Nachbarschaftsärger – was tun?

vom 20.04.2009, 21:57 Uhr

Seit einigen Wochen habe ich mit meinen neuen, direkten Nachbarn (pro Etage zwei Wohnungen, die Mieter genau neben mir) richtigen Ärger.

Angefangen hat es damit, dass meine Waschmaschine kaputt ging und ich die alte entsorgt habe. Mein Waschmaschinenstellplatz im Keller war somit frei – wir haben einen Gemeinschaftsraum mit WaMa Anschlüssen und Strom, welche mit Aufschrift jeder Wohnung im Haus zugewiesen sind.

Drei Wochen hatte ich kein Waschmaschine, die neue wurde endlich geliefert – und im Keller traf mich dann der erste Schlag: Die neuen Mieter hatten ihre Waschmaschine an meine Anschlüsse gekoppelt. Sowohl Strom als auch Wasser wurde einfach von mir benutzt. Da ich sonst keinen Grund hatte, in den Waschkeller zu gehen, ist mir das nicht aufgefallen und es kann also sein, dass sie fast einen Monat auf meine Kosten fleißig gewaschen haben.

Natürlich habe ich sie zu Rede gestellt, allerdings wollten sie von nichts etwas wissen und behaupteten, dass sei wohl ein Missverständnis. Unserer Vermieterin habe ich eine Mail diesbezüglich geschrieben, sie ist dann in den Keller zum schauen, aber da waren die Anschlüsse wieder umgesteckt. Das hat mich arg geärgert!

Aber damit nicht genug. Seitdem werde ich permanent von diesen Mietern genervt. Sie sind ein junges Pärchen, beide Mitte 20. Unsere PKW-Stellplätze im Innenhof liegen genau nebeneinander. Links grenzt mein Stellplatz an die Wand, rechts ist der ihrige. Inzwischen fast täglich parken sie so auf der „Grenze“ (Farblich gekennzeichnet) zu meinem Parkplatz, dass ich keine Chance mehr habe, reinzukommen. Wir haben einen Innenhof mit U-Form, und der letzte Parkplatz (der meinige) ist sowieso schwer zu erreichen.

Auch Kleinigkeiten passieren: ich habe ein Türschild aus Ton, welches mir mal meine Großeltern geschenkt haben, mit meinem Nachnamen und ein paar Gravuren. Letzte Woche komme ich von der Arbeit heim, da ist das Schild einfach umgedreht. Runter gefallen sein kann es nicht, weil es dann garantiert kaputt wäre – und selbst rumgedreht geht auch nicht, da es an einem soliden Seil hängt und an einem Haken festgemacht ist. Das Schild kann nur ein Mensch rumdrehen.

Auch Kippen auf meinem Autodach und lauter so sinnloses Zeugs passiert. Wenn ich Dienst habe und Mülltonnen rausstellen muss (wir haben einen Plan, welche Partei wann dran ist) und also am Vorabend die Tonnen rausbringe, passiert es, dass am nächsten Morgen diese wieder in ihrem Verschlag stehen, als habe ich sie nie bewegt. Inzwischen gucke ich jeden Morgen um 5 Uhr bevor die Müllabfuhr kommt, ob die Tonnen noch draußen stehen. Sollte dies nämlich nicht der Fall sein, muss ich mich um die Entsorgung des Mülls kümmern.

Ich habe meine Vermieterin immer in Kenntnis gesetzt, aber wirkliches Interesse hat sie dem Ganzen nicht entgegen gebracht. Was ratet ihr mir, wie ich mich verhalten soll? Kindergarten ist nicht mein Fall, ich will nicht mit gleicher Niveaulosigkeit glänzen. Aussprachen versuche ich täglich, aber die scheitern leider kläglich. Dabei versuche ich es immer in einem netten und höflichen Ton.

