Sammeln als Wertanlage und Geldanlage

vom 16.07.2007, 10:48 Uhr

Hallo

ich hab ein bisschen eine komische Frage... Sammeln als Wertanlage, das ist ja eigentlich, wie ich finde, gar keine so schlechte Idee, anstatt das Geld auf die Bank zu tragen.

Ich denke da im speziellen an (alte) Münzen und Briefmarken, oder auch alte Modellautos/Modellflugzeuge/Modellschiffe etc.

Was meint ihr, welche "Sammelleidenschaft" bringt am meisten Geld in ein paar Jahren/Jahrzehnten? Also mal abgesehen von Autos sammeln oder Immobilien sammeln....denn so viel Geld habe ich nicht übrig ;)

LG Bienchen

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» Bienchen29 » Beiträge: 173 » Talkpoints: -0,41 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Kommt wohl immer darauf an. Deine Sammlung ist am Schluss nämlich auch nur so viel Wert wie ein anderer bereit ist auszugeben. Und damit dieser Wert überhaupt ansteigt muss du wirklich über Jahrzehnte Geld hineinstecken ohne die Gewissheit zu haben dass es sich am Schluss rentiert.

Du könntest z.B. Zeitschriften sammeln. Mein Vater sammelt beispielsweise seit Jahrzehnten schon die Ausgaben von den Perry Rohdan Heftchen die jede Woche erscheinen. Auf die Dauer ist das natürlich schon einiges an Geld was man da rein steckt. Aber es sammelt es auch nur aus reinem Interesse und nicht um damit irgendwann Geld zu machen.

Ansonsten kannst du ja spaßeshalber von Zeit zu Zeit wenn es etwas ungewöhnliches gibt, z.B. eine besondere Münze (wie z.B. zur Euroumstellung die DMark Stücke aus Gold) oder bestimmte Sonderbriefmarken. Aber bis der Sammlerwert steigt sodass du eine gute Rendite erzielst dauert es sehr lange.

Sammeln sollte man weil es einem Spaß macht und nicht mit der Absicht Geld zu verdienen. Wenn man dann in 40 Jahren seine Sammlung evtl verkauft und einen satten Gewinn erzielt ist das ein schöner Nebeneffekt aber es sollte nicht das Ziel des Sammelns sein.

Denn ich glaube Schluss endlich kann man mit Geldanlagen die beste Rendite bekommen. Langfristig in Fonds oder ähnliches finanzieren. Oder Aktien von großen DAX Unternehmen kaufen. Tendenziell werden die ja sicher steigen aber eben nicht in den nächsten Monaten oder Jahren sondern dann wirklich innerhalb von Jahrzehnte.

» Jack R » Beiträge: 1229 » Talkpoints: 0,00 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


Es kommt immer auf das Gebiet drauf an - bei Briefmarken und Numismatik läßt sich bekanntermaßen noch am meisten rausholen, zudem ist es weniger platzintensiv als Modelle :).

Grundsätzlich gilt: Je seltener, je besser, egal was - von daher kannst Du fast alles mögliche Sammeln, Antiquitäten steigen auch meist im Wert und Du kannst damit noch dein Wohnzimmer ausstatten - natürlich nur die, die auch heute noch dem Geschmack der Zeit bzw. der Käufer entsprechen.

Bei Sammlungen ist ein komplettes, abgeschlossenes Themengebiet inkl. Besonderheiten auch meist extrem Wertsteigernd, Bsp.: Deutsches Reich oder DDR.

» Midgaardslang » Beiträge: 4131 » Talkpoints: -14,08 » Auszeichnung für 4000 Beiträge



Wie meine Vorredner schon gesagt haben, Du kannst wirklich alles sammeln 8) Denn wer weiß jetzt schon, was später mal wertvoll sein sollte? Bei Briefmarken oder Münzen mußt Du wirklich schon sehr viel Ahnung haben, um nicht auf die Nase zu fallen. Entweder kaufst Du total überteuert bei Händlern direkt ein und denkst, daß Du ein gutes Geschäft gemacht hast oder Du hast das Pech und bist auf einmal stolzer Besitzer gefälschter Stücke. Denn je wertvoller etwas ist, desto beliebter ist es diese Dinge zu fälschen. Besonders gut kann man das bei den Ü-Ei Figuren sehen! Sammeln sollte man wirklich nur aus Leidenschaft machen und nicht des Geldverdienens wegen.

» volkswirt » Beiträge: 133 » Talkpoints: 0,00 » Auszeichnung für 100 Beiträge



ich denke auch, dass man solche Sachen wie Briefmarken usw. eher aus Leidenschaft sammeln sollte! Denn was nützen einem irgendwann einmal wertvolle Briefmarken, wenn man sie nur sehr schwer für den Katalogpreis verkaufen kann! Ich sehe dass bei meinem Vater, der hat schon seit bestimmt 35 Jahren richtig professionell Briefmarken gesammelt, jetzt hat er aber dazu eigentlich schon seit ein paar Jahren keine richtige Lust mehr und möchte sie gerne verkaufen. Aber irgendwie findet sich niemand, der wirklich viel dafür bezahlen möchte! Also er würde die Briefmarken schon losbekommen, aber nur mit Verlust und nicht mit Gewinn!
Ähnlich wird es bestimmt mit vielen andern Sachen sein! Man muss dann halt irgendwann viel Glück haben um den richtigen Käufer zu finden!

LG angel777

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» angel777 » Beiträge: 420 » Talkpoints: -1,64 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Na es kommt auf das Sammelgebiet an - wenn dein Vater Marken hat, für die sich keiner interessiert oder die andere meinen, billiger zu bekommen (eBay), wird er sie auch nicht los. Die klassischen Gesetze des Marktes eben, Angebot und Nachfrage.

