Floating - Das Schweben im Solebad
Floating scheint nun den Reihen der Esoterikfanatiker mehr und mehr zu entsteigen und sich zu einem echten Trend auszuweiten wenn man die wachsende Zahl von Floatingangeboten in Deutschland betrachtet – doch was ist das überhaupt? Floating ist im Grunde nur ein Solebad in einem dunklen, geschlossenen Tank, welches einen „schweben“ lässt, daher auch der Name.
Den Tank kann man sich vorstellen wie eine Badewanne – nur dass eben ein Deckel darauf ist. Manche Floatingtanks sind wie eine Muschel geformt, andere wiederum wie ein großes „Zäpfchen“. Auch das Tankangebot variiert von „stillen“ Tanks über Tanks mit Sternenhimmel oder welche die das Floaten musikalisch unterstreichen. Diese Entspannungstanks sind meist mit 600 Liter Wasser gefüllt in denen 300 bis 400 Gramm Magnesiumsulfate – auch als Bittersalz bekannt – enthalten sind mit einer Durchschnittstemperatur von 35 Grad Celsius. Die Füllhöhe beträgt in der Regel meist nicht mehr als 25 cm, doch das ist schon ausreichend um einen Schwebeeffekt in der Sole zu erreichen. Durch die hautwarme Temperatur und das Schweben in der Sole wird ein Gefühl vermittelt, als ob man schwerelos sei und der Körper und die Sole das gleiche seien.
Das ganze dauert in der Regel knapp eine Stunde und kostet im Mittel um die 50 Euro.
Dem Floating wird von Esoterikern nachgesagt, dass es nicht nur den Körper sondern auch die Seele schweben lasse und Kreativität befördere, Stress abbaue und Schmerzen lindere. Im Grunde soll das Floating das nachempfinden, was sonst nur Menschen möglich ist, die im Toten Meer Urlaub machen – sich im Salzwasser einfach treiben zu lassen und sich schwerelos zu fühlen.
Laut Hobby Floatern sei das Floating für jeden Menschen anders und jeder würde es anders empfinden – jedoch raten „Experten“ dazu, sich nicht von allzu optimistischen und euphorischen Erlebnissen anstecken und begeistern zu lassen, da man sonst zuviel erwarten könne. Am besten sei es für Neulinge mit gar nichts zu rechnen und so die Überraschung zu genießen um so eigene Erfahrungen zu sammeln während man sich im Salzwasserbad fallen lässt und um am Ende nicht enttäuscht zu sein. Im Gegensatz zu Frauen scheinen hier Männer bemerkenswerterweise weniger Probleme zu haben.
Floating ist übrigens keine neue Erfindung, sondern es gibt es seit den 50ern und ist auch als Samadhi Tank bekannt. Ob das Floating nun die von Esoterikfreunden angesprochen Effekte wirklich vermitteln kann sei dahingestellt, jedoch wirkt es hervorragend gegen die allgemeine Reizüberflutung, der wir heute in unserer modernen Umwelt ausgesetzt sind, um einfach mal abzuschalten, da man innerhalb des Tanks das Gefühl hat, nichts zu hören, zu sehen, zu schmecken, zu riechen oder zu ertasten.
Diese Abkoppelung der Sinne bewirkt in der Folge eine Entspannung der Muskeln und eine stärkere Bildung von Glückshormonen, was bestimmte Euphorien nach einem knapp einstündigen Floating Besuch erklären kann – außerdem wird das Gehirn durch das Fehlen vieler gewohnter Reize in eine Art Dämmerzustand versetzt. Das ganze soll laut Anbietern mehrere Stunden Schlaf ersetzen, worauf man jedoch nicht unbedingt vertrauen sollte.
Noch sie jedem Interessierten dazu geraten, die bestehenden Floating Angebote zu nutzen die es in seiner Umgebung gibt, denn momentan kommt man als Privatperson kaum an einen guten Floating Tank heran, da beispielsweise der Hersteller Senmai diese nicht an Privatpersonen direkt verkauft. Floating Tanks die es von Billiganbietern gibt haben oft den Nachteil, dass diese oft Probleme in der Pflege machten und so Hygieneprobleme nach sich zogen, was Interessierte bisher vom Markt abschreckte. Auch der Preis eines guten Floating Tanks von 20.000 Euro aufwärts ist auch nicht gerade einladend, um sich diesen ins Bad zu stellen. Aber mit einer zunehmenden Verbreitung ist auch mit einem stärkeren Preisverfall zu rechnen, also abwarten und solange ins nahegelegene Wellnesscenter zum Floating gehen.
Ich wusste nicht, dass es sich bei diesen geschlossenen Tanks voll Salzwasser um eine ursprünglich esoterische Methode handelt. An sich kann ich mir jedenfalls schon vorstellen, dass das Treiben auf dem Wasser entspannend wirken könnte, jedoch ohne dabei irgendwelche esoterischen Wunder zu erwarten.
Benutzt habe ich soetwas allerdings noch nichts. Das liegt wohl daran, dass solche Tanks auch heute noch hier in der Umgebung recht selten sind und außerdem horrende Preise für ihre Nutzung verlangt werden. Das ist es mir dann doch nicht wert.
Dass diese Floating-Tanks auf alle Menschen unterschiedlich wirken dürften, kann ich mir gut vorstellen. Ein Entspannungsgefühl durch das Treiben auf der Sole kann sicherlich sehr angenehm sein, auch die Musik und Lichteffekte könnten entspannend wirken. Diese Möglichkeit betrachte ich als gar nicht so esoterisch. Dass die Phantasie angeregt werden kann, wenn man sich in einem dunklen oder nur leicht beleuchteten Raum befindet, konnte ich sogar selbst schon einmal feststellen. Einigen Menschen wird so ein Floating-Becken also sicherlich Entspannung oder kreative Ideen verschaffen.
Was jedoch passiert, wenn man jemanden, der an Klaustrophobie leidet, in so einen Tank steigen lassen und diesen dann verschließen würde, möchte ich mir gar nicht vorstellen.
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