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» Qn » Beiträge: 1539 » Talkpoints: 7,83 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Also deine neuen Nachbarn scheinen wohl noch mitten in der Pubertät zu stecken. Kleinigkeiten, wie Schild umdrehen und co sind ja noch tragbar, aber das mit der Waschmaschine und dem Parkplatz finde ich persönlich dann doch schon heftig. Genau so schlimm finde ich , das eure Vermieterin sich da nicht drum kümmert, denn eigentlich ist es ja auch in ihrem Sinne, das da im Haus Frieden herrscht.

Ich würde mich an deiner Stelle mal an ganz hoher Stelle beschweren und ggf auch über deine Vermieterin, weil sie ja nichts unternimmt. Ich denke das deine neuen Nachbarn einfach nur beleidigt sind, weil du sie wegen der Waschmaschinen Anschlüsse angesprochen hattest und sie dir nun jedesmal wo sie nur können eins auswischen möchten. Das kann natürlich auch noch viel weiter gehen und es nervt bestimmt tierisch.

Ich würde sehen, das du irgendwie alles schriftlich machst im Bezug auf Beschwerden und vielleicht kannst du ja auch Fotos machen. Das wäre z.B. bei dem Kellerproblem vorteilhaft für dich gewesen. Ich drücke dir ganz fest die Daumen, das sich der Kindergarten bald legt und du deine Ruhe hast im Haus.

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» EmskoppEL » Beiträge: 3423 » Talkpoints: 20,21 » Auszeichnung für 3000 Beiträge


Was meinst Du mit "an ganz hoher Stelle beschweren"? Ich schicke jedes Mal meiner Vermieterin eine Mail, wenn wieder etwas war, und sie schaut sich das auch meistens vor Ort an, sofern sie kann. Sie wohnt nicht mit hier im Haus. Das kann man ihr also schon mal nicht vorwerfen.

Wo anders beschweren kann ich mich ja nicht mehr als bei ihr - ihr gehört das gesamte Haus, also auch beide Wohnungen hier, um welche es miettechnisch geht.

Heute morgen lag übrigens meine im Keller aufgehangene Wäsche auf dem Boden - wir haben dort für die Allgemeinheit Wäscheleinen stehen, und da ich gestern Abend noch schnell Wäsche gemacht habe, hatte ich keine Lust, diese raus zu hängen (ist ja auch nicht sinnig, nachts). Eben war ich unten, um noch eine Maschine vor der Arbeit anzumachen, da lag meine gesamte Wäsche (gut, es waren "nur" Handtücher und Bettwäsche) auf dem Boden - und zwar verschmutzt!

Langsam wird mir das wirklich zu blöd, und ich kann ja mit diesem wahren Kindergarten auch nicht zur Polizei gehen. Die lachen doch, und machen können die doch auch nichts. Ausziehen will ich auf gar keinen Fall, die Wohnung hier ist mein "zu Hause", hier fühle ich mich wohl.

Ich werde mal schauen, ob ich irgendwas über meine Kanzlei und mit meinem Chef zusammen laufen lassen kann - das wird ja zumindest mal Eindruck schinden - aber ich befürchte eben, dass ich sonst hier schwer den Kürzeren ziehe.

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» Qn » Beiträge: 1539 » Talkpoints: 7,83 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Du solltest schauen, dass du für alle Vorfälle auch Zeugen hast und genau aufschreiben wann was passiert ist. Aber ohne Beweise ist da nicht viel zu machen.

Ich habe mal in einem Haus gewohnt, wo es auch drunter und drüber ging. Ich habe mich mit einer Nachbarin, die neu hinzu gekommen ist ziemlich gut befreundet. Bis ich meinen Mann kennenlernte. Da ich eine Fernbeziehung am Anfang führte, war sie auf einmal sehr eifersüchtig. Ich kam Sonntags mittags nach Hause und die Nachbarin und ich tranken Kaffee. Auf einmal stand sie auf und meinte, dass sie am Dachboden Geräusche gehört hat. Ich wohnte direkt unter dem Dach. Sie ging nachschauen und schrie auf einmal. Ich auch hoch und da war meine Wäsche, die ich Samstags noch aufgehängt habe total verbrannt. Die Plastikplane am Dach war weggeschmolzen. Aber zum Glück ist nicht mehr passiert.

