Katze ein Rudeltier?

vom 23.04.2009, 22:31 Uhr

Hallo zusammen,

ich habe jetzt schon in einigen Beiträgen hier gelesen, dass man Katzen zu zweit halten sollte. Ich dachte eigentlich immer, dass alle Katzen (außer Löwen) Einzelgänger, also keine Rudeltiere sind. Dazu gehören doch auch unsere Hauskatzen, oder?

Unsere beiden Katzen (sind allerdings nicht zusammen aufgewachsen und haben sich erst mit 6 bzw. 8 Jahren kennengelernt) haben sich immer völlig ignoriert und sind sich sogar eher aus dem Weg gegangen. Mit den Nachbarskatzen lief das genauso oder es gab sogar Streitereien. Auch die Katzen, die ich sonst so kenne, beschäftigen sich nicht mehr viel mit anderen Katzen, sobald sie aus dem Welpenalter raus sind.

Bei reinen Wohnungskatzen verstehe ich vollkommen, dass sie schon aus Beschäftigungsgründen zu zweit gehalten werden sollen, weil es in einer Wohnung ja ziemlich langweilig für die Katze ist. Aber ist eine zweite Katze wirklich sinnvoll bei einem Freigänger? Braucht eine normale Katze mit Auslauf unbedingt einen Partner oder ist sie lieber allein?

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» Studia » Beiträge: 1182 » Talkpoints: 2,44 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Hallo Studia,

das ist mir auch neu, dass man Katzen nicht alleine halten sollte. Wir hatten schon immer Katzen als Haustiere, seit ich denken kann, und hatten bisher beide Fälle, mal nur eine, mal zwei. Mehr waren es aber nie. Momentan haben wir zwei, einen 5-jährigen, kastrierten Kater und eine knapp 3-jährige sterilisierte Katze.

Es hat eigentlich nicht lange gedauert, bis die beiden sich aneinander gewöhnt hatten, und mittlerweile kommen sie auch gut miteinander aus. Naja, mehr oder weniger, ums Fressen wird manchmal etwas gezankt ;)

Aber als wir nur den Kater hatten, hatte ich auch nicht den Eindruck, dass ihm was fehlen würde oder dass er 'feline Gesellschaft' bräuchte. Man muss dazusagen, dass unsere Katzen sich frei bewegen und relativ oft draussen sind, grade im Sommer kommt es vor, dass sie nur kurz zum Fressen und für ein paar Streicheleinheiten reinkommen und sich ansonsten nur im Garten oder auf den Wiesen hinter dem Haus aufhalten. (Wir haben das Glück, dass wir relativ abgelegen wohnen.)

Wie gesagt, ich kann mir nicht vorstellen, dass es nicht ratsam wäre, eine Katze alleine zu halten und habe mit unserem Kater auch nicht die entsprechende Erfahrung gemacht, allerdings habe ich auch noch keine Erfahrungen mit Wohnungskatzen.

Viele Grüße

» chris80 » Beiträge: 58 » Talkpoints: 43,61 »


Hallo!

Katzen fühlen sich wohler, wenn sie einen Artgenossen dabei haben. natürlich gibt es auch Ausnahmen, die lieber alleine gehalten werden wollen. Aber man hat ja auch nicht immer Zeit, sich mit der Katze zu beschäftigen und da ist ein Artgenosse gut, zum spielen und toben.

Ich habe zwei Katzen und muss sagen, dass sie nicht miteinander spielen. Mein Kater möchte zwar mit der Katze spielen, aber sie will das nicht und schreit und wehrt sich dann. Meine beiden Katzen sind sehr unterschiedlich, wahrscheinlich auch, weil es sich um zwei verschiedene Rasse handelt. Allerdings fängt meine Katze fürchterlich an zu schreien, wenn sie den Kater mal verloren hat. Daran sieht man, dass sie sich doch nicht gleichgültig sind.

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» Nelchen » Beiträge: 32238 » Talkpoints: -0,25 » Auszeichnung für 32000 Beiträge



Hallo!

