Radsport, Doping - ist das überhaupt noch spannend?

vom 11.09.2008, 08:06 Uhr

Ich habe eigentlich schon immer gerne Radsport angesehen. Meisterschaften, Olympiade, Tour de France. Aber nachdem man ständig von Dopingfällen hört, habe ich langsam keinen Spaß mehr daran, mir das anzusehen.

Wie soll ich mit fiebern, wenn ich eigentlich ohnehin weiß, dass die Hälfte der Sportler unter Dopingeinfluss steht? Da ist doch keine Gerechtigkeit mehr in dem Sport, die Leistung und das Können sind zweitrangig. Wer die besseren Dopingmittel hat und unerkannt bleibt, wird erfolgreich. Wie schade um den früher so spannenden und mitreißenden Sport. Geht es euch ähnlich? Oder schaut ihr euch Radsport nach wie vor gerne an?

» Taipan » Beiträge: 127 » Talkpoints: 0,11 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Ich kann dir da voll und ganz zustimmen, dieses Doping ist schon echt schade. Denn Spaß macht das Anschauen von Radrennen oder anderen Großer Sportereignisse nicht mehr.

Aber man muss bedenken, dass es schon immer Doping gab. Zum Beispiel Jan Ullrich hat ja Doping genommen, wahrscheinlich auch bei seinem Toursieg. Ich finde es echt enttäuschend, dass er das nachgewiesene Doping nie zugegeben hat, denn soviel Kreuz sollte er wenigstens haben. Oder Lance Armstrong, wer glaubt denn bitte, dass er sich wirklich ohne irgendwelche illegalen Mittelchen so vom Krebs zum siebenmaligen Toursieger entwickelt hat. Man hat ja auch in eingefrorenen Blutproben Dopingmittel festgestellt, nur ist das ja schon verjährt.

Ich habe aber überhaupt das Gefühl. das die Amis die besten Mittel nehmen. Wie kann man sich sonst die Leistung eine Michale Phelps erklären? Bei den olympischen Spielen hat man aber zumindest bei den Deutschen Schwimmern gesehen, dass diese entweder keine oder die Falschen Mittel nehmen (mit Ausnahme von Britta Steffen). Inzwischen muss man sich ja leider bei jedem Sportlichen Erfolg fragen, ob der Sportler dies legal oder illegal geschafft hat.

Mir macht es wie schon gesagt keinen Spaß mehr Tour de France oder Olympische Spiele anzuschauen. Lediglich Fußball macht noch Spaß, denn da weiß ich nicht was Doping bringen soll, da es ja ein reiner Mannschaftsport ist (ich glaube überhaupt, das bei Mannschaftssport nie nur ein einzelner dopt)

» EdeGeyer » Beiträge: 13 » Talkpoints: 0,30 »


Ich muss euch da echt Recht geben. Und dass die öffentlich rechtlichen bei der letzten Tour endlich mal die Leitung gekappt haben, fand ich richtig! Immerhin haben die auch einen gewissen Bildungsauftrag. Und welche Message soll schon bei der Tour der France rüberkommen? "Mit den richtigen Mitteln kann es jeder schaffen". Und nun das Comeback von Epo Lance! Ich frage mich, ob ihm nicht bewusst ist, was der dem Radsport damit antut. Jeder redet seit Jahren von Neuanfang und nun kommt er zurück. Das ist doch genau das falsche Zeichen, oder? NIchts von Neuanfang!

Ich glaube der Radsport hat sich selbst kaput gemacht und wenn sie nicht wirklich was ändern, dann wird sich das auch in den nächsten Jahren nicht mehr ändern. Ich jedenfalls schalte bei Radsport mittlerweile um beziehungsweise ab!

» didaz » Beiträge: 134 » Talkpoints: -4,15 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Bis zum vorigen Jahr habe ich sehr gern Radsport im Fernsehen angeschaut. Bei der Tour de France saß ich immer vor der Röhre, aber auch bei Weltcup-Rennen oder dem Giro d´Italia. Eigentlich immer, wenn ich Zeit hatte und gerade Radsport lief. Als dann die Doping-Enthüllungen kein Ende nahmen, habe ich es nicht mehr angeschaut.

