Kalter Entzug - was ist das genau?

vom 11.04.2009, 23:52 Uhr

Hallo zusammen,

ich habe gerade eben in einem Thread über das Rauchen wieder den Begriff "kalter Entzug" gelesen. Ich habe ihn zuvor auch schon öfter im Zusammenhang mit Rauchen gehört, besonders wenn die Rede von rauchenden Schwangeren war, die lieber langsam reduzieren sollen, als dem Kind einen "kalten Entzug" zuzumuten. Im Zusammenhang mit anderen Drogen habe ich den Begriff noch nie gehört.

Gibt es den "kalten Entzug" überhaupt? Und wenn ja, was bedeutet er? Gibt es dann auch einen "warmen Entzug" oder was ist das Gegenteil vom kalten? Ich habe das meistens in Talkshows gehört, also würde mich interessieren, ob das Wort "kalt" da nur vor den Entzug gesetzt wurde, um dem ein wenig mehr Dramatik zu verleihen, oder ob es sich dabei etwa um einen Fachbegriff handelt?

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» Studia » Beiträge: 1182 » Talkpoints: 2,44 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Unter dem Begriff "kalter Entzug" versteht man das sofortige Absetzen der Substanz, nach der man süchtig ist, im Gegensatz zu der Methode, die Menge der Substanz langsam zu verringern, bis man sie schließlich gar nicht mehr zu sich nimmt. Manche Menschen vertreten die Theorie, dass ein kalter Entzug die höchste Erfolgsquote habe. Es gibt aber genauso gut die Gegenposition, dass eine langsame, schrittweise Verringerung der Menge des Suchtmittels erfolgreicher sei und sogar weniger schädlich für den Körper, der sich somit schonender an die Veränderung gewöhnen kann. In dieser Sache sind sich selbst Fachleute mit gleichwertiger Bildung nicht einig.

Ob es sich um einen anerkannten medizinischen Fachbegriff handelt, weiß ich nicht, allerdings habe ich ihn auch in seriöseren Publikationen schon so manches Mal gelesen.

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» Wawa666 » Beiträge: 7277 » Talkpoints: 23,61 » Auszeichnung für 7000 Beiträge


Also ich muss sagen, dass bei eher "softeren" Drogen wie Zigaretten ein kalter Entzug, also konsequent aufhören am Besten ist. Kalter Entzug bedeutet allerdings auch, dass keine Mittel zur Hilfe genommen werden, wie beim Beispiel Zigaretten Nikotinpflaster oder ähnliches und das ist sicher schwieriger. Ich habe es mit Nikotinpflastern geschafft gehabt, vielleicht ist das aber auch nur ein Placebo Effekt. Wenn man solche MIttel nimmt, darf man nämlich auf keinen Fall gleichzeitig rauchen (ob das nun wirklich so schlimm wäre, kann ich nicht sagen), vermutlich nur das hat mich davon abgehalten zu rauchen und ich war auf jeden Tag stolz den ich geschafft hatte.

Gerade Süchtige "harter" Drogen wie Heroin bekommen dann aber quasi eine Ersatzdroge wie Methadon, weil ein kalter Entzug unheimlich starke Entzugserscheinungen mit sich bringt, an denen man sogar sterben kann. Auf der anderen Seite kommen dann viele wiederum von der Ersatzdroge nicht weg.

Ich würde, gerade weil es medizinisch gesehen keine klare Aussage gibt, sofort aufhören zu rauchen wenn ich schwanger wäre. Aber man tut es ja dann nicht nur für sich, sondern vor allem für das Baby und da denke ich, dass die Muttergefühle stärker sind.

» SariKari » Beiträge: 371 » Talkpoints: 2,63 » Auszeichnung für 100 Beiträge



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