Spicken in der Schule - Lehrer zu unaufmerksam?

vom 29.04.2009, 13:21 Uhr

Bei uns war das Spicken je nach Lehrer unterschiedlich leicht. Wir hatten in der 7. & 8. Klasse einen Mathe-Lehrer, der während der Arbeiten raus gegangen ist und sich dann seine Jacke geholt hat, weil ihm zu kalt war! Und selbst wenn er im Raum war, ging er zwar rum, aber er hat nichts mitbekommen. Wir haben teilweise unsere Hefte ausgetauscht und gegenseitig korrigiert und verbessert.

Und in Französisch war bei uns bei Diktaten immer sehr beliebt, den Text (den wir vorher kannten) einfach zu kopieren und im Diktat einfach 1 zu 1 abzuschreiben. Unser Lehrer hatte uns meistens sogar die genaue Zeilenangabe für unser Diktat angegeben.

Ich denke, dass die Lehrer einfach ein bisschen darauf achten müssen, so war es bei unserer Englischlehrerin und später im Mathe-LK gar nicht möglich, zu spicken, weil die Lehrer da ein Auge drauf hatten und alle Möglichkeiten unterbunden haben.

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» pepsi-light » Beiträge: 6018 » Talkpoints: 2,14 » Auszeichnung für 6000 Beiträge



Also ich bin momentan in der Ausbildung zum Verwaltungsfachangestellten und wir werden nahezu dazu gedrängt in der Schule zu spicken, da es einfach nicht möglich ist bei einer so komplexen Themenmasse die in einer Klausur vorkommt nicht irgendwelche Hilfsmittel zu benutzen. Selbst unsere Lehrer meinen, dass wir uns halt nicht erwischen lassen sollen.

Man muss dazu sagen, dass wir bei manchen Themen nur eine Arbeit pro Fach schreiben und somit allein mit dieser Note und der Mitarbeit die Themennote und somit auch die Zeugnisnote entschieden wird. Da ist man natürlich unter einem ganz anderen Leistungsdruck. Ich stehe jetzt kurz vor der Abschlussprüfung und die Dozenten geben uns richtige Tipps wie wir es schaffen, dass während der Prüfung kein Pfusch Versuch auffällt.

Nicht das ich mich beschweren würde, aber das ist schon ziemlich krass.

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» jAy2802 » Beiträge: 52 » Talkpoints: 55,31 »


Ich nehme mal an, dass jeder in deiner Schulzeit schonmal gespickt hat und ich wurde zB nochnie erwischt, man darf es halt nicht auffällig machen.

An meiner Schule gibt es Lehrer die alles durchsuchen vom Taschenrechner übers Brillenetoui bis hin zu Getränkeflaschen, anderen Lehrern ist es aber sichtlich egal ob Leute spicken oder nicht. Aber neulich gab es erst wieder eine sechs für eine Mitschülerin, wobei bei dieser Arbeit wirklich 80% der Klasse gespickt haben, da musste ja eigentlich jemand erwischt werden.

Naja spicken gehört zum Leben wie die Luft die wir einatmen.

» Taylor123 » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »

Zuletzt geändert von Midgaardslang am 10.05.2009, 12:32, insgesamt 1-mal geändert. Zeige Beitragsversionen


Das ist ganz unterschiedlich. Es gibt Lehrer, die laufen ständig herum, da würde ich Spicken, was ich sowieso für überflüssig halte, wenn man richtig lernt, erst gar nicht probieren. Lieber einmal eine nicht ganz so gute Note in Kauf nehmen, anstatt einer 6!

Dann gibt es natürlich noch die unachtsamen Lehrer. Meine Informatik-Lehrerin war so ein Fall. Sie saß so gut wie immer vorne und schaute auf die Schüler. Trotzdem konnte ich mich leise mit meinem Nachbarn über die Lösungen unterhalten, da es sie anscheinend nicht störte. Trotzdem muss ich sagen, dass sie eine sehr gute Lehrerin war. Manchmal hat sie bei Aufgaben sogar aus Versehen die Lösungen verraten.

Man muss halt immer sehen, was möglich ist und was nicht. Ich möchte hier auch niemanden zum Spicken anregen und gebe deshalb auch keine Tipps ab.

Ich hab immer gesagt, bevor ich mich zehn Minuten für einen Spicker hinsetze, lerne ich lieber und gehe kein Risiko ein ;).