Nun hatte ich dieses Jahr bei der Tour die Hoffnung, dass alles besser wird, und sie mir wieder angeschaut und mitgefiebert. Als dann bekannt wurde, dass es immer noch Unverbesserliche gibt, habe ich für mich entschieden, mich nicht mehr länger durch diese Sportler betrügen zu lassen. Seitdem schaue ich mir überhaupt kein Radrennen mehr an, denn man kann sich nie sicher sein, dass dann hinterher beim Sieger nicht wieder etwas gefunden wird.

Der Radsport hat sich selbst zugrunde gerichtet und wird es schwer haben, das verlorene Vertrauen wieder zurückzugewinnen. Ich finde es richtig, dass ARD und ZDF nicht mehr live von der Tour de France berichten, denn die letzten Jahre haben gezeigt: Drohungen nützen nichts. Es war Zeit, endlich zu handeln.

» Estrella78 » Beiträge: 685 » Talkpoints: 1,13 » Auszeichnung für 500 Beiträge



Als Radsportfan treffen mich die Meldungen über immer neue Dopingfälle natürlich mitten ins Herz, ich finde es jedes Mal schade, wenn Männer, über deren Erfolge man sich einst gefreut hat, sich auf einmal als Betrüger entlarven.

Besonders hat es mich bei Stefan Schumacher getroffen, dessen Wohnort gar nicht so weit von meiner Heimat entfernt ist. Wie habe ich mit ihm mitfgefiebert, als er beim Giro d'Italia 2006 ins Rampenlicht fuhr, 2007 das Amstel Gold Race gewann und im selben Jahr bei der WM in meiner Heimatstadt Stuttgart um den Titel gegen Bettini kämpfte. Bei der Tour de France war mir der plötzliche Anstieg seiner Leistungen schon suspekt.

Auch von Davide Rebellin bin ich sehr enttäuscht, er ist so ein großartiger Rennfahrer und hätte es nicht nötig, mit verbotenen Substanzen nachzuhelfen. Aber mittlerweile frage ich mich echt, ob ein Rennfahrer ohne Doping so erfolgreich sein kann wie Rebellin.

Ganz besonders ärgere ich mich über Fahrer wie Valverde, die ohne Rücksicht auf ihre Sportart und auf deren Untergang in Ländern wie Deutschland oder Frankreich nur ihres eigenen Ruhmes wegen und aus
Geldgier eine so schöne Sportart kaputt machen.

Ich könnte die Liste der Fahrer, die mich enttäuscht haben oder auf die ich wütend bin, ewig fortführen, aber es würde zu nichts führen. Wer diesen Beitrag gelesen hat, hat vermutlich gemerkt, wie sehr mir der Radsport am Herzen liegt, und wie enttäuscht ich bin, dass er durch Doping zerstört wird. Dies ist vor allem für die radsportbegeisterten Jugendlichen und Kinder schade, die es schwer haben werden, ihren Eltern zu erklären, dass Radsport keine Sportart ist, in der jeder dopt.

» luki992 » Beiträge: 11 » Talkpoints: 0,05 »


Mir geht es genauso. Ich finde den Radsport eigentlich wirklich uninteressant. Nicht nur das Doping, auch dass es so sehr auf das Material ankommt, finde ich sehr schade.

Aber wenn man dann einen Bericht sieht, dass die Radprofis mit Pulsuhr schlafen, die sie bei zu niedrigen Puls wecken. Durch das Doping wird das Blut dann so dick, dass das Herz nachts Probleme bekommt, es noch richtig zu pumpen. Wenn also der Puls zu stark fällt, müssen sie aufstehen und sich bewegen (sprich durch die Hotelgänge rennen). Sonst würden sie schlicht und einfach an Herzversagen sterben. Sich so etwas für etwas Ruhm und Geld anzutun ist schon sehr erschreckend.

Das Problem ist halt, dass da so viel gedopt wird, dass kein ehrlicher Mensch mehr eine Chance hätte. Also dopen wahrscheinlich alle, die an der Spitze fahren. Und es wird immer Methoden geben, die man nicht direkt feststellen kann. Sehr schade, aber als Sport kann man das nicht mehr wirklich bezeichnen.

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