Katzen SIND Rudeltiere. Katzen sind sehr soziale und sehr anhängliche Tiere. Sie putzen sich gegenseitig und sie schmusen miteinander. Sie unterhalten sich miteinander und spielen miteinander.

Kein Mensch kann einer Katze den Artgenossen ersetzen. Kein Mensch leckt der Katze das Fell. Kein Mensch kann die Sprache der Katze verstehen und sprechen und kein Mensch kann so mit einer Katze toben, wie es 2 Katzen miteinander machen. Auch, wenn man das Gefühl hat, dass Katzen sich aus dem Weg gehen. Dem ist nicht so. Katzen gehen sich oft nur dann aus dem Weg, wenn sie beobachtet werden oder sich beobachtet fühlen.

Wenn man eine Freigängerkatze hat, die wirklich rund um die Uhr draussen ist, dann ist es nicht nötig einen Artgenossen dabei zu holen, weil die Katze sich dann draussen den Artgenossen sucht. Aber dann darf man sie nachts nciht reinholen. Katzen sind nämlich dammerungs bis nachtaktiv und werden erst nachts richtig wach ums ich auch um den Artgenossen zu kümmern.

Man muss sich einfach vorstellen, dass es unter Menschen auch Einzelgänger gibt. Diese sind aber auch nciht völlig alleine. Sie gehen auch einkaufen und reden ab und zu mal mit jemanden und sie streiten sich auch schon mal. Sie schauen Fernsehen, wo Menschen drin sind und sie sehen ihre Nachbarn. Einer Katze, die im Haus gehalten wird wird nciht mal das gegönnt. Sie sieht keine anderen katzen. Sie hört keine anderen Katzen. Sie ist die ganze Zeit mit Lebenwesen zusammen, die mit einer Katze nicht das geringste gemeinsam haben. Nämlöich dem Mensch. Dieser gibt ihr zwar Futter, dieser kümmert sich um sie und streichelt sie, aber der Partner fehlt. Ein Mensch ist da, der zig mal größer ist als die Katze. Der sich nicht mit ihr auf dem Boden tollt und Mäuschen fängt. Der sich nicht mit ihr in die Ecke oder auf den Schrank setzt und ihr Fell putzt. Das wäre genauso, als ob man ein Leben lang einen Menschen in einen Elefantenkäfig einsperrt. Kein in den Arm nehmen mehr. Keine Küsse, keine Streicheleinheiten. Keine Ansprache und einfach Einsamkeit, obwohl man doch einen Elefantenpartner hat.

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» Diamante » Beiträge: 41749 » Talkpoints: -4,74 » Auszeichnung für 41000 Beiträge



Aber man hat ja auch nicht immer Zeit, sich mit der Katze zu beschäftigen und da ist ein Artgenosse gut, zum spielen und toben.

Da stimme ich dir bei Wohnungshaltung völlig zu, weil man eine Einzelkatze da ja ständig unterhalten müsste, um keine Langeweile aufkommen zu lassen. Ich frage mich aber, ob es Freigängern nicht sogar lieber ist, einzeln gehalten zu werden. Draußen haben sie ja Kontakt zu anderen Katzen und auch an Beschäftigung mangelt es dann nicht.

Ich habe mal ein bißchen im Internet gesucht und habe ein paar Seiten zum Thema gefunden (z.B. hier). Demnach scheint es ein Gerücht zu sein, dass Hauskatzen Einzelgänger sind. Einzelgänger wären ja Tiere, die selten Kontakt zu Artgenossen haben. Und Katzen sind ja durchaus in der Lage, dauerhaft mit Artgenossen zusammen zu leben. Sie scheinen also so zwischen Einzelgänger und Rudeltier zu liegen. Gibt es noch andere Raubtiere, die sich so verhalten, also die mit Artgenossen außerhalb der Paarungszeit soziale Kontakte haben, aber dennoch viele Aktivitäten wie z.B. Jagen allein machen?

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» Studia » Beiträge: 1182 » Talkpoints: 2,44 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


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