Dann war ich ein verlängertes Wochenende bei meinem Mann und mitten in der Nacht bekam ich ein Anruf von der besagten Nachbarin und sie erzählte, dass grade die Feuerwehr da war, weil meine Wohnungstür gebrannt hat. Die Feuerwehr musste die Tür aufbrechen und der Schlüsseldienst hat dann ein neues Schloss eingebaut. Sie hätte den Schlüssel davon. Ich konnte aber nicht sofort losfahren und 250 km fahren und so sagte ich ihr, dass meine Mutter den Schlüssel holen kommt. Denn Vertrauen hatte ich zu der Person zu dem Zeitpunkt nicht mehr.

Es fehlten am Montag, als ich nach Hause kam einige belanglose Sachen. Aber ich konnte es ihr nicht beweisen. Der Polizei habe ich zwar Hinweise gegeben, aber die hat nichts gemacht, weil es nur ein "Bagatellschaden war. Lediglich die Etagentür war verbrannt. Und die besagte Frau konnte sehr gut schauspielern. Sie ist in Tränen ausgebrochen, als die Polizei Fragen stellte und behauptete, dass sie ja so Angst vor Feuer hat. Dass das eine glatte Lüge war habe ich auch der Polizei erzählt, denn sie verbrannte immer in einem Metallgefäß Briefe, die nicht so im Papiermüll wandern sollten.

Was ich damit sagen will ist, dass man alles beweisen muss, damit man was in der Hand hat. Aber die Beweise zu bekommen ist gar nicht so einfach. Diese Menschen sind nämlich schlau. Sie lassen sich nicht erwischen. Ich denke mal, dass dir nichts anderes übrig bleibt, als auszuziehen. Ich habe es auch gemacht. Denn mittlerweile hatte ich Angst um meine Kinder und um mich, dass noch mehr passiert. Komischerweise hat es, als ich dort ausgezogen bin keinen Vorfall mehr gegeben. Ich stehe noch im Kontakt mit einer anderen Nachbarin.

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» Diamante » Beiträge: 41749 » Talkpoints: -4,74 » Auszeichnung für 41000 Beiträge



Die meisten Sachen sehe ich leider nur "alleine" - so wie gestern Abend die Sache mit der Wäsche. Es war schon ziemlich spät und ich konnte dann auch nicht eine andere Nachbarin nochmal wecken, um sie zu bitten, sich den "Schaden" anzusehen.

Die Parkplatz-Sache bekommen grundsätzlich alle Leute mit, und meine Vermieterin hat auch schon mal rundgefragt. Wir sind dann zusammen zu meinen Nachbarn und die meinten dann, sie wäre ja Auto gefahren und hätte geparkt, und hätte das in dem engen Hof nicht anders hinbekommen. Angeblich wäre sie ja überfordert mit dem engen Innenhof und dem Parkplatz. Komisch - anfangs konnten sowohl er als auch sie richtig parken, und ich konnte mehr oder minder problemlos ein- und ausparken.

Außerdem passiert das ja nicht mal, sondern inzwischen ist das ja Dauerzustand. Also steht mein Auto immer an der Straße, ich kann meinen eigenen Parkplatz, den ich ja monatlich ebenfalls zahle, nicht benutzen. Besonders ärgerlich ist es, wenn ich sehe, dass die nicht da sind und dann einparke (dann ist neben mir der Stellplatz ja gerade mal frei), und sie kommen wieder und fahren dermaßen eng an mein Auto, dass ich unter keinen Umständen mehr rauskomme.