» tomtom241 » Beiträge: 220 » Talkpoints: 0,33 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Es ist wirklich von Lehrer zu Lehrer unterschiedlich. Wir hatten mal einen, der uns immer wieder sagte, dass er auf unsere Fairness vertraue und saß meistens vorne am Pult und korrigierte die Arbeiten von anderen Klassen. Seine Augen waren also die komplette Zeit nur auf das Blatt gerichtet. Trennwände mussten wir bei ihm auch nie aufstellen. Natürlich missbrauchte einfach jeder von uns das Vertrauen des Lehrers und es wurde wild durch den Raum geschwätzt und die Hefter unter dem Tisch hervorgeholt. Das alles interessierte den Lehrer nie, er kündigte jeden bevorstehenden Test an, fragte uns sogar nach einem Tag, an dem es uns recht sei. Es war schon etwas übertrieben unaufmerksam von ihm und man brauchte sich dann nicht wundern, dass 90% der Klasse volle Punktzahl hatten und die schlechteste Note eine 3 war.

Ich habe sonst eigentlich grundsätzlich bei jeder Arbeit gespickt oder mich mit meinem Nachbarn unterhalten, es sei denn ich habe wirklich hervorragend gelernt und konnte einfach alles auswendig hinschreiben. Ich saß immer ganz vorne an der Wand, also im letzten Eck und der Lehrer stand meistens im Gang zwischen den beiden vordersten Reihen. Dazu kam noch, dass ja zwischen jedem Platz eine Trennwand aufgestellt wurde, die als Spickbremse galt. Für mich war sie allerdings eine Spickhilfe, den hinter ihr konnte man sich immer gut verstecken, wenn man mal einen langsamen Blick zum Nachbarn gewagt hat oder mit diesem geflüstert hat. Der Lehrer hat durch die Spickerbremse nie meinen Kopf gesehen und dachte deswegen immer ich würde über dem Blatt versinken und schreiben. Ich wurde eigentlich nie erwischt außer einmal. Aber dort bekam ich dann auch nur eine Verwarnung und nicht kleine eine 6. Spickzettel habe ich mir allerdings nie geschrieben, das war mir dann doch etwas zu gewagt.

Nun bin ich in der elften Klasse Fachoberschule. Hier erlaube ich es mir nicht mehr zu spicken, vor allem kommen jetzt auch nicht mehr solch einfache Fragestellungen wie früher: Nenne 3 Gründe für... Jetzt kommen da schon geistig anspruchsvollere Aufgaben, bei denen man sein Wissen nicht einfach nur auswendig gelernt niederschreiben, sondern im Unterricht verstanden haben und es dann in der Arbeit anwenden muss. Unser Klassenleiter sagte uns jedoch letztens auch: Man darf spicken, solange der Spicker so gut getarnt ist, dass ihn kein Lehrer findet und keine 6en verteilen muss :)

» iCandy » Beiträge: 1584 » Talkpoints: 0,00 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


Das war wirklich von Lehrer zu Lehrer unterschiedlich, wobei ich finde, das Spicken ab einer gewissen Klassenstufe zwecklos wird. Formeln muss ich mir nirgends notieren, weil ich in Naturwissenschaften eine Formelsammlung in die Klausur mitnehmen darf. Vokabeln aufzuschreiben ist auch nicht nötig, weil in den Klausuren Wörterbücher erlaubt sind und einfache Vokabeltests kaum noch geschrieben werden. Es kommt vielleicht ein Mal im Halbjahr vor. Und in Fächern wie Deutsch oder Philosophie ist spicken natürlich ohnehin völlig nutzlos.

Ich hatte das Spicken damals in Unter- und Mittelstufe ganz gut drauf und habe mir die Spickzettel immer in den Schlamper gesteckt. Wenn ich einen Blick drauf werfen wollte, habe ich so getan, als suche ich nach meinem Tintenkiller. Dadurch war es auch nicht auffällig, wenn ich in die Federtasche geschaut und darin gewühlt habe. Kein Lehrer hat mich je erwischt, egal wie streng er oder sie war.

