Mutter lässt vom verstorbenen Sohn Sperma entnehmen
Wenn sie darüber geredet haben und der Sohn eindeutig sein Einverständnis dazu gab, dann finde ich die Sache immernoch etwas merkwürdig, aber nicht mehr so ganz verwerflich.
Falls sie aber nicht darüber geredet haben, so sollte meiner Meinung nach davon ausgegangen werden, dass der Sohn nicht zustimmen würde beziehungsweise zugestimmt hätte. Ich persönlich finde es weniger schlimm, etwas, was jemand gewollt hätte, nicht zu machen, als etwas zu tun, was einer nie gewollt hätte. Das mag meine persönliche merkwürdige Ansicht sein und das mögen andere Leute vielleicht anders betrachten, aber für mich ist das einfach so.
Liegt denn über den Willen des Sohnes vielleicht irgendeine Aufzeichnung, beispielsweise ein schriftliches Dokument, vor? Das wäre ja immerhin ein kleiner "Beweis" dafür, dass der Sohn das alles auch gewollt hätte.
Wobei ich ja sagen muss, dass ich das für sehr ungewöhnlich und unwahrscheinlich halte. Der Junge hat sicherlich in seinem Alter noch nicht erwartet, so zeitig zu sterben. Da wird er wohl kaum mit seiner Mutter darüber geredet haben, ob man ihm nach dem Tod Sperma entnehmen und daraus ein Kind zeugen dürfte. Oder sollten sie doch darüber geredet haben?
Ich habe mich eben gerade auch ziemlich erschreckt, dass das überhaupt möglich ist.
Ich habe den Artikel zuerst nur überflogen und dachte zuerst, dass die Mutter das Baby austragen will oder vielleicht auch die Mutter des Kindes sein möchte. Das ist zwar, denke ich, nicht möglich, aber wenn es so wäre, wäre es erschreckend. Ich frage mich allerdings schon, wer seine Eizelle dazugeben wird. Vielleicht wird die Mutter des Verstorbenen ein Casting dafür machen? Das wäre wirklich komisch.
Mir tut jetzt schon das Kind leid, das daraus entstehen wird. Erstens wird es immer wissen, dass es aus einem toten Körper kam und seinen Vater niemals kennen lernen kann und zweitens wird der Medienrummel groß sein. Ich finde, so was geht einfach zu weit.
Ich finde die genannte Respektlosigkeit gegenüber dem Sohn weniger schlimm. Er ist ja tot und deshalb ist es egal, ob sich die Frau sein Sperma im Wohnzimmer aufstellt oder was auch immer damit macht. Natürlich wirkt es etwas befremdend, wenn eine Mutter ihrem Sohn nach dessen Tod Sperma entnehmen lässt, aber wie gesagt, er ist tot.
Was ich viel schlimmer finde, ist, dass der kleine Mensch, der da geboren werden soll, später vielleicht darunter leiden könnte, dass sein Vater bei der Zeugung tot war, er seine Eizellen- und Leihmutter-Mütter vermutlich nie kennenlernen wird und sich womöglich als Ersatzsohn für die Oma fühlt. Mal ganz vom Medienrummel um seine Person abgesehen.
Ich diesen Artikel gelesen habe, dachte ich, dass das alles nur ein schlechter Scherz sein kann. Ich finde es abartig, dass die Mutter ohne schlechten Gewissens von seinem gestorbenen Sohn die Sperma entnehmen lassen kann.
Ich finde es sehr egoistisch von ihr so zu handeln. Da sie ja wahrscheinlich mit dieser Mittel ein Kind heranwachsen lassen will, finde ich es empörend, dass sie sich keine Gedanken über die Zukunft des kommenden Kindes macht. Wenn das Kind nach ein paar Jahren die "Oma" fragt, wo seine leiblichen Eltern sind, würde sie wahrscheinlich nicht antworten können, da sie von vornherein keine Gedanken gemacht hatte.
Wenn sie das alles tut, um einen Enkelkind zu bekommen, dann finde ich ihr Vorhaben wirklich abwertend.
Also ich weiß nicht so recht. Makaber finde ich es eigentlich nur, wenn die Mutter selber sich mit diesem Sperma befruchten lässt. Wenn es denn der Wunsch des Sohnes zu Lebzeiten war, sich fortzupflanzen? Mein Mann hatte ebenfalls diesen Wunsch, weil ich erst keine Kinder wollte und er schon an später gedacht hat. Natürlich ist es komisch, von einem bereits Verstorbenen ein Kind auszutragen. Ich könnte mir das nur vorstellen, dass sich das eine Freundin des Verstorbenen einpflanzen lässt, die ihn vielleicht gemocht hat oder so was. Naja, vielleicht bin ich ja auch so abartig wie diese Mutter.
Also ich finde die ganze Sache sehr, sehr seltsam, und würde nie auf so eine Idee kommen. Der Tod eines Kindes ist immer ein schmerzhafter Verlust, aber man kann diese Lücke sowieso nicht füllen, wozu also so eine Aktion. Schließlich war es Gottes Wille / Schicksal / oder woran auch immer man glauben möge, dass ihn so jung und kinderlos hat sterben lassen.
Ich könnte den Wunsch noch eher nachvollziehen, wenn es sich um die Ehefrau oder Freundin handelt, und am Kinderwunsch gerade aktiv gearbeitet wurde. Der Unterschied besteht auch darin, das das Kind in diesem Fall zumindest eine Mutter hätte, so hat es aber nur eine Oma. Ich würde ja gerne wissen, wie sie später einmal ihrem Enkelkind erklären will, warum es auf der Welt ist. Könnt ihr euch vorstellen, wie das ist, wenn man mit 12 aus der Zeitung erfährt, dass man mit Sperma gezeugt wurde, dass einem toten Mann entnommen wurde? Dass man von seiner eigenen Oma sozusagen in Auftrag gegeben wurde? Alles sehr makaber.
Bezüglich der rechtlichen Situation würde es mich gar nicht wundern, wenn es möglich ist, schließlich werden in Amerika ja auch 65- bis 70-jährigen befruchtete Eizellen eingesetzt, und Müttern, die mit ihren bereits vorhandenen Kindern nicht zurande kommen, ebenso. Passt also perfekt ins Bild!
Ich muss ehrlich sagen, ich kann die Mutter irgendwie verstehen. Warum? Ganz einfach, wenn man einen geliebten Menschen, im schlimmsten Fall das eigene Kind verliert, will man, dass etwas von ihm übrig bleibt. Ich kann das aus eigener Erfahrung sagen, denn mein Bruder starb letztes Jahr mit 26. Jahren und meine Mam und ich hätten uns mehr als gefreut, wenn ein Kind von ihm geblieben wäre einfach etwas, dass von ihm ist.
Das kann nur jemand verstehen, der das selbst schon durchgemacht hat.
Was die Frau im Amiland da macht ist zwar leicht krass, aber ich verstehe sie. Sie will auch, dass ihr Sohn irgendwie und wenn es in dem Kind ist weiterlebt. Dass nicht alles umsonst war, nicht alles vergessen wird.
Wer dieses Kind austragen soll, bleibt natürlich die Frage. Die Mutter selbst auf jeden Fall nicht zwecks Inzest, aber Leihmütter gibt´s ja in Amerika genug. Und dass sie sich darum kümmern würde und es genau so lieben würde wie ihren Sohn ist keine Frage.
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