Freigängerkatze an Wohnungshaltung gewöhnen

Hallo!

Eine Bekannte muss umziehen und kann ihrer Katze dann keinen Freigang mehr gewähren, weil sie keine Wohnung bekommen hat, die für Freigängerkatzen geeignet war. Ich persönlich hätte dann länger gesucht, aber da kann man wohl nichts machen. Ist auch nicht das Thema.

Die Katze ist ca 1 1/2 Jahre alt und war ein Jahr lang reine Wohnungskatze. Das letzte halbe Jahr ist die Katze zur Freigängerin geworden und nun soll sie wieder zur Wohnungskatze werden. Die Katze wird nach dem Umzug einen kastrierten Kater als Artgenossen bekommen. Aber kann man eine Freigängerkatze wieder an die Wohnungshaltung gewönnen? Wie macht man das am besten?

Hallo Diamante!

Ich verstehe deine Freundin auch nicht wirklich und hätte an ihrer Stelle auch noch weiter nach einer Wohnung gesucht. Ich denke, dass es sehr schwer werden kann, die Katze wieder an die reine Wohnungshaltung zu gewöhnen. Meistens ist es ja so, dass die Katze immer raus möchte, so bald sie einmal den Duft, der Freiheit geschnuppert hat. Aber ich denke, dass man das auch nachvollziehen kann.

Es kommt sicher auf den Charakter der Katze drauf an. Wenn er eher ein ruhiges und ausgeglichenes Tier ist, kann es sicher klappen, dass sie sich wieder an die Wohnungshaltung gewöhnt. Es kann natürlich auch sein, dass die Katze ihren Unmut darüber dann an den Möbeln und der Wohnung auslässt. Bekannte von mir sind auch umgezogen und konnten die Katzen nicht mehr raus lassen. Die Katzen sind in der Wohnung fast durchgedreht und sind die Wände hoch gegangen. Sie haben die Tapeten zerkratzt und sehr viel zerstört.

Deine Bekannte kann es ja mal versuchen und vielleicht lenkt es ihre Katze ja ab, wenn sie einen neuen Partner dazu bekommen. Dann können sich die beiden ja miteinander beschäftigen und die Katze merkt die Umstellung vielleicht nicht all zu sehr. Vielleicht kann deine Freundin der Katze auch einen großen Kratzbaum in die Wohnung stellen, an dem die Katze gut klettern kann. Wirkliche Methoden gibt es nicht, um die Katze wieder an die Wohnungshaltung zu gewöhnen. Vielleicht kann man auch als letzte Lösung noch etwas mit homöopathischen Mitteln arbeiten.

Ich denke auch, dass es ziemlich schwierig sein wird, die Katze wieder an eine Wohnungshaltung zu gewöhnen. Mag sein, dass der Kater sie erstmal ablenkt, aber zum größtenteil hängt es vom Temperament der Katze selbst ab.

Bekannte von uns haben sich vor Jahren einen zehn Wochen alten Kater von einem Bauernhof geholt und der ist fast ausgerastet in der Wohnung. Die ersten zwei Wochen war er wohl abgelenkt durch die schon vorhandene Katze. Danach wurde er immer aggressiver, machte Sachen kaputt und fing an, die Besitzer anzugreifen. Die Frau hat sich damals an meine Mutter gewandt und war kurz davor, den Kater abzugeben. Meine Mutter hat geraten, Freigang zu ermöglichen und die Besitzer haben es irgendwie geschafft (Katzenklappe am Kellerfenster und Irrlauf durch das halbe Haus, Absprache mit 10 anderen Mietern). Sie haben dem Kater einmal den Weg gezeigt und er war von einem auf den anderen Tag wie ausgewechselt und superlieb. Die alte Katze nutzt den Freigang seltener, aber auch ganz gerne.

Wenn die Katze sich nicht ans Leben im Haus gewöhnen kann, sollte deine Bekannte alles tun, um den Freilauf doch zu ermöglichen. Wenn es garnicht geht, sollte sie der Katze zuliebe darüber nachdenken, sie in gute Hände zu vermitteln. Unser Kater musste mal zwei Wochen wegen einer Verletzung im Haus bleiben. Er hat die ganze Nacht geschrien, uns gebissen und Theater gemacht. Wir hätten im das nie antun können, ihn im Haus zu halten.

Ich hoffe, die Katze deiner Bekannten ist eine Ruhige. Dann kann sie sich vielleicht an eine Wohnungshaltung gewöhnen.