Bei meiner ehemaligen Biolehrerin war es wirklich leicht, da hatten einige auch ihre gesamten Hefte unterm Tisch liegen während eines Tests und die Frau hat nichts dazu gesagt. Bei anderen war es schwerer, weil sie manchmal auch durch die Reihen gegangen sind. Ich glaube, dass viele Lehrer es einfach nicht sehen wollen, wenn gespickt wird. Durchs Spicken allein habe ich jedenfalls noch nie eine gute Note bekommen. Außerdem waren Lehrer auch mal jung und die werden wohl zum Großteil auch mal gespickt haben. Wahrscheinlich wird aus dem Grund das ein oder andere Auge mal zugedrückt. :wink:

» Cappuccino » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »


Ich denke nicht, dass die Lehrer so blöd sind und das mit dem Spicken nicht sehen. Ich habe schon oft gespickt und kenne verdammt viele Methoden, aber wenn der Lehrer es will, dann kriegt er das auch mit. So geheim kann man gar nicht spicken, dass der Lehrer das nicht merkt, wenn er denn aufmerksam ist.

Ich habe schon öfters gemerkt, dass Lehrer oft ein Auge zu drücken und es übersehen, vor allem wenn es die letzte Arbeit vor den Zeugnissen ist und der Schüler auf der Kippe steht. Manchmal sind die Lehrer da meiner Meinung nach ziemlich gutmütig und übersehen so etwas absichtlich.

Vielen Lehrern ist es wahrscheinlich einfach egal. Es kommt auch oft darauf an, ob der "spickende" Schüler gemocht wird oder nicht. Die Lehrer haben ja im Prinzip nichts davon, wenn sie schlechte Noten verteilen und für die Schüler ist es ja gut, wenn sie tolle Noten mit nach Hause bringen, auch wenn die am Ende unverdient sind. Ich kann das nicht ganz nachvollziehen, da die Schüler ja auch nichts davon haben, wenn sie nie lernen, daher sollte man nicht zu oft ein Auge zudrücken, das bringt ja auch nichts.

» Wunschkonzert » Beiträge: 7184 » Talkpoints: 42,56 » Auszeichnung für 7000 Beiträge



Zu meiner Schulzeit gab es auch Lehrer, die aufmerksamer waren und eben solche, die es nicht waren. Im Endeffekt haben aber auch diejenigen Lehrer, die nicht aufmerksam sind, mit ihrer vermutlichen Grundhaltung, dass sich das Spicken rächen wird, nicht ganz unrecht. Tatsächlich sehe ich es heute so, dass es dem Schüler deutlich mehr an Lerneffekt bringen dürfte, wenn er irgendwann feststellt, dass er sich mit dem ständigen Spicken selbst ein Ei gelegt hat, weil er das nicht vorhandene Wissen irgendwann nicht mehr mit einem Spickzettel relativieren kann oder ihm schon ein entsprechendes Grundwissen fehlt, das immer wieder erforderlich ist und insofern irgendwann ein entsprechend langer Spickzettel notwendig werden würde, um auf dieses Grundwissen überhaupt erst einmal zurückgreifen zu können.

Ich selbst habe erst ziemlich spät damit angefangen, mir solche Spickzettel anzufertigen und ich fand das auch hauptsächlich in Geschichte (wegen der vielen Namen und Jahreszahlen) sowie in den sprachlichen Fächern durchführbar. Allerdings fiel mir nach meinem ersten aufwendig hergestellten Spickzettel auf, dass ich ihn während der Klassenarbeit überhaupt nicht brauchte, weil ich alle Vokabeln, die ich mir notiert hatte, wohl durch das Aufschreiben so verinnerlicht habe, dass eine weitere Hilfestellung durch meinen Zettel nicht mehr nötig war. Diesen Effekt fand ich Klasse und ich war auch ganz froh darüber, dass mir das so deutlich aufgefallen ist. Ich habe mir also bei jeder Gelegenheit diese Spickzettel geschrieben, weil ich dadurch einfach deutlich besser lernen konnte als beispielsweise mit Hilfe von Karteikarten, was bei mir so gar nicht funktionieren wollte.

Erwischt worden bin ich dementsprechend auch nicht, und es gab auch nur ein einziges Mal, in dem ich wirklich einen Spickzettel benutzt habe. Allerdings habe ich mir den nicht selbst geschrieben, denn sonst hätte ich ihn nicht benötigt. Es handelte sich damals um ein Abfragen von Vokabeln in Französisch, als ich in diesem Fach noch alles andere als fit war. Ich war also nicht darauf vorbereitet, dass ich abgefragt werden könnte und wurde natürlich prompt aufgerufen. Während ich also in Richtung Tafel ging, wo ich mich hinter die eine umgeklappte Hälfte stellen sollte, um die Vokabeln, die erfragt waren, an die Tafel zu schreiben, steckte mir ein Mitschüler einen Spickzettel mit den letzten Vokabeln zu, die wir hätten lernen sollen. Mit diesem Zettel bewaffnet stand ich also seelenruhig hinter der Tafel und konnte auch jederzeit kontrollieren, ob der Lehrer in meiner Nähe war, um meinen Zettel dann gegebenenfalls verschwinden lassen zu können, was aber gar nicht notwendig war.

