Dokumentationen mit Steve Irwin

vom 13.04.2009, 22:13 Uhr

Ihr kennt vielleicht noch den Australier Steve Irwin, der als "Crocodile Hunter" in zahlreichen Tierfilmen gesehen werden konnte. Er starb schließlich an dem Angriff eines der Tiere, mit denen er hantierte. Ich weiß, man soll über Tote nicht schlecht sprechen, mich würde es aber dennoch interessieren, was ihr über die Art und Weise, wie in den Filmen Steve Irwins mit Tieren umgegangen wurde, denkt.

Ich persönlich finde diese Art, wie dort mit den Tieren umgegangen wurde, absolut nicht fachgerecht. Mit den Tieren wurde wild herumhantiert und außerdem wurden die Tiere gezielt gereizt, damit sie beispielsweise ein Angriffs- oder eher Verteidigungsverhalten zeigten, das dann gefilmt werden konnte. Anders als bei den meisten anderen Tierdokumentationen wurden nicht einfach Tiere in freier Wildbahn beobachtet und ihr natürliches Verhalten gefilmt, sondern immer sehr heftig mit ihnen interagiert. Ich weiß nicht, ob das Wildtieren so sonderlich gut bekommt. Außerdem müssen einige Zuschauer dieser Dokumentarfilme wohl den Eindruck bekommen haben, dass Wildtiere eine Art Spielzeug darstellen, das man sich einfach mal einfängt, um danach damit herumzuspielen.

Auch waren die Filme für meinen Geschmack immer sehr reißerisch aufgemacht. Steve Irwin spielte sich gewissermaßen als großer Held und Abenteurer auf, anders, als andere Dokumentarfilmer, die eher wissenschaftlich und ruhiger wirken.

Ich persönlich mag Naturfilme, in denen Tiere bei ihrem natürlichen Verhalten gezeigt werden, und wo niemand mit diesen herumhantiert, eher, als diese Irwin-Filme. Aber jeder hat einen anderen Geschmack. Mich würde nun interessieren, wie es mit eurem diesbezüglich aussieht.

Benutzeravatar

» Wawa666 » Beiträge: 7277 » Talkpoints: 23,61 » Auszeichnung für 7000 Beiträge



Die Irwin- Dokus sind einfach mal was anderes und ich selber schaue sie mir gelegentlich auch gerne an. Ich interessiere mich allgemein sehr für Tiere, kann also auch mal gebannt vor einer der weniger sensationellen Dokumentationen sitzen. Andere Leute, die ich kenne, fänden die ziemlich langweilig. Gerade mit der reißerischen Aufmachung und mit ihm selbst als Held, hat Steve Irwin mit Sicherheit viele Leute vor die Bildschirme gebracht, die sich sonst überhaupt nicht für Tiere interessieren würden.

Mein Schwager z.B. ist ein riesen Steve Irwin Fan. Mein Hund wurde zu Beginn seiner Irwin-Fan-Zeit von meinem Schwager wochenlang nur mit den Worten "oh! what a beauty" begrüßt und am Ohr festgehalten, während mein Hund sich natürlich interessiert nach seiner Hand umdrehte. Nachgestellt wurden dabei die Szenen, in denen Irwin eine Schlange hinten am Schwanz hochhält und diese sich begleitet von Irwins Begeisterungsausrufen natürlich versucht, gegen den Angreifer zu stellen. (Nach einer Weile wurde meinem Hund das Spiel übrigens zu blöd und er hat meinen Schwager eine Zeitlang beim Begrüßen ignoriert. :lol: )

Naja, wie man daran sieht, hast du recht: die gezeigten Tiere werden von Irwin natürlich gestört und gereizt. Das ist bestimmt nicht unbedingt gut. Allerdings hat Irwin gerade mit diesem Verhalten eben auch Leute, denen die normalen Tierfilme zu langweilig sind, dazu gebracht, sich für diese Tiere zu interessieren. Wenn ich jetzt mal meinen Schwager als Beispiel nehme: der hat immer gegähnt, wenn meine Schwester und ich "Reise ins Pinguinland" oder ähnliches geschaut haben. Und heute erzählt er liebend gerne selbst von Schlangen, Krokodilen und anderen bei Irwin gezeigten Tieren.

Ich denke, dass man manche Leute eben nur mit solchen Filmen dazu bringen kann, sich für die Natur zu interessieren. Und Irwin tut den Tieren ja nicht wirklich was.

Benutzeravatar

» Studia » Beiträge: 1182 » Talkpoints: 2,44 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


Ähnliche Themen

Weitere interessante Themen

^