Hund aus Spanien hat Leishmaniose
Hallo!
Eine gute Bekannte interessierte sich für einen spanischen Hund, der auch per Flugpate bereits in Deutschland ist. Bevor er vermittelt wird, sollte er nochmals in einer Tierklinik durchgecheckt werden und dort wurde dann festgestellt, dass er an Leishmaniose erkrankt ist.
Meine Bekannte hat nur mit dem zuständigen Tierheim gesprochen und die wollen sich mit der Tierklinik nochmals in Berbindung setzen. Problem ist, dass sie eigentlich den Hund so schnell wie möglich bekommen sollten, das Tierheim den Hund aber erst mal in Quarantäne steckten und meinten, dass er erst mal behandelt werden muss.
Meine Frage jetzt an euch. Wird nicht in Spanien schon vor dem Flug nach Krankheiten getestet? Was kann man gegen Leishmaniose machen und kann diese Kranheit wirklich komplett wieder verschwinden durch Medikamente? Kann der Zweithund der Bekannten durch die Leishmaniose angesteckt werden? Solte meine Bekannte den Hund lieber doch nicht nehmen?
Eigentlich hatten sie sich auf das neue Familienmitglied schon gefreut, weil sie auf jeden Fall einen Zweithund aus Spanien aufnehmen wollten. Aber nun sind sie doch sehr verunsichert und hoffen aber, dass noch eine Chance besteht, dass sie ihn doch noch bekommen.
Hallo,
Diese Krankheit ist eine Infektionskrankheit, die Menschen und Tiere befallen kann. Dabei können die inneren Organe, die Haut und die Schleimhäute befallen werden, je nach Form der Krankheit. Die Übertragung erfolgt über Stechinsekten, wie bestimmte Mücken und Fliegen. Symptome sind äußerlich Haarausfall, Hautknötchen, schuppiger Hautausschlag und andere Hauterkrankungssymptome. Oft ist die Krankheit nicht komplett heilbar und man beschränkt sich auf die Eindämmung der Folgen.
Ob die Krankheit von einem Hund zum anderen übertragen werden könnte, weiß ich nicht. Da ich gelesen habe, dass die Übertragung durch bestimmte Insekten erfolgt, ist das wohl abhängig davon, ob es diese Insekten hier gibt. Aber wenn es so wäre, dann wäre da nicht nur eine Gefahr für den anderen Hund da, sondern auch für andere Tiere und Menschen.
Letztlich muss deine Bekannte natürlich selbst entscheiden, ob sie den Hund halten möchte, oder nicht. Ich denke, wenn keine Gefahr bestünde, dass die Krankheit sich in Deutschland verbreitet, dann spräche nichts dagegen. Ansonsten fände ich es verantwortungslos. Aber ich denke, in dem Fall dürfte der Hund auch gar nicht nach Deutschland einreisen.
Die Untersuchung auf diese Krankheit gehört nicht zur normalen Routineuntersuchung. Daher wurde sie wohl auch nicht erkannt, bevor das Tier hierher kam.
Sowie dem Tier ärztlich soweit geholfen wird, das es nicht leiden muss, vielleicht sogar geheilt wird (auch wenn es selten ganz klappt), kann er sicherlich zu deiner Bekannten. Doch sie muss überlegen, ob sie das dann will. Einerseits ist es ja der Hund, auf den sie sich freute, er hat ja trotzdem ein tolles Zuhause verdient. Andererseits sind sicherlich auch weitere Tierarztkosten fällig, da die Behandlung sicherlich nicht nach 1-2 Besuchen abgeschlossen sein wird. Dies müsste deine Bekannte sicherlich auch beachten. Solange die Krankheit nach der Behandlung nicht für die umgebenden Menschen und Tiere gefährlich werden kann, würde ich wohl mein Herz entscheiden lassen.
Ich bin der Meinung, dass auch gehandicapte Tiere das Recht auf ein schönes Heim haben. Daher hab ich z.b. auch ein krankes Meeri aufgenommen, das durch eine eitrige Entzündung im Pfötchen ein dickes Pfötchen nun zurückbehalten hat. Es hat keine Schmerzen und das ist die Hauptsache für mich.
Eine Bekannte hat auch einen Hund mit Leishmaniose aufgenommen. Es gibt Monate, wo man ihm nichts anmerkt und dann kommt ein Schub und plötzlich geht es wieder bergab. Auch sie hat einen zweiten Hund und ja, der Andere kann sich anstecken. Allerdings wohl nur, wenn Wunde auf Wunde trifft bzw über die Wundflüssigkeit aber das passiert ja eher selten.
Wichtig wäre zu wissen wie hoch der Titer ist. Es kann sein, dass der Hund mit dem Erreger in Kontakt gekommen ist, sein Körper Antikörper entwickelt hat, er aber nicht infiziert ist. Titerbestimmung ist nichts anderes als die Aussage über die Konzentration der Antikörper. Hat man einen niedrigen Titer, kann der Hund trotzdem gesund sein. Auf die Schnelltest, wie sie oft gemacht werden, sollte man sich nicht verlassen.
Deine Bekannte sollte einen Arzt, der Erfahrung mit der Krankheit hat, aufsuchen und ein großes Blutbild machen lassen. Um sicher zu gehen sollte man das Ganze nach 6 Monaten wiederholt werden. Ein Hund mit LM sollte nicht mehr geimpft werden. Impfungen können den Ausbruch und weitere Schüben hervorrufen. Das sollte man auf keinen Fall riskieren denn nicht bei jedem Hund, der mit Leishmaniose infiziert wurde, bricht die Krankeit aus.
Heilen kann man die Krankeit nicht sondern nur in Schach halten. Jedenfalls ist mir noch kein Medikament/Serum, welches für Tierarztpraxen freigegeben wurde, bekannt.
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