Man kann dem Lehrer hier vermutlich ebenfalls eine gewisse Form von Unaufmerksamkeit vorwerfen, allerdings haben wir das damals auch wirklich ausgefuchst angestellt. Wie gesagt: im Endeffekt hätte es sich an mir doch ohnehin entsprechend gerächt, wenn ich dieses abgefragte Wissen nicht irgendwann einmal in meinem Kopf gespeichert, also auch entsprechend gelernt hätte. Aus diesem Grund ist es meiner heutigen Ansicht nach wirklich nicht zwingend notwendig, dass der Lehrer jeden Versuch, mithilfe eines Spickzettels zu betrügen, aufdeckt. Klar ist das notwendig, um eine ungerechtfertigte gute Note und damit vielleicht sogar eine weitere Versetzung zu verhindern, aber sicherlich nicht bei jedem einzelnen Versuch, und ich denke, das kann eine einzelne Lehrkraft unter mehr als dreißig Schülern auch nicht wirklich leisten.

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» moin! » Beiträge: 7218 » Talkpoints: 22,73 » Auszeichnung für 7000 Beiträge


Ich habe zu meiner Zeit grundsätzlich irgendwas dabei gehabt und sei es nur als Gedächtnisstütze. Die beste Variante war eigentlich einen hingeschmierten Zettel offen auf den Tisch zu legen und im Zweifel zu sagen, das wären halt ein paar Notizen, die ich gerade eben als roten Faden gemacht hätte.

Allgemein habe ich Lehrer mit verschiedenen Einstellungen erlebt. Da gab es die Hardliner, die drohten Wörterbücher durch zu gucken und die sich anschlichen und unter den Tisch guckten. Da machte es fast Spaß die Leute auszutricksen. Dann gab es die, die nur ihre speziellen Lieblingsschüler überwachten, weil sie selbigen eins rein würgen wollten. Ich habe aber auch eine breite Fraktion erlebt, denen das Spicken eigentlich egal war. Da kamen teilweise offen Aussagen wie "muss man nicht wissen, nur man muss wissen, wo es steht". Bei denen musste man sich dann auch noch äußerst dämlich anstellen und die Lehrer in eine Situation drängen, bei der sie reagieren mussten, um das Gesicht zu wahren.

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» Bellikowski » Beiträge: 7700 » Talkpoints: 16,89 » Auszeichnung für 7000 Beiträge


Also diese Tipps á la Galileo finde ich persönlich auch völlig bescheuert und 99% von denen ist außerdem Schrott und nicht zu gebrauchen. Hinzu kommt, dass solche Beiträge die Schüler zum Spicken anspornen und ihnen vermitteln, dass das super cool ist. Da bin ich aber anderer Meinung.

Natürlich habe auch ich auch mal gespickt, aber das ist eigentlich schon wirklich eine Ausnahme. Du hast aber recht, viele Lehrer bei mir sitzen während einer Arbeit oder HÜ einfach vorne an ihrem Pult und beschäftigen sich irgendwie anders und merken gar nichts anderes mehr, wenn man zum Beispiel ein Blatt auf dem Tisch hat. Ich habe mal eine Kursarbeit im Leistungskurs geschrieben und der Lehrer saß nur vorne und hat andere Arbeiten kontrolliert. Zeitweise waren sogar 2 Schüler gleichzeitig auf der Toilette, welche sich so natürlich ohne weiteres perfekt austauschen konnte und der Lehrer hat es nicht gemerkt oder es war ihm egal, ich weiß es nicht. Dann habe ich aber auch Lehrer, welche im Unterricht irgendwie abwesend wirken, während Arbeiten dann aber extrem Aufmerksam sind und alles sofort erkennen.

Ich würde also nicht sagen, dass jeder Lehrer/in nichts mehr während einer Arbeit mitbekommt. Es gibt halt die Lehrer, bei denen man perfekt spicken kann, dann gibt es aber auch die Sorte von Lehrer, bei denen dies einfach unmöglich ist.

» Verdion1337 » Beiträge: 763 » Talkpoints: 7,05 » Auszeichnung für 500 Beiträge


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