Ich habe letzte Woche auch einmal die Polizei gerufen, die sich das dann angesehen hat, aber sie meinte eben, es wäre ein ärgerlicher Vorfall, aber da könnte man nun nichts machen und ich solle mit den Leuten sprechen. Aufgemacht haben sie nämlich auch nach 10 Minuten Dauerklingeln nicht, weil ich mit der Polizei vor der Tür stand und sie das wohl gesehen haben.

Bist Du dann nur wegen den Leuten ausgezogen? Ich mache mir auch schon Sorgen um mein Eigentum, meine Tiere - nicht, dass sie es irgendwann daran auslassen.

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» Qn » Beiträge: 1539 » Talkpoints: 7,83 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


Ich bin nicht nur wegen der Frau ausgezogen. Aber ich wäre wegen der Frau ausgezogen, wenn sich das nicht ergeben hätte, dass ich dann mit meinem Mann zusammengezogen bin. Ursprünglich hat er eigentlich vor gehabt erst mal zu mir zu ziehen.

Aber so wie sich das ganze dann entwickelt hat, haben wir dann in seiner Heimat die Wohnung gesucht. Denn ich hätte nicht mehr länger dort wohnen bleiben können. Dass die Polizei absolut nichts gemacht hat, obwohl ich Hinweise gegeben habe, fand ich schon ziemlich blöd, aber ohne konkrete Beweise ging da auch nichts.

Ich finde es schlimm, wenn Nachbarn einem das Leben zur Hölle machen. 'Bei mir war es ja noch "verständlich", weil die Frau einfach fürchterlich krankhaft eifersüchtig war, aber bei dir besteht ja eigentlich gar kein Anlass, warum sich die Familie so benimmt.

Ein intensives Gespräch hat nichts gebracht bei dir? Vielleicht versuchst du die Familie mal zum Kaffee einzuladen, dass sie sieht, dass du ganz nett bist und sie die ganzen Vorfälle sein lassen?

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» Diamante » Beiträge: 41749 » Talkpoints: -4,74 » Auszeichnung für 41000 Beiträge


Habe ich doch alles schon versucht. Im Guten wie im weniger Guten, alles war dabei. Ich bin wirklich ein ruhiger Mensch und bin nicht hingegangen und habe in ganz ruhigem Ton gesprochen. Aber die beiden waren einfach nur super aggressiv. Er hat mich sogar aus der Eingangstür rausgestoßen, damit er mir die Tür vor der Nase zuknallen kann.

Meine Vermieterin hat versprochen, an der Sache dran zu bleiben und sich darum zu kümmern, nur befürchte ich, dass sie daran auch nichts ändern kann. Hoffentlich hört das bald auf, langsam macht es mir psychisch nämlich ein bisschen zu schaffen (Angst um die Wohnung, um die Tiere, dieser ewige Psychoterror).

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» Qn » Beiträge: 1539 » Talkpoints: 7,83 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Das mit der Waschmaschine, ist nun wirklich dreist und darf einfach nicht sein. Schade, dass du keine Kamera zur Hand hattest und Bilder machen konntest. Dann hättest du wenigstens einen kleinen Beweis gehabt, dass deine Nachbarn, die Anschlüsse von dir benutzt haben.

Es wäre natürlich am einfachsten und besten, wenn du deine Nachbarn bei so einer Tat erwischen würdest. Pass doch mal genauer auf , vielleicht erwischt du sie dann irgendwann mal. Wenn alles nette reden nichts bringt, dann musst du eben zu härteren Mitteln greifen.

Drohe deinen Nachbarn sonst mit Anwalt oder Polizei. Vielleicht merken sie dann, dass sie nicht einfach alles mit dir machen können. Die Vermieterin scheint ja gar nichts zu unternehmen, da musst du ja schon etwas auf eigene Faust machen.

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» Nelchen » Beiträge: 32238 » Talkpoints: -0,25 » Auszeichnung für 32000 Beiträge


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