Wenn er eine "Blaue Mauritius" oder einen "Schwarzen Einser" hätte, würden ihm die auch aus den Händen gerissen, egal was er fordert - naja, Grenzwerte gibt es auch hier, aber die liegen eben sehr hoch. Deutsches Reich geht eigentlich auch immer gut weg (die Leute lieben wohl das Dämonische, Hitler & Hakenkreuz bildchen) - vor allem eine vollständige Sammlung mit Skurrilitäten.

» Midgaardslang » Beiträge: 4131 » Talkpoints: -14,08 » Auszeichnung für 4000 Beiträge


Hallo zusammen

ich sammle diese kleinen LKW Modelle - die sind zur Zeit, und ich hoffe/denke, das bleibt auch erstmal so, sehr beliebt - und kosten schon jetzt pro Stück ein kleines Vermögen, je nach Modell, versteht sich.

Ich schau immer, dass ich sie günstig kaufe, zum Beispiel über ein schlecht/falsch eingestelltes Ebayangebot. Da habe ich schon einige sehr günstige Käufe gemacht - würde ich die erworbenen Modelle jetzt verkaufen wollen, würde ich das sicherlich mit Gewinn tun können!

Gruß Dagobert

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» Dagobert » Beiträge: 54 » Talkpoints: -0,03 »



Das Sammeln an sich macht eigentlich zuviel Spaß um es nur als reine Geld- oder Wertanlage zu betrachten. Wer es aber gleichzeitig versteht Hobby und Geschäft in Einem zu vereinbaren der macht eigentlich nichts falsch. Auf jeden Fall sollte man sich vorher genau überlegen was man als Geldanlage sammeln will und man muss sich ausgiebig mit dem Thema befassen damit man nicht sein Geld umsonst versenkt hat denn über die Jahre verteilt verliert man oft den Überblick und man hat dann oft Unsummen für seine Neuerwerbungen ausgegeben ohne es zu merken. Ich schreibe mir neben dem Einstiegspreis auch immer den aktuellen Marktpreis auf und ich kann auch ganz genau sagen wieviel Geld ich dafür im Jahr ausgegeben habe.

Wichtig wäre auch zu wissen ob es überhaupt einen Markt zum späteren Verkauf dafür gibt. Ich denke da so an die vielen Münz- und Medaillensammler die oft jede Mark in ihre Sammlung gesteckt haben und wo die Erben diese Schätze dann beim Müntzhändler schätzen lassen, meistens ist es auch noch der selbe der sie auch verkauft hat, und dann erfahren müssen dass die Schätze höchstens zum Metallpreis aufgekauft werden.

Wenn du etwas als Wertanlage sammeln willst dann wirklich exklusive neuere Stücke in Originalverpackung oder Antiquitäten. Die sind natürlich jetzt schon extrem teuer und man kann sich normalerweise nicht sehr oft etwas davon kaufen und wenn dann sollte man absoluten Wert auf Authentizität und Unversehrtheit legen.

Die ganzen Sammlereditionen die einem mit schöner Regelmäßigkeit angeboten werden kannst du getrost vergessen. Egal ob es sich um Tassen, Miniaturschwerter, Biertrucks oder Fingerhüte handelt. Die Auflagen dafür sind meistens einfach zu groß und die Qualität ist bescheiden. Sicherlich gibt es Ausnahmen aber dafür muss man schon ein gewisses Fachwissen haben um das zu erkennen. Vor Jahren wurde mit großem Tamtam die Sammleredition über Zinnfiguren aus der napoleonischen Zeit beworben. Die Figuren sind schön bunt und nett anzuschauen, aber wer sie verkaufen will bekommt nur einen Bruchteil des damaligen Preises selbst wenn sie noch originalverpackt sind. Die Fußer kosteten damals so ungefähr dreizehn Euro, die Reiter achtzehn bis zwanzig Euro. Bei Ebay kann ich sie mit ein bischen Suchen und Geduld für 1,50 Euro beziehungsweise drei Euro das Stück bekommen. Wenn man sich dann so ausrechnet wieviel der Käufer damals dafür jede Woche ausgegeben hat kommt schon eine dicke Rechnung von einigen Tausend Euro zusammen. Es gab mehr als Einhundert Reiter und einhundertsechsundwanzig Fußsoldaten.

Briefmarken sind so ein Thema für sich, die Katalogpreise dafür kannst du getrost vergessen, noch nicht einmal als Anhaltspunkt sind sie zu gebrauchen. Sammlungen bekommst du supergünstig bei Ebay. Wenn du dich an bunten Marken erfreuen kannst ist das in Ordnung, als Wertanlage denke ich sind sie für einen Einsteiger der keine Ahnung von der Materie hat nicht unbedingt zu gebrauchen.

Wichtig ist auch sich vorher zu überlegen welcher Aufwand und welche Kosten entstehen um den Wert seiner Sammlung zu erhalten. Damit meine ich zum Beispiel den natürlichen Verfall durch Alterung und Lichteinstrahlung, den Befall durch Schädlinge, bestimmte klimatische Verhältnisse, regelmäßige Wartungen und so weiter. Auch ist bei einer umfangreichen Sammlung immer der Platzbedarf ein Problem, egal ob es sich um Gemälde, Uhren oder Biertrucks handelt. Auch an zusätzliche Versicherungen kommt ein richtiger Sammler irgendwann nicht mehr vorbei, ich habe gehört dass neben bestimmten kostspieligen Sicherungsmaßnahmen die Prämien dafür trotzdem noch recht üppig sein sollen.

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» hooker » Beiträge: 7217 » Talkpoints: 50,67 » Auszeichnung für 7000 Beiträge


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