Lieblingsblogs / Lieblingsblog

VS-Geheim

Hinter dem merkwürdigen Titel VS-Geheim und dem Pseudonym Steel verbirgt sich ein sehr interessantes Blog. Steel ist ein Polizist, der meistens über seine Erlebnisse an der Polizeinotrufnummer berichtet. Sprich er ist einer derer, die man am Hörer hat, wenn man die 110 wählt. Es gibt viele lustige Einträge, wo es einfach nur zu einem Notruf kam, weil es ein Missverständnis gab oder ähnliches, aber auch ein paar sehr tragische und denkanstossende Themen, über die Steel zu berichten weiss.

Shopblogger

Sicher werden manche den Shopblogger schon kennen, über den Alltag in seinem Supermarkt schreibt der Inhaber Björn Harste immer wieder neue und interessante Beiträge. Man bekommt einen schönen Eindruck von dem, was hinter den Regalen ab geht und womit sich ein Einzelhändler tagtäglich herumzuschlagen hat. Wenn man dort ein wenig mitliest, kann es durchaus passieren, dass man etwas mehr Verständnis dafür bekommt, wenn mal ein Angestellter eines Supermarktes gereizt reagiert oder nicht sofort helfen kann.

Ich habe jedenfalls schon einige Zeit beim Shopblogger verbracht und einige interessante Beiträge und Einblicke erhaschen können.

Bestatterwebblog

Über den etwas ungewöhnlichen Beruf des Bestatters berichtet Bestatter "Tom" in seinem Bestatterwebblog. Dieses Blog ist besonders interessant, da der Tod und das Sterben noch immer Themen sind, welche man lieber verdrängt und nicht darüber spricht. Dennoch ist es etwas alltägliches, denn gestorben wird immer. Tatsächlich kommt es auch hier zu amüsanten Situationen, über die man Schmunzeln kann, ohne Pietätlos zu sein.

Es kann der Gesellschaft eigentlich nur gut tun, sich mit dem Tod und der Sterblichkeit mehr auseinander zu setzen, dafür ist das Bestatterwebblog ein schöner einstieg.

Streetgirl

In ihrem Blog beschreibt "Melanie" den Alltag eines Freudenmädchens, denn Melanie ist eine Prostituierte. Das älteste Gewerbe der Welt ist für die meisten ein gesellschaftliches Randthema, welches gerne tabuisiert und totgeschwiegen wird. Nichtsdestoweniger hat sie schon einige interessante Geschichten erzählt, die uns zeigen, dass hinter einer Prostituierten auch immer ein echter Mensch, mit Emotionen und Bedürfnissen steckt, aber auch dass nicht hinter jeder Prostituierten eine grausame Geschichte stehen muss.

Leider ist Melanie in letzter Zeit ziemlich inaktiv in dem Blog, so dass es im Moment nichts neues gibt, aber es gibt halt immer mal wieder Zeiten, in denen nicht viel passiert, was man bloggen könnte. Man findest Melanies Blog hier.

Ich den Bestatter-Blog auch sehr gerne. Erstmalig habe ich ihn zufällig über eine Suchmaschine schon vor einigen Monaten gefunden. Thematisch finde ich ihn sehr interessant.

Allerdings bin ich ohnehin kein Mensch, der den Tod als Tabu betrachten würde. Ich interessiere mich sehr für die Bestattungskulturen in allen möglichen Ländern. Gerne würde ich auch mal nach Kassel oder nach Wien ins Bestattungsmuseum fahren. Ich würde nicht sagen, dass ich den Tod besonders mögen würde. Verstehen kann ich auch, dass viele Menschen mein Interesse merkwürdig finden. Aber für mich gehört der Tod eben zum Leben und ich finde die Riten und Vorstellungen, die sich drum herum ergeben haben, sehr interessant. Manch einer befasst sich eben mit Ess- oder Hochzeitskultur, ich mich mit dem Sterben und der Bestattung.

Da ich bisher noch nicht das Geld hatte, nach Wien oder Kassel zu fahren, und da es relativ wenige Möglichkeiten gibt, sich über die Sepulkralkultur zu informieren, finde ich es schön, dass es den Bestatterblog gibt. Denn er stellt zumindest für mich eine der wenige Informationsmöglichkeiten in diesem Bereich dar.

Ich hoffe auch, dass dieser Blog das Tabuthema ein wenig publiker machen könnte, und ich finde es bewundernswert, dass der Blogger schon so lange durchgehalten hat, obwohl es sicherlich Menschen geben wird, die seinen Blog geschmacklos finden und stark kritisieren.

Die Kritik die den populären Bloggern entgegengeworfen wird ist schon oft nicht mehr schön, jeder dahergelaufene Hansel meint alles besser zu wissen und glaubt die Schreiber massregeln zu müssen. Was man da so stellenweise zu lesen bekommt würde mir als Betreiber das Thema gründlich vergällen und ich würde es schnell wieder dran geben. Zum Glück sind die Schreiber da aber stabiler als ich, denn sie liefern wie ich finde tolle und interessante Einblicke, die man früher einfach nicht bekommen konnte, bevor geblogt wurde.