht als seine persönliche Schafherde sehen.
Der Sinn eines Wachhunds ist meiner Meinung nach, das Haus zu beschützen, wenn er allein ist oder die Besitzer schlafen (nach dem Wecken sollten sie aber das Kommando übernehmen). Außerdem sollte ein Hund seine Menschen natürlich auch beschützen, aber nur falls sie sich wirklich in Gefahr befinden und seine Hilfe brauchen.
Bei manchen Hütehunden kommt es ja auch vor, dass sie niemanden an Frauchen oder Herrchen heran lassen. Oft werden diese auch bei Spaziergängen, von dem Hund, immer wieder umkreist und eben richtig zusammengehalten.
Soweit ich weiß, wäre so ein Verhalten ein sicheres Zeichen dafür, dass hier der Hund Herr im Haus ist.
Vielen lieben Dank,
in den letzten Posts sind für mich einige sehr gute Ansätze dabei und ich werde versuchen konsequent mehr mit Neo zu "arbeiten".
Leider ist es sehr gut möglich dass er sich in der Rangfolge inzwischen über mir sieht. Ich war bis vor 4 Monaten ca. 6 Monate lang ziemlich bewegungsunfähig da ich aufgrund einer, zu dem Zeitpunkt, ungeplanten Risikoschwangerschaft fast ausschließlich liegen musste. Uns das eben gerade in seiner Haupterziehungszeit. Wir arbeiten zwar dran, allerdings wird es sicher noch eine Zeit dauern bis wir das wieder gerade gebogen haben. Komischerweise "hängt" die Situation hauptsächlich zu Hause.
Das mit der Klapperbox und den Leckerlies habe ich bereits ein paar mal gelesen und werde versuchen ob dieser Weg bei Neo funktionieren könnte. Ein konsequenter Versuch ist es auf jeden Fall wert.
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