Ausbildung in Schule und Lehrausbildung

vom 02.04.2009, 23:52 Uhr

Bei der Ausbildung gibt es ja bestimmte Berufe, in denen die Ausbildung rein schulisch erfolgt und wo ich noch extra Geld für meine Ausbildung bezahlen muss. Andere Berufe hingegen werden direkt im Betrieb erlernt. Meine Frage ist jetzt, wieso eine Ausbildung in der Schule überhaupt angeboten wird. Dort kann man die berufstypischen Abläufe doch gar nicht richtig erlernen, geschweige denn den Ablauf in einem normalen Betrieb.

Warum werden diese Ausbildungen nicht auch praktisch durchgeführt? Damit hätte man doch auch auf dem Arbeitsmarkt bessere Chancen, oder?

» Kroppzeug » Beiträge: 15 » Talkpoints: 0,16 »



Was für Ausbildungen meinst du denn? Meinst du vielleicht Berufskollegs? Ich denke, für die theoretischen Grundlagen reicht die Schule vollkommen aus. Wenn es dann um die Arbeitsabläufe geht, gehen viele Schüler ja in eine "Übungsfirma" oder besuchen neben der Schule ein Praktikum.

Meinst du sowas wie Akademien in denen "größere" Berufe ausgebildet werden? Ich weiß nicht, was für Berufsmöglichkeiten man dort alles erlernen kann, aber ich denke schon dass man einige Berufe voll und ganz in der Schule lernen kann. Beispielsweise fast die komplette Schiene im kaufmännischen Bereich, im dem man meiner Ansicht nach sowieso keine Ausbildung bräuchte.

Maurer, Drucker usw. lässt sich da schon schwerer gestalten, obwohl es auch dafür Werkstätten etc. geben könnte.

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» Blairwitch » Beiträge: 221 » Talkpoints: 9,07 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Aber die Standardversion einer Ausbildung ist ja in der Regel beides. Das heisst, dass man zwar eine betriebliche Ausbildung macht aber im Rahmen dieser dann zusätzlich noch Berufsschule hat und dort dann entweder Theorie lernt für den jeweiligen Beruf (z.B. bei kaufmännischen Berufen) oder Teile der Praxis in Handwerksberufen.

Das ist eben besonders dann nützlich, wenn Lehrlinge in ihrem jeweiligen Ausbildungbetrieb selbst nicht so viel lernen und beigebracht bekommen, was ja leider doch sehr häufig vorkommt. Dieser reinen schulischen Ausbildungen kennt man ja vom Berufskolleg, aber die bieten natürlich später praktisch keine Berufschancen, weil einen niemand einstellt, wenn man in der Praxis keinerlei Erfahrungen sammeln konnte.

» Sippschaft » Beiträge: 7575 » Talkpoints: 1,14 » Auszeichnung für 7000 Beiträge



Daher besucht die Mehrheit das Berufskolleg ja nur um die Fachhochschulreife zu erwerben und erlangen auch nur den Beruf "Assistent für ..."

Dass es aber auch mit rein schulischen Ausbildungen funktionieren kann zeigen viele Länder auf der Welt, ebenso gilt es auch für rein betriebliche Ausbildungen. Soweit ich weiß, ist Deutschland das einzige Land, in dem es bei den Berufsausbildungen ein duales System gibt.

Und entgegen dem ganzen Hype, dass Deutschland die besten Ausbildungen bietet, behaupte ich mal, dass es gewisse Berufe gibt, die in anderen Ländern um einiges besser gelehrt werden, auch ohne duales System.

Was bringt ein duales System, wenn die Azubis im Betrieb oft entweder gar nichts machen (da ihnen zu wenig Vertrauen entgegengebracht wird) oder sogar Aufgaben bekommen, die nichts mit der Ausbildung zu tun haben. Kommt oft genug vor, auch die Aufgabe beispielsweise im Büro immer wieder dasselbe zu tun, was davor ein Arbeiter getan hat.

Schön, das zählt zu den Aufgaben eines Mitarbeiters, aber man lernt nichts dazu. Ich brauch nicht jeden Tag ans Telefon zu gehen oder ähnliches, wenn ich es schon kann. In der Schule wiederholt man nicht ständig das gleiche oder lernt etwas was nichts mit der Ausbildung zu tun hat.

Sprich - 3 Jahre in der Schule ist (oft) lehhreicher als 2,5 Jahre im Betrieb, da man ja wie erwähnt nicht selten nur Schrott lernt. Wenn man allerdings im Betrieb wirklich fordernde Aufgaben erhält, sieht es natürlich anders aus. Aber wie gesagt, sieht man es in anderen Ländern, dass es auch durchweg anders gehen kann.

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» Blairwitch » Beiträge: 221 » Talkpoints: 9,07 » Auszeichnung für 100 Beiträge



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